Warnung vor der „Droge der Zukunft“

Stormarner Tageblatt  17.09.2022

Darum befürchtet die AOK Stormarn eine zunehmende Medienabhängigkeit

Informationen unter www.aok.de/nw und www.schau-hin.info

Bad Oldesloe Mit Freunden chatten, Computerspiele spielen, angesagten Trends folgen: Nahezu alle Zwölf- bis 25-Jährigen nutzen täglich Smartphone, Tablet oder Computer. Was für die Kinder und Jugendlichen spaßige Freizeitbeschäftigung ist, sehen Krankenkassen zunehmend kritisch. „Es ist normal, wenn Kinder und Jugendliche auch mal ausschweifend im Netz surfen, spielen oder chatten“, sagt zum Beispiel AOK-Serviceregionsleiter Reinhard Wunsch.
In der Medien- und Internetabhängigkeit sieht die AOK „die Droge der Zukunft“. Immer mehr Kinder und Jugendliche nutzten digitale Medien mehr als ihnen guttäte. Laut einer Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) von 2020 sitzen Zwölf- bis 25-Jährige pro Woche mehr als 24 Stunden vor dem Bildschirm – zusätzlich zur Nutzung für Schule, Studium oder Arbeit. Empfohlene Obergrenze ist laut AOK für Jugendliche über zehn Jahren eine Medienzeit von zehn Minuten pro Lebensjahr pro Tag. Durch einen übermäßigen Medienkonsum fehlten den Heranwachsenden nicht nur ausreichend Bewegung und reale Kommunikation. Wer in eine Mediensucht rutsche, könne gar die Kontrolle über das eigene Verhalten verlieren, andere Interessen vernachlässigen und gesundheitliche Probleme ignorieren.
Der Drang nach der nächsten Belohnung, dem nächsten Klick, dem nächsten Like gewinnt die Oberhand. Eltern sollten beim Verdacht von Mediensucht zuallererst das Gespräch mit dem eigenen Kind suchen, empfiehlt die AOK. Gleichzeitig sollten sie aber auch klare Grenzen setzen.
jhf

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