Stadtgeld, Ökoparken, Weihnachten
Stephan Poost, Patrick Niemeier und Susanne Link
Schnellschuss 30 Euro für Erwachsene, 50 für Minderjährige. Das Ahrensburger Stadtgeld soll die Menschen in die Innenstadt zurückholen und die Geschäfte und Restaurants aus der schwierigen wirtschaftlichen Lage befreien, heißt es im Antrag der Grünen- und CDU-Fraktion. Hört sich schön an, ist aber nicht wirklich weit gedacht. Denn zum einen kann es passieren, dass die Gutscheine vermehrt in einigen Geschäften ausgegeben werden, während andere Läden leer ausgehen. Zum anderen hilft den Menschen, die ihren Job oder ein geliebten Menschen verloren haben, auch ein saftiges Steak, neue Kopfhörer oder eine Massage wenn überhaupt nur kurzfristig. Mal abgesehen von diesen zwei Punkten, ist es angesichts der wieder angestiegenen Fallzahlen und der beginnenden Grippesaison, nicht ratsam, Menschenansammlungen zu forcieren. Im schlimmsten Fall, könnte der Lockruf der Politik den Ahrensburgern teuer zu stehen kommen – wobei hier nicht die Rede von den 1,3 Millionen Euro ist, die für das Stadtgeld bereitgestellt werden müssen.
Befangen Manche Oldesloer Stadtverordneten fühlten sich auf den sprichwörtlichen Schlips getreten, als die Liberale Anita Klahn fragte, wer von ihnen als E-Mobil-Fahrer einen Vorteil haben könne, wenn E-Mobile kostenlos in der Kreisstadt parken dürfen. An und für sich keine abwegige Frage. Und der Aufschrei zeigt ein wenig, wie sensibel das Thema Befangenheit ist. Es ist natürlich Quatsch, wenn dann polemisch geunkt wird, dass ja auch nicht alle radfahrenden Politiker befangen seien, wenn es um Radwege gehe oder alle Pkw-Fahrer generell ,wenn es um Parkplätze und Straßen gehe. Noch sind E-Mobil-Fahrer eben eine Minderheit und wenn eine Minderheit mögliche Vorteile erhalten soll, dann ist es nicht schlecht zu schauen, ob Mitglieder dieser Minderheit unter den Abstimmenden sind. Natürlich ist es schwierig, das abzugrenzen. Müssen alle Sportler den Saal verlassen, wenn es um Sportstätten geht? Alle Chorsänger und Maler wenn es um Kulturfragen geht? Im Prinzip sollte das jeder ehrenamtliche Politiker mit sich und seinem Gewissen selbstständig ausmachen. Der polemische Aufschrei verschlimmerte den Verdacht, dass man sich ein wenig ertappt fühlte. Es ist nicht schlimm, sich selbst als befangen zu erklären. Das fördert Transparenz und Vertrauen. Denn es verhindert das Füttern von Vorurteilen gegen vermeintlich egoistische Politiker.