Stormarner Tageblatt 21.10.2022
Asklepios-Klinik Bad Oldesloe reagiert auf die steigenden Corona-Zahlen
Guido Behsen und Patrick Niemeier
Die Corona-Zahlen steigen im Herbst wie erwartet an, auch im Kreis Stormarn. Das stellt auch die Krankenhäuser vor große Herausforderungen. Denn nicht nur die Zahl der zu behandelnden Patienten nimmt zu. Das Corona-Virus macht auch vor dem Klinik-Personal nicht halt.
Die Asklepios-Klinik Bad Oldesloe bildet da keine Ausnahme. Doch wie dramatisch ist die Situation tatsächlich? Geschäftsführerin Sigrun Senska nimmt zu dieser Frage Stellung und erklärt, welche Maßnahmen die Klinik ergreift.
„Wir haben wieder vermehrt Covid-Patienten bei uns im Haus. Zurzeit behandeln wir zehn Covid-Patienten, sowohl in der Peripherie als auch auf der Intensivstation“, berichtet Sigrun Senska. „Auch die Zahl der selbst infizierten Mitarbeiter beziehungsweise derer, die ihre kranken Kinder betreuen müssen, nimmt zu.“ Die Krankheitsfälle zögen sich durch alle Bereiche des Krankenhauses. Sowohl das Pflegepersonal als auch Ärzte und Mitarbeiter der Verwaltung seien betroffen.
Hinzu käme die Ferienzeit, in der Mitarbeiter ihren Urlaub angetreten hätten. Zusammen mit dem hohen Krankenstand, der zum Großteil auf eine Corona-Infektion zurückzuführen sei, stelle das den Betrieb natürlich vor Probleme. „Die Personalsituation war während der Corona-Pandemie allerdings immer wieder angespannt“, so Senska. Der Krankenstand sei mit dem im vergangenen Jahr vergleichbar, in dem auch um diese Jahreszeit die Corona-Pandemie wieder merklich an Fahrt aufgenommen hatte.
Personelle Engpässe noch zu kompensieren
„Wir besprechen uns regelmäßig und müssen von Tag zu Tag entscheiden, inwieweit wir Bettenkapazitäten aufrechterhalten können oder aber auch sperren müssen“, räumt Geschäftsführerin Senska ein. „Generell bemerken wir aber auch einen Patientenrückgang, sodass die personellen Engpässe durch Personalverschiebungen noch kompensiert werden können.“ Zurzeit schränkten die krankheitsbedingten Personalausfälle die Krankenversorgung also nicht ein. „Die Notfallversorgung ist auf jeden Fall vollständig gesichert“, betont Sigrun Senska.
„Die Asklepios-Klinik Bad Oldesloe hält aktuell ihr volles Leistungsangebot aufrecht“, erklärt Sigrun Senska außerdem. „Bisher müssen wir keine Operationen verschieben oder absagen. Wir müssen derzeit auch keinen Aufnahmestopp verhängen.“ Gegebenenfalls könnte man aber nur noch dringliche, nicht verschiebbare Operationen durchführen. Wichtig sei, dass die Bürgerinnen und Bürger die erprobten Schutzmaßnahmen gegen die Corona-Infektion wieder sehr erst nehmen und mit jeder nicht hochbedrohlichen Erkrankung die Notaufnahme meiden. Senska: „Bei den Patienten merken wir aufgrund der Jahreszeit auch einen generellen Anstieg an Atemwegserkrankungen, die nichts mit Corona zu tun haben.“
Allerdings sieht sich die Klinik angesichts der Entwicklung zu einer drastischen Maßnahme gezwungen. „Aufgrund der steigenden Coronazahlen werden wir ab diesem Freitag leider wieder ein generelles Besuchsverbot verhängen, um das Risiko für einen Viruseintrag ins Krankenhaus zu reduzieren“, sagt Geschäftsführerin Sigrun Senska. „Der Schutz unserer Patienten und Mitarbeiter steht an erster Stelle.“ Das Besuchsverbot gilt demnach für alle Bereiche, auch für die Intensivstation.
Ausnahmen für Besuch von Palliativpatienten
Ausnahmen gibt es für den Besuch von Palliativpatienten und für sozialmedizinische Notfälle. Dort sind Sonderregelungen in Absprache mit den behandelnden Ärzten möglich. In jedem Fall muss dann aber ein tagesaktueller negativer Corona-Test vorgelegt und eine FFP2-Maske getragen werden.