Archiv des Autors: CDU Bad Oldesloe

Zur Person: Storjohann ist Beiratschef

Stormarner Tageblatt  30.09.2020

Storjohann ist Beiratschef

Der Eisenbahninfrastrukturbeirat bei der Bundesnetzagentur hat kürzlich den Bundestagsabgeordneten, Gero Storjohann (CDU, Foto), einstimmig zu seinem Vorsitzenden gewählt. „Politisches Ziel ist es, mehr Verkehr auf die Schiene zu bringen. Eine leistungsfähige Infrastruktur und ebenso mehr Wettbewerb tragen dazu bei, die Attraktivität des Bahnverkehrs zu steigern. Hierfür bedarf es verlässlicher und regulatorischer Rahmenbedingungen, damit alle am Markt tätigen Bahnunternehmen die gleichen Chancen haben“, sagt der neue Vorsitzende nach seiner Wahl. Der 62-jährige Storjohann sitzt für den Wahlkreis Segeberg/Stormarn-Mitte im Bundestag und ist seit 2002 Abgeordneter. Solange gehört er auch dem Verkehrsausschuss an. st

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Unter Strom

Stormarner Tageblatt  30.09.2020

Patrick Niemeier Bad Oldesloe Wenn ein Politiker sich für kostenloses Parken für E-Autos einsetzt und selbst ein solches fährt, ist er dann befangen? Wo fängt Befangenheit an? Gerade in der ehrenamtlichen Lokalpolitik sind die Übergänge oft fließend.

Und vielleicht gerade daher sorgte Anita Klahns (FDP) Einwand zu der Diskussion rund um kostenloses Parken für E-Autos in Bad Oldesloe für einen Aufschrei unter den Stadtverordneten. „Ich möchte wissen, welche Stadtverordneten selbst einen Vorteil durch den Beschluss haben würden“, forderte sie. Empörung machte sich vor allem bei Grünen, SPD und Linken inklusive einiger Zwischenrufe breit. Einige spotteten, andere fanden es einen „ungeheuerlichen Vorgang“. Im Endeffekt verließen allerdings mehrere Grünen-Politiker vor der Abstimmung die Festhalle. Denn sie fahren „Stromer“ oder Pkw mit Erdgasantrieb und könnten entsprechend befangen sein.

„Ich habe den Eindruck, dass Sie sich bevorteilen wollen und ansonsten auch eher die Mitbürger, die sich einen Tesla leisten können“, legte Klahn nach. Sie stellte auch die Frage, weshalb andere Tagesordnungspunkte vertagt wurden, die Kosten oder Mindereinnahmen für die Stadt bedeuten. Stets heißt es in den letzten Ausschüssen und Sitzungen tatsächlich, dass zunächst die Haushaltsberatungen abgewartet werden sollen , bevor man – mit Blick auf die Corona-Krise – Entscheidungen treffe, die finanzielle Auswirkungen haben. „Warum finde ich in den Vorlagen keine Angaben zu den Mindereinnahmen? Warum wird das durchgewunken?“, konnte die Liberale, die für die FDP auch im Landtag sitzt, nicht verstehen.

Die CDU fürchtete nur mögliche Mehrkosten und wollte von der Stadtverwaltung daher wissen, ob die Erweiterung um Parkkarten für gasbetriebene Fahrzeuge – für die Parkraumüberwachung nicht am „E-Nummernschild“ zu identifizieren – zu zusätzlichem großen Aufwand in der Verwaltung führen könnte. Das glaubt Bürgermeister Jörg Lembke allerdings nicht. „Es sind so wenige Fahrzeuge in Bad Oldesloe, auf die das zutrifft, dass wir das easy hinbekommen“, sagte der Verwaltungschef, der ansonsten bekanntermaßen kein Freund von freiwilligen Aufgaben für seine teilweise überlasteten Mitarbeiter ist.

„Wir sollten hier zustimmen. Denn wir streiten uns über viele Themen, aber in Sachen Klimaschutz arbeiten wir gut zusammen“, appellierte Hendrik Holtz (Die Linke) an die Stadtverordneten. „Es sind viele kleine Dinge, mit denen wir den Klimaschutz voranbringen“, fügte er an. Das sieht auch Wilfried Janson (Die Grünen) so. „Wir sind da auf einem guten Weg und da ist es jetzt auch wichtig, diesen beizubehalten“, bestätigte er Holtz’ Einschätzung.

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Weihnachtsmarkt am Mühlrad fällt aus

Stormarner Tageblatt  28.09.2020

Weihnachtsmarkt am Mühlrad fällt aus

Bürgermeister Jörg Lembke (r.) beim Mühlradmarkt 2019 mit Günter Knubbe. Nie
Bürgermeister Jörg Lembke (r.) beim Mühlradmarkt 2019 mit Günter Knubbe. Nie

Bad Oldesloe Mit großem Bedauern hat der Verein Wir für Bad Oldesloe e.V. seinen beliebten und ehrenamtlich ausgerichteten Weihnachtsmarkt für dieses Jahr abgesagt.

„Bis September hatten wir uns Zeit gegeben, um final über die Durchführung zu entscheiden. Nun fiel die Entscheidung gegen die Ausrichtung aus“ berichtet Günter Knubbe, Vorstand im Wir Verein, und Projektleiter für den kleinen Weihnachtsmarkt.

„Die Lage mit COVID19 wird auch im Dezember nicht wesentlich anders sein als aktuell. Die Regeln, die zur Zeit vorgegeben sind, lassen auf der Fläche am Mühlrad keinen Markt zu, der sich ja gerade durch Nähe zueinander auszeichnet“. Yannic Reimann, der sich im Team um die Standbetreiber kümmert, erläutert: „Für die Betreiber der Stände wäre es unmöglich, auch nur ihre Kosten einzuspielen, das Ganze ist nicht darstellbar.

Wahrscheinlich würde der Markt nur mit höchstens 30 Personen auf dem Platz genehmigt werden, so macht das keinen Sinn“. Der Verein dankt allen Mitwirkenden, speziell der Stadt und den Sponsoren des Weihnachtsmarktes am Mühlrad und hofft sehr, den Markt im kommenden Jahr vor Weihnachten als beliebten Treff für Familien und Freunde mit viel Musik und Spaß zu veranstalten. st

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Bad Oldesloer Verwaltung fehlen Nachwuchskräfte

Stormarner Tageblatt  26.09.2020

Die Personalsituation in der Kreisstadt bleibt angespannt / Zukunftsprognosen aktuell alarmierend

Patrick Niemeier Bad Oldesloe Immer mehr Aufgaben treffen auf ein hohes Durchschnittsalter der Mitarbeiter und Auszubildende, die nicht gehalten werden können – die Personalsituation in der Bad Oldesloer Stadtverwaltung bleibt angespannt.

Insgesamt bietet die Stadt eine Rekordzahl von 259 Stellen an. Von denen allerdings nur 215 besetzt sind. Der Stellenplan weist insgesamt eine deutliche Steigerung zum Jahr 2019 (242) und insgesamt sogar 60 Stellen mehr als noch 2013 aus. Hinzu kommen noch zehn Auszubildende und 15 FSJler. So kommt die Stadt Bad Oldesloe sogar auf maximal 284 Beschäftigte, wie der Personalbericht darlegt. Unter diesen sind übrigens – entgegen der öffentlichen Wahrnehmung – nur 20 Beamte. 62,5 Prozent der Mitarbeiter sind Frauen. Bei den Führungskräften hält sich das Verhältnis fast die Waage mit 17 männlichen und 16 weiblichen Personen auf den Chefsesseln. „Drei Führungsposten sind nicht besetzt“, erklärt Hauptamtsleiter Malte Schaarmann (Foto) und weist so auf das zentrale Problem hin.

Denn trotz der gewachsenen Stellenzahl würden manche Bereiche am personellen Limit agieren. Die Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt sei groß. Dazu kommt, dass fast 30 Prozent der Beschäftigten bereits 55 Jahre und älter sind und somit in den nächsten 10 bis 12 Jahren aus dem Dienst ausscheiden werden. Gleichzeitig sind nur fünf Prozent der Beschäftigten unter 30 Jahre. Das Hauptamt hat ausgerechnet, dass in den nächsten 15 Jahren sogar fast 50 Prozent aller Mitarbeiter das Rentenalter erreichen. Die gewünschte und benötigte Verjüngung gelinge bisher nicht. „Diese Zahlen sind alarmierend“, heißt es aus dem Hauptamt. Das Gewinnen von Nachwuchskräften sei eine zentrale Herausforderung. „Zwar bildet die Stadt Bad Oldesloe weiterhin verstärkt eigene Nachwuchskräfte aus und gibt auch vielen Berufsanfängern eine Chance, allerdings ist es schwierig, diese jungen Menschen dann bei der Stadt zu halten“, muss sich die Verwaltung eingestehen. Das liege zum einen an Alternativen auf dem Arbeitsmarkt zum anderen daran, dass die Bindung zu Bad Oldesloe oftmals nicht ausgeprägt sei. „Hier gilt es eine Strategie zu entwickeln, um ein personelles Ausbluten der Verwaltung zu verhindern“, lautet das Fazit. „Ich würde vorschlagen, dass gezielt Programme gestartet werden, um die Auszubildenden für Führungspositionen zu qualifizieren und ihnen so zu zeigen, dass man auf sie setzt“, sagt Andreas Lehmann (CDU). Er kritisiert, dass es an Innovation fehle, die es in anderen Verwaltungen gebe. „Wir finden, dass der eingeschlagene Weg gut ist. Es sollte nicht nur auf Führungskräfte gesetzt werden“, sagt hingegen Hendrik Holtz (Die Linke). Auch ganz „normale Karrieren“ müssten möglich sein. Die bittere Bilanz aktuell: die Auszubildenden, die 2019 ihre Prüfung zum Verwaltungsfachangestellten absolvierten, konnten nicht gehalten werden. „Leider haben alle kurz nach der Ausbildung die Stadt verlassen“, bestätigt die Stadtverwaltung. Anders als gedacht, konnten Vakanzen somit nicht ausgeglichen werden.

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Betrachtungen zum Wochenausklang: Das kommt uns doch bekannt vor…

Stormarner Tageblatt  26.09.2020

Stormarner Wochenschau

Das kommt uns doch bekannt vor…

Megi Balzer
Megi Balzer

Susanne Link, Patrick Niemeier und Stephan Poost

Same procedure… „Wir machen das mit den Fähnchen“, sagt der Kinderschutzbund und steckt alljährlich blaue Fähnchen in die Wiese vor dem Ahrensburger Schloss, um die Anzahl der Kinder zu symbolisieren, die in ärmlichen Verhältnissen in unserem Kreis aufwachsen. Mit dabei sind auch immer einige Verantwortliche aus Politik und Verwaltung. Trotzdem ändert sich nichts und alljährlich macht der Kinderschutzbund „das mit den Fähnchen“, deren Anzahl stetig wächst. Zu wenig, meinen wir. Vielleicht sollten die Politiker, die sich gern mit den Fähnchen ablichten lassen, stärker in die Pflicht genommen werden! Übrigens, kommt Ihnen unsere Karikatur bekannt vor? Das ist Absicht, auch wir haben mal „das mit den Fähnchen“ gemacht…

Freibadstress Für Oldesloer Familien, die nicht in den Sommerurlaub fahren, für Jugendliche oder all die, die bereits aus dem Urlaub in den Sommerferien zurück sind, ist der Besuch im Freibad Poggensee seit Jahren eine gerne genutzte Option. Dazu gehören auch Eis und Pommes vom Imbiss, die kleinen Veranstaltungen in den Sommermonaten sowie die Sicherheit, dass ein Bademeister am Strand steht, der das Geschehen im Blick hat. Doch genau das könnte nun bald ein Ende haben. Denn laut der Stadtwerke möchte eigentlich niemand mehr als Betreiber die Verantwortung dafür tragen, wenn etwas passiere. Und so wirklich Gewinn werfe das alles auch nicht ab. Daher könnte in der Konsequenz das Freibad Poggensee Geschichte sein und maximal eine unbewachte Badestelle bleiben, an der man dann halt auf eigene Gefahr ertrinkt. Die bittere Erkenntnis daraus : Es geht vor allem um Gewinne und diese sollen bitte möglichst entstehen, ohne zu viel Verantwortung tragen zu müssen. Erstaunlich scheint, dass die Stadtwerke nicht verstehen, dass sie den Auftrag haben, das Bad zu betreiben, selbst wenn ihnen ein Dienstleister wegbricht. Der Aufschrei ist entsprechend in der Lokalpolitik schon da. Nachdem das Travebad sich trotz Sanierung immer mehr zum Millionengrab entwickelt, wäre es für das dadurch schon ramponierte Image gut, nicht auf die nächste Katastrophe zuzusteuern und stattdessen die Ärmel hochzukrempeln. Anstatt vor der Verantwortung wegzulaufen, sollten die Stadtwerke den Oldesloern ein attraktives Freibad erhalten.

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