Archiv des Autors: CDU Bad Oldesloe

Mehr Geld für mehr Kultur in der „Kreiskulturstadt“

Stormarner Tageblatt  16.09.2019

Mehr Geld für mehr Kultur in der „Kreiskulturstadt“

Ein zweites Gastspiel des SHMF in Bad Oldesloe  könnte ab 2020 möglich sein. Kulturchefin Inken Kautter (v.r.) würde sich freuen.nie
Ein zweites Gastspiel des SHMF in Bad Oldesloe könnte ab 2020 möglich sein. Kulturchefin Inken Kautter (v.r.) würde sich freuen.nie

Bad Oldesloe Gute Nachrichten für Freunde der Kultur in der Kreisstadt. Denn der Bildungs- Sozial- und Kulturausschuss in Bad Oldesloe hat die Weichen für eine mögliche Erweiterung des bereits sehr erfolgreichen Kulturprogramms erstellt.

Seit der Eröffnung des Kultur- und Bildungszentrums 2016 hat sich Bad Oldesloe in Schleswig-Holstein und auch für das Hamburger Umland zu einem stetig wachsenden kulturellen Hotspot entwickelt. Das betonen vor allem auch Künstler, Musiker und Kreative, die in Bad Oldesloe gastieren immer wieder. Die Hoffnungen, die in das Kub gesteckt worden, haben sich also im Bereich Image schonmal gelohnt.

Nächstes Jahr könnte auch ein zusätzliches, zweites Konzert der Schleswig-Holstein-Musikfestivals in der Stadt hinzukommen. Das Interesse daran bestehe, so Kulturchefin Inken Kautter. Der BSKA hat für ein mögliches zweites Konzert nun 5000 Euro – mit Sperrvermerk – bereitgestellt.

Eine Erhöhung gibt es auch für die ehrenamtlichen Kulturschaffenden in der Stadt. Diese können stets für ihre Kulturveranstaltungen Gelder beantragen. Immer mehr Kulturschaffende machen davon Gebrauch. Bisher standen dafür 25.000 Euro zur Verfügung. Wenn Anträge über mehr Gelder gestellt worden, setzten sich die Antragssteller zusammen und einigten sich, wer wie viel bekommt. Das funktioniert gut, bedeutete aber 2019 große Abstriche. Denn es waren Anträge über 35.000 Euro eingegangen. Der BSKA stimmte nun einer Erhöhung dieses Topfes auf 30.000 Euro zu. „Ich freue mich sehr, dass dieses Zeichen gesetzt wird“, so Kautter. nie

Veröffentlicht unter Presseartikel |

Der Wert der Bildung

Stormarner Tageblatt  14.09.2019

Streit um die Stadtbibliothek im Ausschuss – wie viel Geld darf eine Bildungseinrichtung kosten?

Beliebter Treffpunkt und wichtiger Bildungsort: Die Bad Oldesloer StadtbibliothekNie
Beliebter Treffpunkt und wichtiger Bildungsort: Die Bad Oldesloer StadtbibliothekNie

Patrick Niemeier Bad Oldesloe Die Bad Oldesloer Stadtbibliothek ist ein echter kultureller Treffpunkt in der Kreisstadt. Eine Bildungseinrichtung auf die man – auch wegen immer wieder guter Platzierungen bei Vergleichen und Wettbewerben – stolz sein kann.

Im Jahr erzeugt dieses Angebot allerdings knapp über 659.000 Euro Kosten. Dem entgegen stehen Erlöse von knapp 126.400 Euro. Die Stadt Bad Oldesloe musste also 2018 rund 533.000 Euro in die Einrichtung investieren. Den größten Anteil schluckt dabei das Personal, das mit über 300.000 Euro zu Buche schlägt.

Jede Stunde kamen 2018 im Schnitt 59 Besucher in die Bibliothek. Ein minimaler Rückgang mit Blick auf 2017, der sich auch in den Ausleihen aus den über 42.000 verfügbaren Medien niederschlägt. Statt 285.492 (2017) wurden im vergangenen Jahr „nur“ 274.941 Medien ausgeliehen. Gleichzeitig stieg die Zahl der aktiven Leser aber an.

Erwachsene über 18 Jahren zahlen für die Nutzung im Jahr aktuell 15 Euro. Genau da setzte im Bildungs- Sozial- und Kulturausschuss die Kritik an. „Das entspricht einem Kostendeckungsgrad von nur 19,18 Prozent. Das sollten wir uns anschauen, ob wir da nicht etwas machen“, sagte Birgit Wieck (CDU). „Wir haben das Angebot immer weiter erweitert , die Gebühren fassen wir aber nicht an, das verstehe ich nicht“, so Wieck weiter.

Torben Klöhn (SPD) entsetzte dieser Vorschlag. „Ich muss hier wohl meinen jährlichen Text aufsagen, den ich leider mittlerweile schon monatlich erklären muss: die Bibliothek gehört zur Daseinsversorgung und wir würden sagen, dass dieses Bildungsangebot kostenlos sein müsste“, sagte der Sozialdemokrat. „Wir haben einen defizitären Haushalt. Der Landesrechnungshof hat uns einen Auftrag gegeben, etwas zu ändern mit Blick auf die Gebühren“, so CDU-Finanzexperte Andreas Lehmann.

Tatsächlich hatte der Landesrechnungshof in seinem Bericht angeregt, die Gebühren für Erwachsene nicht auf 20 Euro im Jahr zu erhöhen „Ich lese da nur, dass der Landesrechnungshof eine Idee vorschlägt“, so Klöhn. Er ärgerte sich, dass aus Richtung CDU und FBO neuerdings immer wieder der Hinweise auf einen defizitären Haushalt käme und man bei sozialen und kulturellen Einrichtungen über den Rotstift oder Beteiligungserhöhungen nachdenke. „Sie haben mit Ihrer Abschaffung der Straßenausbaubeiträge ein Loch in den Haushalt gerissen, um die Rechte von Hausbesitzern zu stärken. Jetzt wollen Sie mehr Geld von Menschen, die eine Bildungseinrichtung besuchen“, schimpfte Klöhn. „Ich kann es nicht mehr hören. Uns wird hier jetzt ständig vorgeworfen, wir hätten den Haushalt beschädigt, nur weil wir eine Ungerechtigkeit behoben haben“, so Amelie Strehl (FBO).

Veröffentlicht unter Presseartikel |

Betrachtungen zum Wochenausklang: Von Bier, Bowle und Bildung

Stormarner Tageblatt  14.09.2019

Stormarner Wochenschau

Von Bier, Bowle und Bildung

Megi Balzer
Megi Balzer

Patrick Niemeier und Stephan Poost

Verbesserungswürdig Das Gegenteil von gut ist gut gemeint. Das trifft zu einem kleinen Teil auf das 1. Bier- und Genussfest in der Kreisstadt zu. Anstatt die Chance zu nutzen und Brauer und Musiker aus Stormarn zu gewinnen, kommt der Veranstalter mit einer Crew, die dieses Format schon erfolgreich in Norderstedt durchgeführt hat. Ohne das Fest jetzt schlecht zu reden – alle Gastronomen verdienen eine Chance, genau wie die Musiker, die ja nichts dafür können, gebucht worden zu sein – aber dem Fest hätte mehr Lokalkolorit sehr gut getan. So bleiben die Stormarner Musiker, Brauer und Gastronomen nur Zaungäste, müssen draußen bleiben und auf das 2. Bier- und Genussfest mit einem anderen Veranstalter oder Konzept hoffen.

Von gestern Bleiben wir doch beim Thema. Es wird auf dem besagten Fest auch einen Stand mit Bowle und Aperol geben. „Damit wir auch Angebote für Frauen haben“, heißt es vom Veranstalter, vertreten durch eine Dame. Diese Begründung ist tatsächlich sowas von gestern, gibt es doch viele Frauen, die ein frisch gezapftes Bier zu schätzen wissen und auch „echte Kerle“, die mal Bowle trinken.

Über Gestern Über Parties und Konzerte vergangener Zeiten möchte eine Gruppe lokaler Musikfans im besten Alter am 2. Oktober im „Old Esloe“ diskutieren. Da wird dann dem „Central Cafe“ gedacht, in dem Ende der 1960er Beatbands auftraten. Rund um die Diskussion über das Event kam auch wieder ein Lamentieren auf den Tisch, das lautete: guck mal, früher war viel los, heute ja fast gar nichts mehr. Spannend ist dabei, dass Zeitzeugen von damals berichten, dass die Wahrnehmung einiger Nörgler schon damals so war und dass sie sich 1969 so irrten wie 2019. Stormarn und seine Kreisstadt haben ein umfangreiches Kultur-, Kunst- und Konzertprogramm. Man muss es nur kennen und nutzen. Wenn einem etwas fehlt, gibt es sehr viele Möglichkeiten es selbst auf die Beine zu stellen. Das galt 1969 und das gilt 2019.

Bildungsort Was darf Bildung kosten? Was darf Kultur kosten? Wie misst man den Erfolg einer Bildungseinrichtung? Wie jedes Jahr ist eine Diskussion über die Gebühren für Nutzer der Oldesloer Stadtbibliothek aufgekommen. Was passiert, wenn man bei Bildungs- und Kulturangeboten spart, zeigt sich in manchen Wahlergebnissen. Wer verantwortungsvoll für die Zukunft handelt, als Lokalpolitik ermöglicht allen Bürgern Zugang zu Bildung und Kultur. Das ist wichtig für das Miteinander, für gelungen Integration und zeigt langfristige Erfolge.

Veröffentlicht unter Presseartikel |

Verkaufsoffener Sonntag kann nun stattfinden

Stormarner Tageblatt  13.09.2019

Stadt ist nun doch Veranstalter / Kritik an der Musikerauswahl beim begleitenden Bier- und Genussfest

Idealfall: Veranstaltungen, die den verkaufsoffenen Sonntag in der gesamten Innenstadt beleben wie  „Pflasterart“.Nie
Idealfall: Veranstaltungen, die den verkaufsoffenen Sonntag in der gesamten Innenstadt beleben wie „Pflasterart“.Nie

Patrick Niemeier Bad Oldesloe Die Unsicherheit hat ein Ende: Der verkaufsoffene Sonntag am 22. September in Bad Oldesloe kann stattfinden. Die gute Nachricht für die Kaufleute ist, dass sie auch vor ihren Geschäften im Rahmen einer generellen Sondernutzungsgenehmigung ihre Waren anbieten oder Aktionen planen können.

Recherchen der Redaktion des Stormarner Tageblatts hatten ergeben, dass das eigentliche Konstrukt bisher juristisch nicht möglich gewesen wäre. Die Idee, dass nur auf dem Marktplatz eine städtische Veranstaltung, das Bier- und Genussfest, stattfindet und durch die bereits erfolgte Gestattung auch die Geschäfte am Sonntag die Türen öffnen dürfen, hätte nur die Öffnung an sich erlaubt. Denn bisher war keine Sondernutzungsgenehmigung für Aktionen im Rest der Fußgängerzone beantragt und damit eben auch nicht bewilligt worden.

In der Konsequenz, so hieß es zunächst aus der Verwaltung, hätte das bedeutet, dass jedes Geschäft, das vor seinem Laden eine Aktion plane, diese hätte beantragen müssen. Die Einhaltung hätte vom Ordnungsamt akribisch kontrolliert und im Endeffekt auch bei Verstößen sanktioniert werden müssen. Das hätte das Verhältnis zwischen Kaufleuten und Verwaltung zusätzlich verschärft. Zunächst hatte offenbar ein kommunikatives Missverständnis darüber bestanden, dass die Kaufleute keine Genehmigungen mehr bräuchten.

Nach den Nachfragen der Tageblattredaktion wurde die Stadtverwaltung daher tätig und springt nun doch in die Veranstalterrolle für den gesamten verkaufsoffenen Sonntag. Eigentlich hatte man das zunächst noch ausgeschlossen. Deshalb war unter anderem ein von der Musikschule auf der Hude angedachtes Musikfest für den 22. September abgesagt worden, nachdem man sich auch mit den Organisatoren des Bier- und Genussfestes auf dem Marktplatz nicht einig werden konnte. Damals hieß es, dass die Stadt nicht als Veranstalter für den gesamten verkaufsoffenen Sonntag auftreten würde, wenn kein offizieller Antragsteller und Koordinator von Seiten der Kaufleute benannt wurde. Gefunden hat sich mit Ernst August Rohde vom Kaufhaus Rohde bisher nur ein Ansprechpartner, aber kein Veranstalter.

Damit aber trotzdem der nun schon auf Plakaten beworbene und angekündigte verkaufsoffene Sonntag durchgeführt werden kann, wurde eine Regelung innerhalb der Verwaltung gefunden. „Der rechtliche Rahmen für den verkaufsoffenen Sonntag ist durch die städtische Veranstaltung auf dem Marktplatz gegeben“, so Stadtsprecherin Agnes Heesch. „Für die Kaufmannschaft wurde intern die Erweiterung der bestehenden Sondernutzungen auf den 22. September beantragt und genehmigt“, so Heesch. Das sehe Bürgermeister Jörg Lembke auch nicht als Widerspruch. Für zwei Veranstaltungen im Jahr sei das immer als Möglichkeit gesehen worden. Für den vierten Einkaufssonntag im November werde das aber garantiert nicht der Fall sein.

Veröffentlicht unter Presseartikel |

Gleichstellung: Ärger um den Haushalt

Stormarner Tageblatt  13.09.2019

Gleichstellung: Ärger um den Haushalt

Bad Oldesloe Marion Gurlitt macht als Gleichstellungsbeauftragte gute Arbeit für die Stadt Bad Oldesloe, darüber besteht Einigkeit in der Lokalpolitik. Die Frauenkulturtage sind etabliert, und gerade konnte Marion Gurlitt berichten, dass sie an einem Buch über Frauen in der Lokal- und Kommunalpolitik arbeitet. Daran beteiligen sich auch Gleichstellungsbeauftrage anderer Städte. Eine Zustimmung zu ihrem beantragten Haushalt 2020 wurde trotzdem vertagt. Der Grund: Gurlitts Kalkulation entspricht nicht den Haushaltsregeln. Bei Erträgen setzte sie jeweils eine Erwartung von 100 Euro an. Es zeigte sich aber, dass die Einnahmen eigentlich jedes Jahr deutliche höher sind. Gurlitt erklärte das pragmatisch: Sie gehe erstmal von so geringen Erträgen aus, und mit dem Geld, das mehr reinkomme, könnten dann erstmal andere Projekte ganz unbürokratisch querfinanziert werden. „Das geht gar nicht. Dann setzen Sie lieber die Kosten höher an. Wir wolle ja gar nicht kürzen. Aber Sie müssen uns realistische Zahlen anbieten“, so Torben Klöhn (SPD). CDU-Finanzexperte Andreas Lehmann war schockiert. „Diese Praxis muss sofort aufhören. Das ist absolut nicht mit der Sorgfaltspflicht im Haushalt zu vereinbaren.“ „Tatsächlich muss Frau Gurlitt das nochmal überarbeiten“, bestätigte Hauptamtsleiter Malte Schaarmann. Die Beratung wird demnach im nächsten BSKA fortgesetzt. nie

Veröffentlicht unter Presseartikel |