Das ändert sich auf Recyclinghöfen

Stormarner Tageblatt  15.11.2022

Abfallwirtschaft Südholstein (AWSH) treibt die Digitalisierung voran

Patrick Niemeier

Elektronische Eingangskontrolle und keine Bargeldzahlung mehr – die Digitalisierung hält auch auf den Recyclinghöfen der Abfallwirtschaft Südholstein (AWSH) immer mehr Einzug. Und das werden die rund 600000 jährlichen Nutzer der Höfe in Stormarn und dem Herzogtum-Lauenburg auch direkt bemerken.
Denn die Ein- und Ausfahrt wird – ähnlich wie bei manchen Parkhäusern – ab 2023 durch elektronische Schranken kontrolliert werden. Um die Recyclinghöfe in Zukunft nutzen zu können, benötigt man eine AWSH-Servicekarte. Doch das ist nicht die einzige Änderung. Die Bezahlung wird nämlich in Zukunft nicht mehr mit Bargeld möglich sein, wie Olaf Stötefalke, Sprecher der AWSH, bestätigt.

Bezahlung nur noch bargeldlos
„Die Bezahlung kostenpflichtiger Abfälle erfolgt in Zukunft nur noch kontakt- und bargeldlos“, sagt der AWSH-Sprecher. Darin solle aber keine Verschlechterung des Angebots gesehen werden – im Gegenteil. Die AWSH gehe davon aus, dass sich durch die elektronisch geregelte Ein- und Ausfahrt sowie die digitale Bezahlung die Abläufe auf den Recyclinghöfen beschleunigen und optimieren.
So entfällt zum Beispiel die Ausgabe von Wechselgeld, und die Mitarbeiter können sich um andere Dinge als die Bezahlung kümmern. Die Kassenautomaten sind also sozusagen auch ein Beitrag gegen den Fachkräftemangel. Ausnahmen vom bargeldlosen Bezahlvorgang werde es daher nicht geben.
Und so läuft der Besuch auf einem Recyclinghof der AWSH in Zukunft ab: Zunächst ziehen die Kunden bei ihrer Ankunft vor Ort an einem Automaten eine der neuen AWSH-Servicekarten. Diese schaltet laut Stötefalke dann die Zufahrt zum Hof selbst frei.
Die Mitarbeiter vor Ort werfen dann einen genauen Blick auf die mitgebrachten Abfälle, die entsorgt werden soll. Mögliche Kosten werden auf der Servicekarte gespeichert. Diese müssen dann an einem Kassenautomaten bezahlt werden, bevor die Kunden wieder vom Hof fahren können.

Elektronisches Einlass- und Ausfahrtsystem
„Möglich ist die Bezahlung mit EC- oder Kreditkarte oder auch mit dem Smartphone“, erklärt Stötefalke. Wenn keine Kosten mehr offen sind, öffnet sich die Schranke und die Karte bleibt im Automaten. Auch Recyclinghof-Besucher, die keine kostenpflichtigen Abfälle dabei hatten, können nur durch die Schranke wieder hinausgelassen werden.
Das neue Einlass- und Ausfahrtsystem könnte auch genutzt werden, um die Anzahl der Personen auf dem Gelände zu kontrollieren.
Die Beschränkungen hatten auf dem Höhepunkt der Corona-Pandemie zwar zum Teil zu langen Warteschlangen vor den Recyclinghöfen geführt, auf der anderen Seite hatte die AWSH aber bereits betont, dass die Abläufe auf den Höfen an sich mit einer übersichtlichen Anzahl an gleichzeitigen Kunden besser gelaufen sei. Laut Stötefalke können gewerbliche Kunden, die eine AWSH-Kundenkarte besitzen, diese übrigens behalten. Sie kann ebenfalls für den neuen Ablauf auf dem Hof eingesetzt werden. Start des neuen Systems soll der 2. Januar sein. Die sieben Recyclinghöfe in Stormarn werden aktuell gerade mit der entsprechenden Infrastruktur ausgestattet.

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