Wirtschaftsvereinigung kritisiert Vorgehen der Stadtverwaltung in Sachen Parken und Stadtmarketing
Bad Oldesloe Wenn es um das Thema Parken geht, ist die Stimmung in der Kreisstadt aktuell angespannt – „Falschparker“ in Wohngebieten, die jahrzehntelang so parkten und keine Probleme bekamen, finden Strafzettel an ihren Pkw vor und mögliche Parkgebühren an Schulen und am Bahnhof erregen die Gemüter der Bad Oldesloer. Zumeist geht es bei der Kritik am Vorgehen der Verwaltung auch um die Kommunikation.
Die Wirtschaftvereinigung ist unter anderem auch dafür angetreten, die Stimmung in der Stadt sowie das Selbstbild der Bürger von dieser zu verbessern. Doch die aktuellen Diskussionen helfen dabei nicht. „Generell handelt es sich beim Thema Parken um ein ordnungsrechtliches Thema. Da das Thema Parken und Parkgebühren aber immer ein emotionales Thema ist und bleiben wird, wäre es wünschenswert, wenn im Vorfeld das Gespräch mit den Betroffenen gesucht worden wäre. Das gilt sowohl dafür, wenn eine Vermutung nahe liegt, dass Mitarbeiter der Kreisverwaltung die Pendlerparkplätze belegen als auch für bislang toleriertes Falschparken im Wohngebiet“, sagt Holger Mahlke, zweiter Vorsitzender der Wirtschaftsvereinigung. Der Wirtschaftsbeirat – das offiziell gewählte Gremium der Stadt – hat zugleich bereits davon abgeraten, an der Gebührenschraube zu drehen. Das sei nicht das richtige Zeichen.
Auch beim Thema Stadtmarketing wünscht sich die Wirtschaftsvereinigung rund um die Vorsitzende Nicole Brandstetter derweil mehr Gespräche und Klarheit. Bisher scheine es so, dass die Definitionen der Aufgaben unterschiedlich seien.
„Wir sehen das Stadtmarketing als Bestandteil der strategischen Stadtentwicklung und damit als eine Kernaufgabe an, die durch den derzeitigen Strukturwandel wichtiger denn je ist und entsprechend professionell aufgestellt werden muss“, erklärt Brandstetter. Bisher sei das nicht der Fall.
„Wir brauchen in Bad Oldesloe ein Stadtmarketing, das sowohl darauf abzielt, das Wir-Gefühl und die Identität der Bürger mit ihrer Stadt zu stärken als auch bei ansiedlungswillige Unternehmen, Touristen und alle anderen Besuchern die Stärken von Bad Oldesloe aktiv bekannt zu machen“, sagt sie. Voraussetzung für all das sei allerdings der unbedingte Wille von Verwaltung und Politik, sich ab sofort mit der Entwicklung von Bad Oldesloe zumindest in den nächsten fünf bis zehn Jahren auseinanderzusetzen. nie