Verwaltung weiter im „Corona-Modus“

Stormarner Tageblatt  01.02.2023

Bad Oldesloe hält an der Terminvergabe für die Bürger fest

Die Stadtverwaltung in Bad Oldesloe hält auch nach der Pandemie an der Terminvergabe für Dienstleistungen fest  Patrick Niemeier
Die Stadtverwaltung in Bad Oldesloe hält auch nach der Pandemie an der Terminvergabe für Dienstleistungen fest Patrick Niemeier

Patrick Niemeier

Wer in der Stadtverwaltung Bad Oldesloe eine Erledigung zu machen hat, der muss vorher einen Termin vereinbaren. Seit der Corona-Pandemie kann das auch in vielen Fällen auf der Homepage der Stadt erfolgen. Die jeweilige Dienstleistung kann nur an dem jeweiligen Termin erfolgen.
Dass das auch jetzt noch immer so abläuft, während doch fast alle übrigen Corona-Maßnahmen aufgehoben seien, kritisiert die FBO-Fraktion. „Während sich das öffentliche Leben erfreulicherweise normalisiert und auch die coronabedingten Sondermaßnahmen zurückgenommen wurden und werden, scheint die Stadtverwaltung mit der Entwicklung nicht Schritt zu halten“, sagt Matthias Rohde (FBO).
Es könne nicht sein, dass für fast alle Anliegen zuvor eine „Zwangs-Terminvereinbarung“ notwendig sei. Das sei unangemessen und werde der Dienstleister-Funktion der Verwaltung gegenüber den Bürgern nicht gerecht.

FBO fordert Rückkehr zum alten Modus
„Daher sollte die Verwaltung die nächsten Schritte der Öffnung gegenüber den Oldesloerinnen und Oldesloern und ihren Anliegen nun auch zeitnah tun“, teilt Rohde mit. Das müsse trotzdem nicht bedeuten, dass Mitarbeiter der Verwaltung nicht trotzdem auch mobil arbeiten könnten.
Die Sicht der Verwaltung dürfte die FBO erstaunen. Denn es sei keineswegs geplant, in Zukunft nochmal auf die verpflichtende Terminvereinbarung zu verzichten, ist aus der Verwaltung zu vernehmen. Im Gegenteil: die Möglichkeit online Termine zu vereinbaren, soll sogar noch auf die Bereiche ausgeweitet werden, in denen das noch nicht funktioniert.
„Unsere Erfahrungen mit dem Vorgehen ist gut. Außerdem müssen Bürger nicht mehr so lange vor Ort warten und die Verwaltung ist ja keineswegs geschlossen. Man kann sie zu den normalen Zeiten betreten und am Info-Point im Erdgeschoss auch Informationen erhalten oder Termine vereinbaren“, sagt Agnes Heesch, bei der Stadtverwaltung für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Es stimme entsprechend nicht, dass die Verwaltung nicht „normal“ zugänglich sei.
In anderen Städten wie zum Beispiel Reinbek oder Glinde sei das bereits längere Zeit normal. Es sei nur mit dem Titel „Bürgerportal“ anders benannt und werde so als Service erkannt. Im Rahmen der definitiv weiter fortschreitenden Digitalisierung werde auch in Bad Oldesloe der Weg zum „Rathaus online“ erfolgen.
Langfristig könnten so einige Termine vor Ort ganz vermieden werden, indem der Service online erfolgen kann. Entsprechend wäre es eher ein Schritt zurück, die Terminvereinbarung wieder aufzuheben, heißt es aus dem Rathaus.

Umstellungen müssen sich einspielen
Aus der Verwaltung ist außerdem zu vernehmen, dass es zwar noch vorkommen könne, dass es in einzelnen Bereichen nicht immer optimal laufe und man zu lange auf einen Termin warte, dass das aber daran liege, dass sich natürlich noch hier und da Umstellungen einspielen müssen. Kurzum: ein Teil des Corona-Modus hat sich bewährt und wird in der Oldesloer Verwaltung nicht mehr zurückgedreht werden.

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