Archiv des Autors: CDU Bad Oldesloe

Der große Irrtum um die Behindertenparkplätze

Stormarner Tageblatt  19.07.2019

Der Kampf um den knappen Parkraum lässt manchmal jeden Anstand vermissen

Der Ton wird rauer: Behinderte Menschen müssen sich einiges anhören, wenn sie Behindertenparkplätze nutzen wollen. Niemeier
Der Ton wird rauer: Behinderte Menschen müssen sich einiges anhören, wenn sie Behindertenparkplätze nutzen wollen. Niemeier
 

Patrick Niemeier Bad Oldesloe Da will man schnell einkaufen, einen Brief einwerfen, eine Lieferung abholen oder auch nur einen Döner aus dem Imbiss und kein Parkplatz ist frei – abgesehen von einem Behindertenparkplatz und der wird dann genutzt. Doch das ist nicht erlaubt und verstößt gegen geltendes Recht. Denn nur ein Inhaber einer Parkberechtigung darf auf den Parkplätzen stehen.

Gleich in mehreren Oldesloer Straßen ist dieses Problem in letzter Zeit verstärkt aufgefallen. Das berichteten Menschen mit Behinderung der Redaktion des Tageblatts. Und die Beobachtungen vor Ort bestätigten diese übermittelten Eindrücke und zeigten einige grundsätzliche Probleme und zum Teil auch erschreckende Rücksichtslosigkeiten.

Denn tatsächlich besteht bei vielen Bürgern der Eindruck, dass die blauen Behindertenparkplatzschilder nur Empfehlungen wären und das kurze Halten darauf für einen Einkauf erlaubt ist. „Ich stehe da doch nur fünf Minuten, stell’ dich nicht so an“, brummelt ein Parkender ohne Berechtigung in der Oldesloer Brunnenstraße, als er darauf angesprochen wird. Sein Beifahrer droht sofort: „Was geht dich das an? Hast du eine Berechtigung“ und dann kommt der große Irrtum: „Man darf hier stehen, wenn alle anderen Parkplätze belegt sind. Das ist ja nur eine Empfehlung. Informiere dich, bevor du klugscheißt“, fügt er wütend an. Ein weiterer Autofahrer steigt aus und bestätigt diese Fehleinschätzung. Außerdem arbeite er hier um die Ecke und müsse eine Bestellung abholen. Die Behindertenparkplätze seien nichts anderes als eine Art Halteverbot.

Eine Betroffene mit Berechtigungsschein berichtet, dass sie sich selbst von Anwohnern auf Parkplatzsuche bepöbeln lassen müsse, wenn sie auf extra ausgewiesenen Parkplätzen einparke. Es existieren sogar Mitbürger , die ein Anrecht auf den Stellplatz sehen, weil er vor ihrer Wohnung ist und die Stellplatzsituation sehr angespannt.

„Natürlich kontrollieren wir das von Stadtseite aus über das Ordnungsamt. Wer ohne Berechtigung auf so einem Parkplatz steht, muss 35 Euro Strafe zahlen“, erklärt Bad Oldesloes Stadtsprecherin Agnes Heesch. Auch ein sofortiges Abschleppen sei möglich, wenn der Fahrer das Auto nicht unverzüglich entferne. Das gebe die allgemeine Rechtsprechung her. Das Bußgeld kann auch dann erhoben werden, wenn ein Beifahrer oder Fahrer im Auto warte, nur um das Abgeschlepptwerden, kommt man dann herum.

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„Schandfleck“ bleibt wohl noch eine Weile stehen

Stormarner Tageblatt  18.07.2019

„Schandfleck“ bleibt wohl noch eine Weile stehen

Kein schöner Anblick.nie
Kein schöner Anblick.nie

Bad Oldesloe Das seit Jahren leerstehende Gebäude des ehemaligen Kaufhauses Nickel in der Lübecker Straße wird wohl kurzfristig nicht abgerissen. „Auch wenn das Gebäude auf einem privaten Grundstück steht, müsste bei uns ein Antrag für einen Abriss eingegangen sein. So ein Antrag liegt nicht vor“, so Stadtsprecherin Agnes Heesch. Ein aufgestellter Zaun, der die Gerüchte aufbrachte, sichere wohl nur das Privatgrundstück. Seit 15 Jahren wird von Bürgern der Abriss gefordert. Zuletzt hatte Architekt Rudolf Krebs im Wirtschafts- und Planungsausschuss vorgeschlagen, dort ein Erlebnisbereich (Hotel, Restaurant) zu bauen.. nie

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Heinrich-Vogler-Halle: Endlich wird saniert

Stormarner Tageblatt  17.07.2019

Arbeiten in Umkleiden, Dusch- und Waschräumen / 80.000 Euro fließen als Zuschuss

Vorbereitende Arbeiten im mittleren Waschraum der Heinrich-Vogler-Sporthalle.
Vorbereitende Arbeiten im mittleren Waschraum der Heinrich-Vogler-Sporthalle.
Ewig nicht benutzt: Die Lehrer-Dusche wird zum Technik-Raum.blase

 
 
Ewig nicht benutzt: Die Lehrer-Dusche wird zum Technik-Raum.blase

Rolf Blase Bad Oldesloe „Zu meiner Zeit war das noch üblich, aber ich glaube, das Duschen nach dem Schulsport hat stark nachgelassen“, sagt Bürgermeister Jörg Lembke. Anders kann sich der Oldesloer Verwaltungschef auch kaum erklären, dass die drei Dusch- und Waschräume in der Heinrich-Vogler-Sporthalle an TMS und TSS seit Jahren nicht mehr richtig genutzt werden konnten. Die Duschen an der Umkleide 3 und 4 gaben schon lange kein heißes Wasser mehr ab. In der Herrendusche zwischen den Umkleiden 1 und 2 funktionierten immerhin noch drei der acht Duschköpfe fast normal, aus den anderen tröpfelte oder spritzte das Nass nur noch. Das war bei den Hähnen an den Waschtischen nicht anders: Entweder kam nichts oder kleine Strahlen verteilten sich in alle Richtungen.

„Wir schaffen es nicht ganz zum Ferienende“ Die Lehrer-Dusche und die Toilette waren schon seit Jahren – sozusagen wegen Verschleißes – verschlossen, von den Spiegeln an den Wänden waren nur die Halterungen übrig geblieben, die meisten Wandföns waren demontiert, da sie nicht mehr funktionierten. Bei größeren Veranstaltungen wie dem Oldesloer Doppelturnier mussten die weiblichen Teilnehmer in einer anderen Halle duschen.

Zwar hatte es immer wieder Beschwerden über diese Zustände gegeben, die Stadt nahm sich des Problems aber erst 2018 an, als Zuschüsse für Schulsanierungen winkten. Mit 169.800 Euro ist die Sanierung angesetzt, 80.000 Euro fließen als Zuschuss. Mit den Sommerferien haben die Arbeiten in den Umkleiden, Dusch- und Waschräumen begonnen. „Die Vogler-Halle stammt aus den 80er Jahren. Das war überfällig“, sagt Lembke. Wie sich bei der Sanierung herausstellte, müssen die Wasserleitungen komplett erneuert werden, was die Arbeiten etwas verzögert. „Wir schaffen es deshalb nicht ganz zum Ferienende“, bedauert Lembke. Wenn die Installationen angeschlossen sind, geht es in der Woche ab 22. Juli mit den Fliesen weiter, dann folgen Decken- und Malerarbeiten.

Die Wasch- und Duschräume werden etwas kleiner, da Vorwandelemente eingebaut werden, hinter denen die neuen Leitungen verschwinden. Das ist im Budget enthalten, was aber nicht für die Frischwasserstationen gilt, die noch für die drei Duschräume kommen sollen. Aus Platzgründen sollen sie an den Wänden über den abgehängten Decken angebracht werden. Die neue Installation ist zwar so aufgebaut, dass keine Legionellen entstehen können. Allerdings gibt es noch den Wärmespeicher, in dem das Wasser steht, wenn nichts abgefordert wird. Dessen Aufgabe sollen die Frischwasserstationen übernehmen. Das sind keine Speicher, sondern reine Wärmetauscher, so dass eine Legionellenbildung ausgeschlossen ist. Das ist allerdings nicht umsonst zu haben. „Das werden wir nächstes Jahr angehen“, sagt der Verwaltungschef, der sich dafür erstmal das Okay aus der Politik holen muss.

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Verkaufsoffener Sonntag bleibt ein Sorgenkind

Stormarner Tageblatt  17.07.2019

Ist er überflüssig oder will ihn nur keiner organisieren? Oldesloe sucht mal wieder aktive Kaufleute

Die verkaufsoffenen Sonntage müssen  stets an eine Veranstaltung gekoppelt sein. Mittelalterliche Musikanten zogen 2017 an einem verkaufsoffenen Sonntag mit dem Thema „Hexendorf“ durch die Oldesloer Innenstadt. Niemeier
Die verkaufsoffenen Sonntage müssen stets an eine Veranstaltung gekoppelt sein. Mittelalterliche Musikanten zogen 2017 an einem verkaufsoffenen Sonntag mit dem Thema „Hexendorf“ durch die Oldesloer Innenstadt. Niemeier

Patrick Niemeier Bad Oldesloe Es ist ein Thema, das immer wieder auf den Tisch kommt: Wie geht es mit den verkaufsoffenen Sonntagen in Bad Oldesloe weiter? Mal scheinen die Sonntage mit geöffneten Geschäften in der Kreisstadt quasi tot, dann werden sie als enorm wichtig für die Attraktivität der Innenstadt angepriesen. Fakt ist: Seit der Auflösung der Gemeinschaft Oldesloer Kaufleute (GOK) hat sich kein Veranstalter länger als ein paar Ausgaben gehalten.

Zuletzt stieg überraschend Hans-Jörg Steglich mit sofortiger Wirkung aus der Planung der Sonntage aus. Allerdings sind noch zwei dieser Events für 2019 angedacht. Für die Ausgabe im September steht die Musikschule schon in den Startlöchern, die von Steglich für das Rahmenprogramm geworben wurde. „Wir können das nur machen, wenn es einen Veranstalter und geöffnete Geschäfte gibt. Ansonsten sehe ich da kein Laufpublikum“, so Marian Henze, Leiter der Musikschule. Die Musikschule selbst werde nicht Veranstalter sein.

Das Veranstaltungsmanagement der Stadt hat schon länger kategorisch ausgeschlossen, als Planer der Sonntage in die Bresche zu springen. Bürgermeister Jörg Lembke fährt die klare Linie, dass die Kaufleute selbst es sein müssen, die diese Tage organisieren und durchführen.

Doch bei einem Treffen am Montag fand sich kein neuer Planer und Organisator. Damit ist es quasi ausgeschlossen, dass die beiden für dieses Jahr noch angedachten Sonntage durchgeführt werden können. Jede Lösung wäre eigentlich nur noch eine Notlösung und würde sich in das ewige Stückwerk einpassen, mit dem man sich mittlerweile von Event zu Event schleppte.

Möglich wäre es langfristig, dass die Wirtschaftsvereinigung doch noch einspringt. „Für September sehe ich das quasi als unmöglich an. Denn wir haben ja den Anspruch, dass das Qualität hat und eben unseren Ansprüchen genügt“, stellt Nicole Brandstetter klar. „Generell ist es so, dass wir bereit sind, wenn wir ein klares und einheitliches Bild unserer Mitglieder haben, dass sie diese Sonntage wollen“, merkt Brandstetter weiter an. „Da zählt nicht meine private Meinung, sondern das, was unsere Mitglieder wollen“, stellt sie klar.

„Außerdem muss gewährleistet sein, dass die Unternehmen, die den verkaufsoffenen Sonntag wollen oder fordern, sich auch aktiv dafür einbringen. Nur dann ist das denkbar“, führt Nicole Brandstetter weiter aus. An dem Gesprächskreis mit dem Bürgermeister hätten nur wenige Kaufleute teilgenommen. „Wir müssen nun rausfinden, ob das Interesse wirklich so niedrig ist oder woran das liegt“, so die Sprecherin der Wirtschaftsvereinigung abschließend.

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Verkaufsoffene Sonntage auf der Kippe

Stormarner Tageblatt  16.07.2019

Verkaufsoffene Sonntage auf der Kippe

Nicole Brandstetter  und Angela Dittmar. niemeier
Nicole Brandstetter und Angela Dittmar. niemeier

Bad Oldesloe Als bekannt wurde, dass der Stadtverordnete Hans-Jörg-Steglich (FBO) überraschend den Posten des Koordinators der verkaufsoffenen Sonntage niederlegt, hatten viele Oldesloer damit gerechnet, dass die Wirtschaftsvereinigung für die schon angedachten Termine 2019 einspringt. Das wird aber nicht passieren. „Es war uns immer wichtig, als erstes ein tragfähiges und vor den Hintergrund der knappen personellen und finanziellen Ressourcen, auch ein durchführbares Konzept zu initiieren“, so Sprecherin Nicole Brandstetter über zuvor angebotene Kooperationsangebote, die nicht genutzt wurden. „Wir sehen uns aktuell jetzt nicht in der Verantwortung, kurzfristig für die „Rettung der verkaufsoffenen Sonntage“ einzustehen“, sagt sie. nie

 
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