Archiv des Autors: CDU Bad Oldesloe

LEG verkauft Problemhochhäuser

Stormarner Tageblatt  24.10.2022

Die sanierungsbedürftigen Blocks in Bad Oldesloe sollen an „bessere Eigentümer“ gegangen sein

Die LEG hat ihre beiden Hochhäuser in Bad Oldesloe nach nur einem Jahr wieder verkauft.  Patrick Niemeier
Die LEG hat ihre beiden Hochhäuser in Bad Oldesloe nach nur einem Jahr wieder verkauft. Patrick Niemeier

Patrick Niemeier

Ist es die Wende zum Guten für die Mieter der Bad Oldesloer „Problemhochhäuser“ ? Fakt ist zunächst, dass die Bewohner der beiden Blöcke im Hölk und Poggenbreeden – die in einem Boulevard-TV-Format kürzlich als „Horrorhochhäuser“ bezeichnet wurden – es ab 1.Dezember mit einem neuen Vermieter zu tun haben.
Darüber sind sie am 21.Oktober per Mieterinformation durch die bisherigen Besitzer der LEG Wohnen NRW GmbH informiert worden. In dem Schreiben, das dem sh:z vorliegt, verspricht die LEG auch, dass sich der neue Eigentümer, die Lietmeyer Unternehmensgruppe aus Hildesheim, um ein umfassendes Konzept für die Sanierung kümmern werde.
Die LEG hatte die beiden Häuser in der Kreisstadt erst Ende des Jahres 2021 erworben. Sie waren damals Teil eines größeren Immobilien-Pakets, dass die LEG aufkaufte. Glücklich wurden wohl weder Mieter noch die Eigentümer mit den Immobilien in der Kreisstadt.
Über die Probleme, die schon unter den Vorbesitzern der Adler Group existierten, hat auch das Tageblatt immer wieder ausführlich berichtet. So leben Mieter in verschimmelten Wohnungen, es gab massive Probleme mit den Fahrstühlen oder auch Wasserlecks im Kellerbereich, um nur einige Probleme in Erinnerung zu rufen.
Darüber hinaus wurde die Kommunikation zwischen Mietern und Vermietern beklagt. Das „Plan B“ Team des Quartiersmanagements von Q8 rund um Maria Herrmann hatte eigenen Angaben zufolge stets alle Hände voll zu tun.
„Uns sind alle Mieter wichtig. Daher war es uns ein wesentliches Anliegen, einen Käufer zu finden, der die nötigen Sanierungen im Sinne der Mieter durchführen kann, in besonderem Maße über die dafür nötige professionelle Expertise verfügt und von daher der bessere Eigentümer der Gebäude ist als wir“, teilt die LEG mit.
Das sei im Falle der inhabergeführten Lietmeyer-Unternehmensgruppe gegeben. „Lietmeyer hat bereits die Arbeiten an einem umfassenden Konzept für die Sanierung der Gebäude aufbauend auf den ersten von der LEG eingeleiteten Maßnahmen begonnen und möchte zeitnah in die Umsetzung gehen“, teilt die LEG auf Tageblatt-Nachfrage mit. „Die Stadtverwaltung und weitere Stakeholder haben wir bereits über den Kauf informiert und gemeinsame Gespräche mit dem Erwerber geführt.“
https://www.e-pages.dk/stormarnertageblatt/3139/assets/a496894005i0009_max1024x.jpgJens Wieck (kleines Foto), der nicht nur Vorsitzender der Oldesloer CDU sondern auch aktiver Ehrenamtler bei „Plan B“ ist, bleibt zunächst skeptisch, dass der Wechsel sofort deutliche Verbesserungen bringen werde. Er war neben Herrmann einer der deutlichsten Kritiker der LEG. „Unserer Erfahrungen der letzten Jahre sind einfach zu schlecht, um jetzt sofort an Verbesserung zu glauben. Diese Hoffnung wurde zu oft enttäuscht“, sagt Wieck.
Aus den Versprechen der LEG sei ja schließlich auch nicht viel geworden. Er hätte sich von Beginn an eine bessere Kooperation mit „Plan B“ gewünscht. Man müsse sehen, wie sich das nun bei den neuen Eigentümern verhalte. Natürlich müsse man den neuen Besitzern jetzt Zeit geben, aber diese dürfe nicht wieder negativ zulasten der Mieter gehen.
„Ich erwarte von den neuen Eigentümern, dass sie Taten folgen lassen, statt schöner Worte“, sagt Wieck. Von Letzteren habe es auch bei der LEG genug gegeben. Er wolle die Hoffnung nicht aufgeben, dass es jetzt besser werde. „Wer die Hoffnung aufgibt, gibt sich selbst auf. Ich werde mich weiter für Plan B und die Mieter einsetzen.“

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Stormarner Wochenschau: Haut Corona uns um oder die Grippe?

Stormarner Tageblatt  22.10.2022

Haut Corona uns um oder die Grippe?

Karikatur: Megi Balzer
Karikatur: Megi Balzer

Guido Behsen und Joshua Hirschfeld

Schläge gegen die Gesundheit
Ach ja, da war noch was. Neben der Corona-Pandemie, die wie erwartet im Herbst erneut in den Fokus rückt, hat sich eine schlechte alte Bekannte zurückgemekdet: die Grippe. Die Krankenkassen verzeichnen bereits jetzt eine Besorgnis erregende Zahl von Krankschreibungen wegen Atemwegserkrankungen und warnen – angesichts von einem Anstieg solcher Infektionen in Stormarn um zuletzt 78,3 Prozent – vor einer heftigen Grippewelle. Eine vergleichbare Entwicklung habe es zuletzt 2015 gegeben. Zwei Krankheiten kämpfen also aktuell darum, uns auszuknocken. Na toll. Wobei Corona uns gewissermaßen bereits mürbe geklopft hat, denn: Durch die Schutzmaßnahmen im Zuge der Pandemie ist unser Immunssystem nicht mehr so stabil auf die Grippeviren vorbereitet. Was bleibt, ist eine gute Deckung: Es spricht nämlich aus medizinischer Sicht nichts gegen eine gleichzeitige Impfung gegen Corona und die Grippe.

Ansturm auf die Tafeln
Es ist ein bitterer Winter, auf den die ehrenamtlichen Helfer der Tafel zusteuern. Hohe Preise und Ukraine-Krieg treiben immer mehr Menschen zu den Tafeln. Auf einem absoluten Rekordniveau bewegt sich die Zahl der Hilfsbedürftigen schon jetzt. Half die Tafel Ahrensburg zum Beispiel im Januar diesen Jahres noch 1860 Menschen, kamen ein halbes Jahr später bereits 3256 Menschen zu ihren Ausgabestellen. Schon jetzt ist die Ahrensburger Tafel dem Ansturm nicht gewachsen. Nicht nur wurden Aufnahmestopps verhängt, selbst bereits angemeldete Hilfsbedürftige müssen mittlerweile regelmäßig ohne Lebensmittel wieder nach Hause geschickt werden. Dass es für die Helfer vor Ort psychisch sehr belastend sein dürfte, Not leidende Menschen abweisen zu müssen, erklärt sich von selbst. In den kommenden Monaten dürfte der Ansturm auf die Tafeln weiter zunehmen – spätestens, wenn die Menschen ihre Strom- und Heizkostenrechnung in den Händen halten. Wenn schon jetzt die Tafeln am Limit sind, wie sollen die Helfer dem gerecht werden können? Es wird ein bitterer Winter werden. Es werden Tränen fließen, bei Hilfsbedürftigen wie auch bei Helfern. Ihre Arbeit ist wichtig wie nie.

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Asklepios’ größtes Logistikzentrum

Stormarner Tageblatt  22.10.2022

Klinik-Konzern eröffnet riesiges Zentrallager in Bad Oldesloe

16 000 Quadratmeter stehen im Asklepios-Logistikzentrum zur Verfügung. Fotos: Frauke Schlüter (2)
Zwei Mitarbeiterinnen im Pick-up-by-light-Bereich, in dem die Waren kommissioniert werden.
Zwei Mitarbeiterinnen im Pick-up-by-light-Bereich, in dem die Waren kommissioniert werden.

Frauke Schlüter

Von der A 1 aus ist das neue Zentrallager der Asklepios-Kliniken schon aus der Ferne sichtbar. Es wurde auf einem Gewerbegrundstück direkt neben dem Amazon-Logistikzentrum errichtet. Vom ersten Spatenstich bis zur offiziellen Einweihung gestern vergingen etwas mehr als zwei Jahre.

Investionen von mehr als 40 Millionen Euro
Die Asklepios-Kliniken-Gruppe steuert ab sofort die Logistik für ihre bundesweit rund 170 medizinischen Einrichtungen vom modernen Zentrallager in Bad Oldesloe aus. „Mehr als 40 Millionen Euro hat Asklepios in eine hoch automatisierte, verlässliche und zukunftssichere Versorgung der Kliniken investiert“, so Alexander Pollklesener, Geschäftsführer der Asklepios Großhandelsgesellschaft mbH.
Sämtliche Anforderungen aus den Kliniken, Reha-Kliniken und medizinischen Versorgungszentren laufen hier zusammen. Eine eigene Lkw-Flotte transportiert die medizinischen Materialien dann bis in den Harz. Weiter entfernte Regionen Deutschlands werden mit anderen Speditionen bedient.
Das Logistikzentrum ist mit der neusten Roboter- und Digitaltechnik ausgestattet, wie Asklepios-Geschäftsführer Janis Gadanac bei einer Führung durch das 16000 Quadratmeter große Zentrum sagte. Das Zentrallager ist in Wareneingang, Lager und Warenausgang gegliedert und beherbergt auch den zentralen Einkauf von Asklepios. „Das neue Lager ist in seiner Dimension und Ausstattung bundesweit einzigartig für die Branche“, sagte Geschäftsführer Janis Gadanac.
Insgesamt arbeiten 150 Mitarbeiter in der Logistikzentrale. Gelagert und kommissioniert werden rund 3000 unterschiedliche Produkte – von Spritzen über Kanülen und Verbandsmaterial bis hin zu Schutzmitteln. Man arbeite daran, so Gadanac, dass auch Medikamente in Bad Oldesloe gelagert werden könnten. Da sei man aber wegen des Arzneimittelgesetzes noch in den Planungen.
Jährlich werden durch die Asklepios-Logistik 1,8 Millionen Bestellpositionen mit einem Gesamtvolumen von mehr als einer Milliarde Euro umgesetzt. „Die Lieferkettenabrisse während der Corona-Pandemie haben uns allen vor Augen geführt, wie wichtig eine exzellente Logistik und die kompetente Bevorratung ist, um eine sichere Versorgung der Patienten zu gewährleisten“, unterstrich Kai Hankelen von Asklepios. Eine Erweiterung der Logistik- und Lagerkapazitäten sei möglich. Man habe schon bei der Planung darauf geachtet, dass das Logistikzentrum das zweifache Volumen bewältigen könne.

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Steht Stormarn vor großer Grippewelle?

Stormarner Tageblatt  21.10.2022

Krankschreibungen sprunghaft angestiegen / Appell für Grippe-Impfung

 

Bad Oldesloe Letztes Jahr Corona, dieses Jahr die Grippe? Die AOK NordWest warnt vor einer Grippewelle im anstehenden Winter. Nach einer aktuellen Auswertung der Krankenkasse sind die Krankschreibungen im Kreis Stormarn in Folge von Atemwegsinfektionen im vergangenen Monat sprunghaft um 78,3 Prozent angestiegen.
Das deckt sich mit Zahlen der Kaufmännischen Krankenkasse. Laut der KKH fehlten im dritten Quartal 2022 in Schleswig-Holstein Berufstätige krankheitsbedingt 6,2 Prozent ihrer Arbeitszeit. Nie sei die Zahl der Krankschreibungen seit Beginn der KKH-Erhebung im Jahr 2015 höher gewesen, heißt es von Andre Jeschkeit, Leiter der Servicestellen Hamburg, Lübeck und Kiel.
„Hauptursache für die Rekordzahl an Krankschreibungen sind vor allem Erkrankungen der oberen Atemwege wie grippale Infekte, Halsentzündungen und Schnupfen“, sagt er. Insgesamt fast 18 Prozent der Fehlzeiten im ersten Halbjahr 2022 führt die KKH auf Atemwegserkrankungen zurück.
Für den anstehenden Winter sieht die AOK NordWest nun die Gefahr einer größeren Grippewelle. „Aufgrund der Jahreszeit muss in den nächsten Wochen mit einer weiteren Zunahme mit Virusinfektionen gerechnet werden“, sagt AOK-Serviceregionsleiter Reinhard Wunsch.
Grund dafür sei vor allem, dass Pandemiemaßnahmen wie die Maskenpflicht wegfielen und sich das gesellschaftliche Leben normalisiere. „Durch die Schutzmaßnahmen der vergangenen Jahre ist das Immunsystem vieler nicht mehr so gut auf die Grippeviren vorbereitet“, sagt Wunsch.
Die AOK appelliert deshalb besonders an Menschen ab 60 Jahren und Personen mit erhöhtem Gesundheitsrisiko wie Schwangeren oder chronisch Kranken sowie an Pflegepersonal, sich zeitnah gegen die Virusgruppe Influenza impfen zu lassen. Der beste Zeitraum für eine Grippeimpfung seien die Monate Oktober und November.

Gleichzeitige Impfung für Grippe und Corona
Mit der Corona-Impfung kommt sich die Grippe-Impfung derweil nicht in die Quere. Die Ständige Impfkommission (Stiko) gab kürzlich grünes Licht für eine gleichzeitige Impfung. Wegen der unterschiedlichen Wirkstoffe könne das Immunsystem beide Impfungen in der Regel gut vertragen.
jhf

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Stormarner Tageblatt  21.10.2022

Asklepios-Klinik Bad Oldesloe reagiert auf die steigenden Corona-Zahlen

Guido Behsen und Patrick Niemeier

Die Corona-Zahlen steigen im Herbst wie erwartet an, auch im Kreis Stormarn. Das stellt auch die Krankenhäuser vor große Herausforderungen. Denn nicht nur die Zahl der zu behandelnden Patienten nimmt zu. Das Corona-Virus macht auch vor dem Klinik-Personal nicht halt.
Die Asklepios-Klinik Bad Oldesloe bildet da keine Ausnahme. Doch wie dramatisch ist die Situation tatsächlich? Geschäftsführerin Sigrun Senska nimmt zu dieser Frage Stellung und erklärt, welche Maßnahmen die Klinik ergreift.
„Wir haben wieder vermehrt Covid-Patienten bei uns im Haus. Zurzeit behandeln wir zehn Covid-Patienten, sowohl in der Peripherie als auch auf der Intensivstation“, berichtet Sigrun Senska. „Auch die Zahl der selbst infizierten Mitarbeiter beziehungsweise derer, die ihre kranken Kinder betreuen müssen, nimmt zu.“ Die Krankheitsfälle zögen sich durch alle Bereiche des Krankenhauses. Sowohl das Pflegepersonal als auch Ärzte und Mitarbeiter der Verwaltung seien betroffen.
Hinzu käme die Ferienzeit, in der Mitarbeiter ihren Urlaub angetreten hätten. Zusammen mit dem hohen Krankenstand, der zum Großteil auf eine Corona-Infektion zurückzuführen sei, stelle das den Betrieb natürlich vor Probleme. „Die Personalsituation war während der Corona-Pandemie allerdings immer wieder angespannt“, so Senska. Der Krankenstand sei mit dem im vergangenen Jahr vergleichbar, in dem auch um diese Jahreszeit die Corona-Pandemie wieder merklich an Fahrt aufgenommen hatte.

Personelle Engpässe noch zu kompensieren
„Wir besprechen uns regelmäßig und müssen von Tag zu Tag entscheiden, inwieweit wir Bettenkapazitäten aufrechterhalten können oder aber auch sperren müssen“, räumt Geschäftsführerin Senska ein. „Generell bemerken wir aber auch einen Patientenrückgang, sodass die personellen Engpässe durch Personalverschiebungen noch kompensiert werden können.“ Zurzeit schränkten die krankheitsbedingten Personalausfälle die Krankenversorgung also nicht ein. „Die Notfallversorgung ist auf jeden Fall vollständig gesichert“, betont Sigrun Senska.
„Die Asklepios-Klinik Bad Oldesloe hält aktuell ihr volles Leistungsangebot aufrecht“, erklärt Sigrun Senska außerdem. „Bisher müssen wir keine Operationen verschieben oder absagen. Wir müssen derzeit auch keinen Aufnahmestopp verhängen.“ Gegebenenfalls könnte man aber nur noch dringliche, nicht verschiebbare Operationen durchführen. Wichtig sei, dass die Bürgerinnen und Bürger die erprobten Schutzmaßnahmen gegen die Corona-Infektion wieder sehr erst nehmen und mit jeder nicht hochbedrohlichen Erkrankung die Notaufnahme meiden. Senska: „Bei den Patienten merken wir aufgrund der Jahreszeit auch einen generellen Anstieg an Atemwegserkrankungen, die nichts mit Corona zu tun haben.“
Allerdings sieht sich die Klinik angesichts der Entwicklung zu einer drastischen Maßnahme gezwungen. „Aufgrund der steigenden Coronazahlen werden wir ab diesem Freitag leider wieder ein generelles Besuchsverbot verhängen, um das Risiko für einen Viruseintrag ins Krankenhaus zu reduzieren“, sagt Geschäftsführerin Sigrun Senska. „Der Schutz unserer Patienten und Mitarbeiter steht an erster Stelle.“ Das Besuchsverbot gilt demnach für alle Bereiche, auch für die Intensivstation.

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