Stormarner Tageblatt 04.11.2022
EU-Abgeordnete Delara Burkhardt ist bei UN-Veranstaltung in Ägypten dabei
Patrick Niemeier
Klimaschutz steht bei der Stormarner EU-Abgeordneten Delara Burkhardt (SPD) auf der politischen Agenda ganz oben. Folgerichtig gehört sie zur EU-Delegation, die an der UN-Klimakonferenz in Scharm El-Scheich in Ägypten teilnimmt.
Der „European Green Deal“ ist für die Stormarner EU-Abgeordnete Delara Burkhardt seit Jahren eine Herzensangelegenheit. Sie fordert seit ihrem Einzug in das EU-Parlament im Jahr 2019 eine ambitioniertere EU-Klimapolitik, eine Erhöhung der Klimaziele und vor allem einen Blick nicht nur auf die ökologischen sondern auch auf die sozialen Dimensionen.
„Umweltschutz muss in einem gerechten Übergang erreicht werden, bei dem niemand zurückgelassen wird“, sagt Burkhardt. „Wenn wir schaffen, den Menschen zu zeigen, welche Vorteile sie in ihrem Alltag durch ein gesundes Ökosystem haben. Wenn wir beweisen, dass sie durch den Umweltschutz nicht weniger Geld oder Arbeitsplätze haben, sondern das Gegenteil, dann können wir die Menschen für noch mehr Unterstützung für ambitionierte Strategien, Aktionspläne und Ziele gewinnen“, lautet ihre Überzeugung. Sie kämpft für eine Kreislaufwirtschaft, nachhaltige Lieferketten und ein Programm, das bis 2050 Klimaneutralität erreichen soll. Die 29-Jährige sieht Schleswig-Holstein als Land zwischen den Meeren mit starker landwirtschaftlicher Prägung besonders von möglichen Folgen des Klimawandels betroffen.
Angesichts der Situation sei es wichtig, sich noch schneller von fossilen Energien zu verabschieden, lautet eine ihrer Forderungen für die aktuelle Klimakonferenz. „Einige Kräfte aus Politik und Wirtschaft versuchen, die aktuelle Energiepreiskrise zu nutzen, um ambitionierte Klimapolitik zu bremsen. Für mich ist klar: Jetzt erst recht müssen wir unsere Abhängigkeit von fossilen Energien überwinden. Hier kann die Klimakonferenz ein wichtiges Zeichen setzen“, sagt Burkhardt.
Für sie stehe fest, dass die Klimaanstrengungen sich unbedingt verstärken müssen. „Auf der vergangenen Klimakonferenz in Glasgow hatte sich die Weltgemeinschaft noch darauf geeinigt, dass alle Staaten ihre Klimapläne mit Blick auf das Einhalten des 1,5-Grad-Ziels bis zur diesjährigen Klimakonferenz in Scharm El-Scheich überarbeiten“, sagt Burkhardt. „Dem ist bisher kaum ein Land nachgekommen. Wir müssen die Klimakonferenz also dringend nutzen, um weiter Druck auf die Staaten aufzubauen, die bisher nicht geliefert haben.“
„Die EU darf in Scharm El-Scheich nicht mit leeren Händen erscheinen. Neuste Untersuchungen zeigen, dass wir mit den bisherigen Maßnahmen auf europäischer Ebene sogar 60 Prozent statt der vereinbarten 55 Prozent CO2 Emissionen einsparen können“, betont Burkhardt vor dem Start der Konferenz, die am 5. November beginnt. „Die EU muss wieder zur Vorreiterin der internationalen Klimapolitik werden, damit andere folgen“, sagt Burkhardt. Dafür seien auch finanzielle Mittel wichtig. „Um die riesige Klimaschutz-Lücke zu schließen, wird mehr finanzielle Unterstützung für die besonders vom Klimawandel betroffenen Staaten nötig sein“, ist sich Burkhardt sicher. „Die Klimakrise lässt sich nur durch internationale Solidarität lösen“, fügt die junge Sozialdemokratin hinzu.