Ukraine-Hilfe und Rock-Open-Air

Stormarner Tageblatt  21.12.2022

Diese Ereignisse prägten das bald abgelaufene Jahr in Bad Oldelsloe

EIne Ukraine-Solidaritäts-Kundgebung fand auf dem Marktplatz in Bad Oldesloe statt. Patrick Niemeier
EIne Ukraine-Solidaritäts-Kundgebung fand auf dem Marktplatz in Bad Oldesloe statt. Patrick Niemeier
Bürgermeister Jörg Lembke und Bürgerworthalterin Hildegard Pontow blicken auf das Jahr 2022 in Bad Oldesloe zurück.  Stadt Bad Oldesloe
Bürgermeister Jörg Lembke und Bürgerworthalterin Hildegard Pontow blicken auf das Jahr 2022 in Bad Oldesloe zurück. Stadt Bad Oldesloe

Patrick Niemeier

Ukraine-Hilfe, Vogelschießen, Chor-Wettbewerb, Rock-Open-Air und mehr: Bürgerworthalterin Hildegard Pontow (CDU) und Bürgermeister Jörg Lembke (parteilos) schauen auf das Jahr 2022 in Bad Oldesloe zurück. Welche Ereignisse haben Bad Oldesloe in diesem Jahr geprägt?

Dass alles oft anders kommt, als man es sich gedacht hat, zeigte sich 2022 schon zu Beginn des Jahres. Und zwar in dramatischer Weise. Der Überfall Russlands auf die Ukraine habe das Thema Corona-Pandemie schnell in den Hintergrund rücken lassen, weiß Bürgerworthalterin Hildegard Pontow (CDU) in ihren Worten zum Weihnachtsfest und zum Jahreswechsel zu berichten. „Noch vor Jahresfrist waren wir uns sicher: Corona geht dem Ende zu und die Normalität kehrt wieder ein. Wir erfreuen uns wieder an den ’normalen’ Dingen des Lebens und erobern uns langsam die alten Abläufe zurück“, sagt auch Bürgermeister Jörg Lembke (parteilos) rückblickend.
Doch dann kam der Krieg nach Europa zurück. „Es ist nun bereits zehn Monate her, dass Russland sein Nachbarland Ukraine überfiel und damit auch unser Leben erneut veränderte“, sagt Lembke. Auch Bad Oldesloe ist von steigenden Lebensmittel- und Energiepreisen natürlich nicht verschont geblieben.

250 Geflüchtete kamen aus der Ukraine
250 Geflüchtete aus der Ukraine kamen außerdem seit Kriegsbeginn nach Bad Oldesloe. Glücklicherweise sei man so gut vorbereitet gewesen, dass man allen Kriegsflüchtlingen ein Obdach anbieten konnte. „Ein großes Dankeschön gilt an dieser Stelle allen Menschen, die sich ehrenamtlich, durch Spenden oder sonstiges Engagement in der Flüchtlingsbetreuung engagieren“, betont Pontow. Ein Dank gelte auch denen, die als Spender im Sommer dazu beigetragen haben, dass ein Hilfskonvoi in die polnische Partnerstadt Kolberg geschickt werden konnte. Dort sei durch die Nähe zu Ukraine die Flüchtlingssituation deutlich herausfordernder, weil im Vergleich zu Bad Oldesloe ein Vielfaches an Menschen aus der Ukraine aufgenommen wurde.
Beim Blick zurück auf das Jahr 2022 in Bad Oldesloe wolle man aber auch einen Fokus auf die schönen Dinge legen. So zum Beispiel, dass zum ersten Mal seit 2019 wieder ein Vogelschießen – das größte Kinderfest in Schleswig-Holstein – mit tausenden Kindern stattfinden konnte.
Auch das Rock- und Indie-Open Air „KuB auf dem Marktplatz“ Mitte August sei bei bestem Wetter ein Erfolg gewesen. Die andere Seite des Wetters habe sich dann leider beim „Choralle-Festival“ gezeigt. Der lange erwartete und viel beworbene Landeschorwettbewerb in der Kreisstadt litt genau wie der zeitgleich stattfindende verkaufsoffene Sonntag unter dem Regen, sodass Auftritte auf dem Marktplatz fast ohne Publikum stattfinden mussten. Bedauerlich sei das vor allem auch mit Blick auf die guten Auftritte der Chöre aus den Partnerstädten. „Die Wettbewerbe selbst, die am 24. und 25. September in Festhalle, Stormarnhalle und KuB-Saal stattfanden, waren allerdings ein großer Erfolg“, stellt der Bürgermeister klar.
Ebenso wie das Vogelschießen konnte das Weihnachtsmannwecken sein Comeback nach zwei Jahren Corona-Pause feiern. Ungefähr 1000 Kinder seien mit ihren Eltern zum Marktplatz gekommen. Auch der Adventsmarkt habe sich wieder über großen Zuspruch freuen können. Und auch der kleine Weihnachtsmarkt vor dem KuB – ebenfalls erstmals seit 2019 wieder geöffnet – erhält Lob aus den Büros von Bürgermeister und Bürgerworthalterin.
Weihnachten und das Jahresende seien nun die Zeit, die die Gelegenheit biete, auch mal über den „alltäglichen Horizont hinauszublicken“, heißt es in den Grußworten der Stadt Bad Oldelsoe. „Denken wir, bei allem Unmut über gestiegene Energie- und Lebensmittelpreise, in diesen Tagen auch und vor allem an die Menschen, die frieren und hungern müssen, weil ihnen ihr Obdach genommen wurde“, sagt Lembke. „Machen wir uns bewusst, wie gut es uns geht, auch wenn einige Dinge vielleicht etwas weniger üppig ausfallen oder ein Urlaub gestrichen werden muss“, fügt Pontow an. „Die Oldesloer leben in Sicherheit und in einer Demokratie, die vielleicht ihre Fehler haben mag, aber sicher das Beste ist, um das Zusammenleben von Menschen zu organisieren“, sind sich die Stadtoberhäupter einig.

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