Kaufhaus-Kette kontert Kritik

Stormarner Tageblatt  14.11.2022

Woolworth stellt Konzept für Eröffnung in Bad Oldesloer Innenstadt vor

In diese Immobilie zieht 2023 Woolworth in der Bad Oldesloer Innenstadt.  Patrick Niemeier
In diese Immobilie zieht 2023 Woolworth in der Bad Oldesloer Innenstadt. Patrick Niemeier

Patrick Niemeier

Was braucht die Bad Oldesloer Innenstadt, um noch attraktiver zu werden? Welche Geschäfte locken neuen Kunden an? Welche Produkte fehlen und welche Qualität wird benötigt oder besonders nachfragt?
Fakt ist, dass das Modehaus Rohde am Markt nach zehn Jahren die Kreisstadt verlässt und in die Räumlichkeiten die Kaufhaus-Kette Woolworth einzieht. Damit könnte durchaus eine Lücke im Angebot geschlossen werden, denn seit der Schließung des Kaufhaus „M&H“ 2012 gab es keinen Händler mehr vor Ort, der ein Geschäft mit Kaufhauskonzept anbot.
Kritik an der Ansiedlung kam trotzdem, nachdem bekannt wurde, dass als Rohde-Nachfolge Woolworth ausgesucht wurde. Die Wirtschaftsvereinigung betonte, dass man im günstigen Segment schon genug Angebote in der Innenstadt habe und dass das Unternehmen im Vergleich zu Rohde eine Qualitätsverschlechterung sei. „Wir sind uns bewusst, dass einige Menschen nach wie vor ein kritisches Bild von Woolworth als Marke haben. Fakt ist, dass wir in den vergangenen Jahren die Qualität unserer Produkte spürbar gesteigert haben, diese aber immer noch zu attraktiven, günstigen Preisen anbieten“, entgegnet Woolworth-Sprecher Roland Rissel.
„Die modernen, hellen Kaufhäuser und unser Sortiment sind sehr weit von dem entfernt, was manche Menschen mit Blick auf die Vergangenheit mit der Marke Woolworth verbinden“, fügt er an. Doch was genau möchte das Unternehmen in Bad Oldesloe anbieten? „Unser Sortiment umfasst Bekleidung für die ganze Familie, Schreib- und Spielwaren, kleine Haushaltsgeräte, Artikel des täglichen Bedarfs – Bad, Reinigen, Heimtextilien – und eine große Auswahl an Dekoration. Ergänzt wird dieses Angebot mit Aktions- und Saisonartikeln“, sagt Rissel.
Da man auf Expansionskurs sei, schaue sich das Unternehmen um, wo es neue Filialen eröffnen kann. Aktuell seien es deutschlandweit 540 Woolworth-Filialen. Diese Anzahl soll zeitnah auf 1000 ansteigen. „Einer unserer Ansprüche ist, nah beim Kunden zu sein und den lokalen Handel zu stärken. Deshalb ziehen wir Städte ab 20000 Einwohner und einem attraktiven Handelsumfeld als Standorte in Betracht. Bad Oldesloe erfüllt diese Kriterien“, erklärt Rissel. Die Verkaufsfläche des jetzigen Modehaus Rohde sei perfekt für das eigene Kaufhauskonzept geeignet. Daher freue man sich, dass man mit dem Vermieter schnell einig geworden sei.
Eines der Hauptprobleme mit Filialisten größerer Ketten mit Blick auf die Innenstadtattraktivierung war in Bad Oldesloe in den vergangenen Jahren auch, dass diese sich nicht bei Veranstaltungen oder als Sponsoren einbrachten. Wie sieht das bei Woolworth aus? „Unsere Kaufhäuser sind stets eng mit der lokalen Wirtschaft und den anderen Handelsteilnehmern verbunden. Wir beteiligen uns daher gerne an Verkaufsoffenen Sonntagen und anderen städtischen Events“, sagt Rissel. In welchem Umfang das möglich sei, entscheiden die Filialleitungen vor Ort. „Über die zuständigen Bezirksleitungen in der Region halten wir zudem Kontakt zu den Marketingvereinen, Werbevereinigungen und Wirtschaftsförderungen vor Ort“, erklärt der Unternehmenssprecher.
„Wir hoffen, den stationären Einzelhandel in der Stadt zu ergänzen und dazu beitragen zu können, dass die Bad Oldesloer Innenstadt weiterhin attraktiv und lebendig bleibt“, betont Rissel.

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