Stormarnhalle wird moderner

Stormarner Tageblatt  12.11.2022

Sanierung der Halle kostet 4,5 Millionen Euro / Größere Events möglich

Die Stormarnhalle in Bad Oldesloe von außen im November 2022. Patrick Niemeier
Die Stormarnhalle in Bad Oldesloe von außen im November 2022. Patrick Niemeier

Patrick Niemeier

Es fing mit notwendigen Brandschutzmaßnahmen und Sanierungswünschen an und wird mehr und mehr zu einem ausgewachsenen Großprojekt. Wenn alles nach Plan läuft, soll die Stormarnhalle, die einzige echte Mehrzweckhalle in der Kreisstadt, ab 2023 komplett saniert werden. Einer der Haken dabei: die 1967 gebaute Halle steht unter Denkmalschutz.
Während die Planungen für eine notwendige Brandschutzsanierung 2017 begonnen hatten, weiß die Stadt Bad Oldesloe seit 2021 davon, dass die Halle ein „Kulturdenkmal“ ist. Mit allen Konsequenzen, die das mit sich bringt. Die bis 2020 bereits diskutieren Planungen und Ideen, die sogar bis zu einem Abriss und Neubau reichten, sind damit nämlich komplett vom Tisch. Alle Maßnahmen müssen außerdem mit dem Urheberarchitektenbüro „gmp“ und der Denkmalschutzbehörde abgestimmt werden.

Brandschutzprobleme seit 2017 bekannt
Die 2017 aufgetauchten Brandschutz-Probleme waren und sind umfangreich und müssen natürlich trotzdem weiterhin gelöst werden, wie Andreas Weich von der Stadtverwaltung kürzlich dem Wirtschafts- und Planungsausschuss vortrug.
Eine der zentralen Planungen zur Verbesserung des Brandschutzes – die Entfernung der Holzdecke – ist vom Tisch. Denn dagegen haben sich der Urheberarchitekt und der Denkmalschutz ausgesprochen. Denn aus denkmalschutzrechtlicher Sicht müsse die Decke als „wesentliches gestalterisches Element“ erhalten bleiben. Entsprechend müssen andere Brandschutzmaßnahmen ergriffen werden, wie eine flächendeckende Brandmeldeanlage auch im Deckenzwischenraum und die Gewährleistung einer frühen Branderkennung bei gleichzeitig schneller Evakuierung der Halle.
Es bleiben weitere Dinge, die dringend verbessert werden müssen. Laut Bauamtsleiterin Ute Obel müssen zum Beispiel alle elektrischen Anlagen und Beleuchtungsanlagen dringend ersetzt werde. Sie seien überaltert und zum Teil bereits defekt. Die Beleuchtung soll außerdem auf LED umgestellt werden.
Die Sanierung soll laut Obel außerdem dazu genutzt werden, dass die Maximalbelegung der Stormarnhalle bei Großveranstaltungen – wie zum Beispiel Konzerten – auf 2800 Personen erhöht wird. Der Platz für diese Anzahl an Gästen ist weitestgehend vorhanden. Was derzeit fehlt, sind genügend Fluchtwege, die im Rahmen der Sanierung geschaffen werden sollen. Aktuell dürfen sich bei Veranstaltungen maximal 1000 Besucher in der Halle aufhalten.
Fakt sei dabei auch: dass die Halle auch zukünftig als Mehrzweckhalle und Versammlungsstätte konzipiert wird. Sie wird also weder komplett für eine reine Sport- noch für eine primäre Event-Nutzung ausgebaut.
Einen Haken hat die Erhöhung der Kapazität mit Blick auf die sanitären Anlagen. Denn diese können nicht erweitert werden. Das lässt der Denkmalschutz nicht zu. Daher wird man bei Großveranstaltungen auf mobile Toiletten zurückgreifen müssen. Die normalen sanitären Anlagen, die bisher auch bei Event als Toiletten genutzt wurden, werden dafür nicht mehr zur Verfügung stehen.
Entschieden ist auch, dass es keine Hausmeisterwohnung in der Halle geben wird. Die jetzigen Räumlichkeiten der VFL Oldesloe Geschäftsstelle sollen in Zukunft Verwaltungs- und Büroräume bleiben.
Was energetische Verbesserungen angeht, sind laut Bauamt der Stadt alle Möglichkeiten durch Sanierungen in den Jahren 2011 und 2012 ausgeschöpft. Weitere Optimierungen lasse die Statik nicht zu. Allerdings könne eine Photovoltaikanlage installiert werden, die allerdings laut Weich auch nur an bestimmten Stellen des Daches möglich sei. Für die Arbeiten müsste die Halle übrigens außen und innen komplett eingerüstet werden.

Fördersumme vom Land in Aussicht
Insgesamt geht Obel von Kosten in Höhe von über 4,5 Millionen Euro aus. Allerdings sei bereits eine Fördergeldsumme von einer Million Euro durch das Land Schleswig-Holstein in Aussicht gestellt worden. Dieses kommt aus dem Topf des „Schulbau- und Schulbausanierungsprogramms“, da die Halle auch durch Schulen genutzt werden. Um die Förderrichtlinie zu erfüllen, müsse der Bau bis 30. Juni 2024 abgeschlossen sein.
Außerdem sei es eventuell möglich, auch Fördergelder für die Umstellung der Beleuchtungstechnik auf LED zu erhalten. Der Ausschuss stimmte dem Vorhaben mehrheitlich zu. Damit könnte die notwendige Sanierung bereits 2023 starten.

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