Archiv der Kategorie: Presseartikel

Hallen-Sanierung unter Vorbehalt

Stormarner Tageblatt  19.11.2020

Einzige Mehrzweckhalle der Stormarner Kreisstadt muss dringend saniert werden / Entsprechende Förderprogramme des Landes wurden erstmal gesichert

Die Stadtverordneten haben zwar einen Beschluss gefasst. Eine endgültige Entscheidung für eine Sanierung und gegen einen Neubau ist das noch nicht Fischer
Die Stadtverordneten haben zwar einen Beschluss gefasst. Eine endgültige Entscheidung für eine Sanierung und gegen einen Neubau ist das noch nicht Fischer

Finn Fischer Bad Oldesloe Die Oldesloer Stadtverordneten haben die Verwaltung per Mehrheitsbeschluss mit der Sanierung der Stormarnhalle beauftragt – allerdings unter Vorbehalt. Eine endgültige Entscheidung für eine Sanierung und gegen einen Neubau ist das nämlich noch nicht. Die Entscheidung war allerdings notwendig, damit Bad Oldesloe nicht aus entsprechenden Förderprogrammen des Landes fällt.
„Wäre die Vorlage nicht abgestimmt worden, hätten wir jetzt in Kiel angerufen und abgesagt“, sagte Bürgermeister Jörg Lembke. Dann hätte die Stadt eine künftige Sanierung im schlimmsten Fall komplett aus eigener Tasche zahlen müssen. Jetzt sei zumindest schon mal Interesse angemeldet, ein Förderantrag sei damit aber noch nicht gestellt. Das soll im kommenden Jahr passieren, wenn die Maßnahme final entschieden ist. Denn neben einer Sanierung der maroden Stormarnhalle steht weiterhin auch ein möglicher Neubau zur Diskussion. Mutmaßlich würde dieser selbstverständlich wesentlich teurer werden, richtig verlässliche Zahlen gibt es aber noch nicht. Deshalb soll die Stadtverwaltung parallel zusätzlich prüfen, ob auch für den Bau einer neuen Halle Fördertöpfe angezapft werden können. Außerdem soll ein Effizienzbericht erstellt werden, der darstellt, ob eine Sanierung gegenüber einem Neubau tatsächlich auch langfristig kostengünstiger ist. „Ich habe da so meine Zweifel, dass ein Neubau finanzierbar ist“, sagte Andreas Lehmann (CDU). Aber die Möglichkeit bestehe. Lehmann: „Wir brauchen da verlässliche Zahlen und die werden wir noch bekommen.“ Zumindest die reinen Baukosten bei einer Sanierung hat die Stadtverwaltung bereits relativ klar dargelegt und nach Beschluss von 6,5 auf 4,75 Millionen Euro auf das absolut Nötigste reduziert.
Ob es dabei bleibt, ist abzuwarten. Denn es gibt noch einige Unbekannte in der Rechnung. Unter anderem, ob bei der Halle noch ein Urheberrecht seitens der Architekten besteht und wie sich das auf einen teilweisen Rückbau und die Kosten der Sanierung auswirken könnte. Auch das soll die Stadtverwaltung bis zum kommenden Jahr prüfen. „Im Grunde bleibt von der Halle nicht viel übrig. Da muss man sich schon die Frage stellen, ob ein kompletter Abriss nicht günstiger ist“, sagte Anita Klahn (FDP).
Bevor überhaupt über Sanierung oder Neubau gesprochen wird, will die FDP-Stadtverordnete ein klares Sporthallenkonzept. Also eine Art Hallen-Fahrplan, der den Bedarf aufzeigt und darstellt, welche Halle wann saniert werden muss. „Wir hatten 2009 schon mal ein Sportentwicklungskonzept und seitdem ist nicht viel passiert“, sagt sie. Das müsse jetzt nachgeholt werden. Der Linken-Fraktion dauert das zulange. Und auch von den andauernden Verweisen einiger seiner Stadtvertreterkollegen auf die Kosten zeigte sich Hendrik Holtz (Die Linke) genervt: „Wenn es nur ums Geld geht, können wir auch gleich ein Geschlossen-Schild an die Halle hängen.“ Die Entscheidung solle nicht vom Geld abhängig gemacht werden. „Wenn Corona vorbei ist, brauchen die Menschen eine vernünftige Sporthalle“, so Holtz.
Unbegründet ist die Sorge nach einer Kostenexplosion beim Bauen im Bestand aber nicht. Ein Neubau würde laut einer großen Schätzung der Stadtverwaltung etwa zwölf Millionen Euro plus Abriss kosten. Doch bei einer Sanierung – also Bauen im Bestand – können die tatsächlichen Kosten schlechter kalkuliert werden als bei einem Neubau. Das zeigte sich bei anderen Oldesloer Projekten wie der Travebad-Sanierung oder dem Umbau das alten Amtsgerichtes zum Kultur- und Bildungszentrum. Beide Bauten wurden wesentlich teurer als ursprünglich gerechnet. Die Stadt will die Stormarnhalle in den Jahren 2023 und 2024 sanieren. Bis dahin wird die größte Oldesloer Sport- und Veranstaltungshalle noch einige Male auf der Agenda stehen.

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Konsequenz der Ignoranz

Stormarner Tageblatt  17.11.2020

Zu viele Verstöße gegen die Hygieneauflagen sorgen für eine Sperrung der Freizeitsportflächen am Bad Oldesloer Exer

Der Kunstrasenplatz des Dirt-Parks ist nur ein Fall, bei dem die Behörden wegen wiederholten Ignorierens der Corona Beschränkungen die vorläufige Notbremse in Form einer Sperrung ziehen mussten.  nie
Der Kunstrasenplatz des Dirt-Parks ist nur ein Fall, bei dem die Behörden wegen wiederholten Ignorierens der Corona Beschränkungen die vorläufige Notbremse in Form einer Sperrung ziehen mussten. nie

Patrick Niemeier Bad Oldesloe Wochenende in der Kreisstadt. Drei Kinder drehen ihre Runden auf dem Skateland. Eine Mutter filmt sie dabei mit dem Handy. Niemand trägt Mundschutz. Doch das eigentliche Problem sind eigentlich das rote Flatterband und die Hinweisschilder, die darauf hinweisen, dass der Platz gesperrt ist. Ein Mann kommt vorbei, weist die Mutter auf die nicht zu übersehende Sperrung hin. „Wir sind ja nur zu viert“, antwortet die Frau. „Außerdem sehe ich die Sperrung nicht ein — sie ist unfair“, ruft sie dem Mann hinterher, der ankündigt, die Polizei verständigen zu wollen.
Diese Form der akuten Ignoranz ist kein Einzelfall, wie die Behörden bestätigen. Der Egoismus zu vieler Oldesloer hat dazu geführt, dass der Kunstrasenplatz, der Dirt-Park, das Street-Workout und das Skateland in Bad Oldesloe für die Allgemeinheit bis Ende November gesperrt sind.  Die konsequente Sperrung durch die Stadtverwaltung kommt nicht überraschend — höchstens überraschend spät, wenn man bedenkt, wie lange und häufig es schon Beschwerden über die Verhältnisse dort gab. Lange zeigte sich die Stadtverwaltung geduldig.
An die Lockdown-Regeln hielten sich auf den Plätzen vor allem am Nachmittag laut Augenzeugen zu oft nur die Wenigsten. Kontrolliert worden sei eher spärlich. Das Ordnungsamt hat laut eigener Aussage dafür auch  keine Mitarbeiter und die Polizei kann dort natürlich ebenfalls nicht ein Zelt aufschlagen. Es entwickelte sich laut Augenzeugen ein Katz- und Maus-Spiel. Wenn eine Streife vorbeifuhr, wurden schnell Masken aufgesetzt, verschwand sie wieder, wurden sie halt abgenommen. Die Selbstkontrolle funktionierte offenbar überhaupt nicht.  Es wurde also zu oft weggeschaut, offenbar aus der Angst heraus, wie ein Denunziant oder Spießer zu wirken, wie Jugendliche berichten.
Bestraft werden nun aber auch all die, die sich an die Regeln gehalten haben. Das trifft nach eigener Aussage vor allem die Schulen hart, die jetzt auf dem Kunstrasenplatz keinen Sportunterricht mehr durchführen können. Martin Nirsberger, Sportlehrer und Schulleiter der Theodor-Storm-Schule, hat dafür wenig Verständnis. „Wir als Schulen haben uns an alles gehalten. Wir haben genau wie die IES und TMS  Hygienekonzepte. Es ist immer ein Lehrer dabei. Warum müssen wir Schulen jetzt unter dem Fehlverhalten am Nachmittag leiden?“, fragt er. Es sei in der Corona-Situation sowieso schwierig Sportunterricht durchzuführen, jetzt werde das zusätzlich erschwert.
„Das Problem am Exer war bekannt. Es war kein Geheimnis, dass dort die Regeln nicht eingehalten werden. Das hat doch jeder gesehen, der mit dem Auto dort vorbeigefahren ist. Warum wurde nicht frühzeitig besser kontrolliert?“, führt Nirsberger weiter aus. Parkscheine würden doch auch kontrolliert, warum denn nicht die Einhaltung der Corona-Maßnahmen? Wäre mehr kontrolliert worden, wäre die Situation nicht so drastisch geworden.
Schon im April hatte die Stadt Ideen abgelehnt — mit Verweis auf die dünne Personaldecke — dass zum Beispiel Außendienstmitarbeiter der Bußgeldstelle oder Jugendarbeiter den Tag über fest auf dem Exer stationiert werden, um die Regeln zu kontrollieren.  Auch jetzt hätten sich  Vereine andere Lösungen gewünscht, als eine Sperrung für alle.  „Es ist ungerecht, dass wir jetzt den Platz nicht mehr nutzen können, weil andere gegen Regeln verstoßen, die aber offenbar auch gar nicht richtig kontrolliert wurden“, sagt Nirsberger.
Eine generelle Fehleinschätzung zeigt sich in diese Situation. Denn nicht nur in Corona-Zeiten bekommt die Stadt das Problem mit Jugendlichen und Kindern, die für Ärger und Vandalismus sorgen, nicht in den Griff. Die Notwendigkeit einer aufsuchenden Jugendarbeit wurde allerdings von der Verwaltung bisher immer abgestritten. Genau solche Personen, oder Schulsozialarbeiter hätten frühzeitig eingesetzt werden können, um einer solchen Situation rechtzeitig entgegenzuwirken, bevor eine Sperrung notwendig wurde, sagen die Sperrungskritiker.
Die Verwaltung weist darauf hin, dass das Betreten jetzt strafbar ist und bittet Bürger, die sehen, dass die Sperrung missachtet wird, das Ordnungsamt oder die Polizei  zu benachrichtigen. Das ist natürlich deutlich günstiger als der präventive Einsatz eines Mitarbeiters der Jugendarbeit.

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Poggensee: Wohnmobilprojekt auf der Kippe

Stormarner Tageblatt  17.11.2020

Politik kritisiert angedachte Stellplätze für mobile Touristen unweit des Freibads – auch aus Umweltaspekten

Hier soll der Übernachtungsparkplatz  entstehen.  niemeier
Hier soll der Übernachtungsparkplatz entstehen. niemeier

Bad Oldesloe Bad Oldesloe ist bei Wohnmobiltouristen beliebt. Zumindest bei denen, die auf der Durchreise sind. Das betont die Stadtverwaltung immer wieder und das sehen Passanten am Exer vor allem in den Sommermonaten auch, wenn die kostenlosen Stellplätze für die Touristen auf vier Rädern zumeist mehr als nur sehr gut belegt sind.
Daher spricht Agnes Heesch, bei der Stadtverwaltung für Öffentlichkeitsarbeit und Tourismus zuständig, auch schon lange davon, dass das Angebot für Wohnmobilreisende in der Kreisstadt verbessert werden sollen. Sie geht aktuell von 5000 bis 6000 Übernachtungen von Touristen in ihren rollenden Ferienwohnungen aus.  Verbesserungen und Erweitungern sollte es daher nicht nur am Exer geben. Monatelang hieß es, dass im Ortsteil Poggensee, in der Nähe des idyllisch gelegenen Freibads mehrere Stellplätze für Wohnmobile entstehen sollen — eingerichtet durch die Vereinigten Stadtwerke.
Das klang stets wie ein Fakt, war es aber nicht. Denn die Stadtverwaltung und offenbar auch die VSG haben die Rechnung ohne die Lokalpolitik gemacht und die zog kräftig an der Planungsbremse. „Der Poggensee ist ein schützenswertes Biotop. Gerade nach Feierabend im Freibad soll dort auch mal Ruhe einkehren“, sagte Matthias Adrion (Die Grünen). Außerdem sei er sich sicher, dass es außerdem nicht mal ein wirtschaftlich gesehen intelligenter Standort sei. Annelie Strehl (FBO) kritisierte den angedachten Standort auf dem Parkplatz. „Da sind doch in der Hochsaison so schon zu wenig Parkplätze. Gibt es nicht eine andere Möglichkeit? Das Klangstadt-Open Air hatte doch auch mal einen anderen Bereich für Camper genutzt“, sagte sie. Ihr Fraktionskollege Dirk Sommer schlug vor, lieber an einer anderen Stelle einen „richtigen, kleinen Campingplatz entstehen zu lassen“. 30.000 Euro soll die Einrichtung von drei Plätzen kosten. Aktuell sollten aber nur 2.000 Euro für die Planungen genehmigt werden. Dem konnten die Mitglieder des Umwelt-, Energie- und Verkehrsausschuss zustimmen. „Wir sind auch skeptisch, was den Standort angeht. Aber wir möchten sehen und hören, was dort überhaupt möglich wäre, daher stimmen wir Planungskosten zu“, sagte Jens Wieck (CDU). Jürgen Fahl, Leiter der Bad Oldesloer Stadtwerke, verspricht sich von den Stellplätzen eigentlich auch eine „soziale Kontrolle“ für den Bereich. Denn aktuell fänden dort abends illegale Treffen oder auch Wild-Camping statt. Das würde sich seiner Meinung nach ändern, wenn es offizielle Wohnmobilstellplätze gebe. Er warb entsprechend dafür, die Idee durchführen zu können. Ein positives Votum bekam er aber nur für die 2.000 Euro Planungskosten. nie

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Betrachtungen zum Wochenausklang: Mit Augenmaß in die Zukunft

Stormarner Tageblatt  14.11.2020

Stormarner Wochenschau

Mit Augenmaß in die Zukunft

Megi Balzer
Megi Balzer

Patrick Niemeier, Stephan Poost und Volker Stolten

Kollekte für Togo 2020 ist schon ein verflixtes, ein schäbiges Jahr. Eines, das virusinfiziert an die Substanz geht und tiefe Spuren hinterlässt. Ein gebrauchtes Jahr, das niemand braucht. Mit dem aber jeder klarkommen muss. Ob er will oder nicht. Klar und menschlich ist, das einem in Pandemie-Zeiten das Hemd näher ist als die Hose, das jeder für sich selbst versucht, so gut wie möglich über die Runden zu kommen. Gut ist aber auch –  trotz aller Misslichkeiten – nicht das große Ganze aus dem Augenwinkel zu verlieren, mal über den Tellerrand zu schauen. Der Bargteheider Konfirmand Tim Klostermeyer hat das  getan. Bezüglich der Frage der  Ev. Kirche, an wen  denn die Konfirmanden-Kollekte in diesem Jahr  gehen soll, erinnerte sich der junge Mann  an eine Spendenaktion für eine Schulmädchen-Klasse im westafrikanischen Togo  und plädierte nun erneut dafür, das Geld denen zukommen zu lassen, die wahrlich jede Hilfe gebrauchen können. Gute Idee, gute Sache – angenommen! Somit fließt die Kollekte  in Höhe von 1500 Euro in Schulbesuch und Bildung junger Schulmädchen in Togo. Gerade in Corona-Zeiten ein feiner Zug. Er zeugt von Mitmenschlichkeit – über den Tellerrand hinaus.

Gute Nachbarschaft Zugegeben, der Empfang für das Amazon-Auslieferungszentrum in Bad Oldesloe war frostig. Und ja, viele Bad Oldesloer nutzen Amazon trotzdem — auch die, die traurig sind, wenn dabei der lokale Handel vor die Hunde geht und sie sich jetzt über mehr Verkehr und die Arbeitsbedingungen bei Logistikern allgemein und Onlinehändlern wie Amazon im Speziellen beschweren. Doch es wirkt sowieso so, als sei Amazon  — einer der großen Gewinner der Corona-Krise — Kritik egal. Wie ein helles Ufo ist das Unternehmen in Bad Oldesloe gelandet. Der geradezu absurd hell ausgeleuchtete Parkplatz strahlt in die Fenster der Rethwischfelder. Wenn man Statements von Amazon erhält – zumeist professionell und unverbindlich freundlich sowie rhetorisch geschickt verpackt – klingt es, als würden die Amazon-Aliens sagen, dass sie in Frieden kommen. Dass ihr Unternehmen generell in der Kritik steht, was Arbeitsbedingungen und Geschäftspraktiken angeht, wird weggeatmet oder mit dem Feigenblatt einiger Spenden an offensichtlich gut als PR zu nutzende Zwecke halb überdeckt. Der Sprecher eines solchen Unternehmens kann nichts für die Philosophie seines Arbeitgebers — gut, er hätte sich einen anderen aussuchen können. Besser als abgedroschene Versprechen und absetzbare Spenden aus der Portokasse wäre es, wenn Amazon einfach generell angemessene Steuern zahlen müsste und für anständige Entlohnung nach Tarif und Arbeitsverhältnisse sorgte, die den Gewerkschaften nicht ständig übel aufstoßen. 

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Wird bald geimpft?

Stormarner Tageblatt  13.11.2020

Kreis Stormarn richtet kurzfristig drei Zentren für Corona-Impfstoff ein

Die Impfzentren haben für Landrat Görtz (rechts) vor allem einen präventiven Zweck: man könne bei Erhalt des Impfstoffs direkt mit dem Impfen beginnen und wäre vorbereitet. Finn Fischer
Die Impfzentren haben für Landrat Görtz (rechts) vor allem einen präventiven Zweck: man könne bei Erhalt des Impfstoffs direkt mit dem Impfen beginnen und wäre vorbereitet. Finn Fischer

Finn Fischer Bad Oldesloe Der Kreis Stormarn soll bis Dezember drei Impfzentren einrichten. Das hat Landrat Henning Görtz im Hauptausschuss mitgeteilt. Anfang der Woche hatten die Firmen Biontech und Pfizer mitgeteilt, einen Corona-Impfstoff entwickelt zu haben, der einen 90-prozentigen Schutz bieten soll und der offenbar kurz vor der Zulassung steht. Auf diesen Fall sollen die Kreise und Kommunen vorbereitet sein.
„Das bedeutet etwas Licht am Ende des Tunnels. Wir sind jetzt vom Sozialministerium aufgefordert worden, Impfzentren vorzubereiten“, sagt Görtz. Ziel sei es, dass am Ende nicht der Impfstoff schneller fertig sei als die Impfzentren. Deswegen soll die Infrastruktur bereits Mitte Dezember stehen. Vorgesehen ist, dass jeweils ein Impfzentrum im Norden, Mitte und Süden des Kreises eingerichtet wird – ein Zentrum für jeweils 80.000 Einwohner. Mit den Vorbereitungen befasst sich der Katastrophenschutz, weil das nicht auch noch das eigentlich zuständige Gesundheitsamt übernehmen kann.
„Das Sozialministerium hat uns bisher mitgeteilt, dass es wohl zwei verschiedene Impfstoffe geben wird und zunächst 600.000 Impfdosen für Schleswig-Holstein zur Verfügung stehen werden, 200.000 davon sollen über die Hausärzte verabreicht werden, und die restlichen 400.000 über die Impfzentren“, erklärt Andreas Rehberg, Leiter des Fachdienstes Sicherheit und Gefahrenabwehr bei der Kreisverwaltung. Ein Mitspracherecht hat die Kreispolitik bei der Frage ob und wie viele Impfzentren in Stormarn eingerichtet werden nicht. Dennoch gibt es Zustimmung. „Ich glaube, dass das sinnvoll ist, weil die Hausärzte sonst überlastet wären. Ein Hausarzt hat im Schnitt etwa 1000 Patienten, und wenn die alle auf einmal geimpft werden wollen, wird es eng. Deswegen finde ich es richtig, dass solche Zentren eingerichtet werden“, sagt Kreispräsident Hans-Werner Harmuth.
Wie teuer das Projekt für den Kreis wird, ist noch unklar. Die Betriebskosten werden vom Land übernommen. Jetzt wird noch geklärt, welche Kosten dann in Rechnung gestellt werden können.

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