Archiv der Kategorie: Presseartikel

Appell zur Abrüstung

Stormarner Tageblatt  10.09.2020

Bad Oldesloe tritt Städte-Kampagne gegen Atomwaffen bei

Mehrheit für den Beitritt: Abstimmung zum ICAN. Nie
Mehrheit für den Beitritt: Abstimmung zum ICAN. Nie

Patrick Niemeier Bad Oldesloe Die Kreisstadt setzt ein Zeichen für atomare Abrüstung. Mehrheitlich sprachen sich die Stadtverordneten dafür aus, der „International campaign to abolish nuclear weapons“ (kurz: ICAN) beizutreten. Diesem Appell haben sich international schon viele Städte angeschlossen. Er soll nach eigenen Angaben den 2017 verabschiedeten Vertrag zum Verbot von Atomwaffen aus dem Jahr 2017 unterstützen. In Deutschland haben bereits Landeshauptstädte wie Kiel, Potsdam, Bremen oder auch Düsseldorf ihre Unterstützung zugesagt. Für Hajo Krage (SPD) steht fest, dass jede Unterstützung eines Atomwaffenverbots wichtig sei. Denn umso lauter auch kleine Städte mahnen, desto eher werde der Ruf gehört. Es gehe darum, dass sich möglichst viele beteiligen. „Das Engagement von Städten ist wichtig, um Druck auf die Bundesregierung auszuüben, damit diese auf den Willen der Bevölkerung achtet“, sagt Torben Klöhn (SPD). „Wenn Städte die Regierung dazu auffordern, dem Vertrag zum Verbot von Atomwaffen beizutreten, ist dies eine spürbare Mahnung, dass die hier in Deutschland lebenden Menschen Massenvernichtungswaffen ablehnen“, erklärte er die Motivation hinter dem SPD-Antrag.

Die FDP zeigte sich skeptisch. Der Städte-Appell ICAN sei nicht zielführend. „Natürlich sind wir für Abrüstung. Aber dann auch bitte ehrlich. Der 2017 von den vereinten Nationen verabschiedete Vertrag zum Verbot ist allerdings nicht geeignet, für eine wirksame Abrüstung von Atomwaffen zu sorgen“, sagt Anita Klahn (FDP). Die Mehrheit der Stadtverordneten folgte trotzdem dem SPD-Antrag.

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Corona: Große Sorgen um Schutz im Schulbus

Stormarner Tageblatt  10.09.2020

Verkehrsausschuss des Kreises fordert zusätzliche Busse, um Schülerbeförderung sicherer zu machen

Die Schülerbeförderung soll nach den Herbstferien in Stormarn temporär erweitert werden.  Nie
Die Schülerbeförderung soll nach den Herbstferien in Stormarn temporär erweitert werden. Nie

Patrick Niemeier Bad Oldesloe Sie drängeln an der Bushaltestelle, umarmen sich, nehmen zwischendurch die Maske ab – was laut der Schulen in Sachen Corona-Schutz rund um den Unterricht funktioniert, klappt bei der Schülerbeförderung zu oft nicht. Tatsächlich erscheint es problematisch, dass Schulen mit strengen Hygienekonzepten ihre Schüler in Kohorten aufteilen und Begegnungen auf ein Mindestmaß reduzieren – oder es zumindest versuchen – während dieselben Schüler dann anschließend im manchmal überfüllten Bus aufeinander treffen.

Eilantrag der CDU Björn Schönefeld, beim Kreis Stormarn für den Öffentlichen Personennahverkehr zuständig, erklärte vor Wochen bereits, dass man nicht für jede Kohorte und jede Unterrichtszeit einen eigenen Bus einsetzen könne. Er empfahl den Schulen ihre Stunden so zu planen, dass möglichst wenige Schüler bei der Beförderung aufeinander treffen. Ob dort auf ihn gehört wurde, könne er nicht beurteilen, die Schüleranzahl in den Bussen zu Stoßzeiten spricht allerdings dagegen.

„Die Anregung an die Schulen, die Zeiten zu staffeln, erfolgte bereits vor beziehungsweise in den Sommerferien. Wie die Umsetzung im Detail jetzt aussieht, kann ich nicht sagen. Mir sind nur einzelne Konzepte zum Beispiel aus Bad Oldesloe und Trittau bekannt“, sagt Björn Schönefeld weiter.

Der Verkehrsausschuss des Kreises hat nun auf Eilantrag der CDU beschlossen, dass die Verwaltung in Sachen Schülerbeförderung dringend nachbessern soll. Zwar sei vom Land keine besondere Vorgabe für die Schülerbeförderung gemacht worden, doch stehe aus Sicht der Christdemokraten fest, dass „die aktuelle Situation in den vollen Schulbussen in keiner Weise den vom Land festgelegten Hygienestandards – die an den Schulbetrieb gestellt sind – entspricht“, heißt es im Antrag der CDU. Auf besonders stark frequentierten Linien soll es daher nach den Herbstferien zusätzliche Busse geben, diese sollen möglichst durch Stormarner Verkehrsbetriebe gestellt werden, die „ungewollt freie Kapazitäten haben“.

Insgesamt darf die Maßnahme mit bis zu 500.000 Euro zusätzlich zu Buche schlagen. Allerdings muss dieses Zusatzbudget für die Schülerbeförderung noch durch den Finanzausschuss und durch den Kreistag abgesegnet werden. Mindestens Teile dieser Sonderausgaben würden die Kreispolitiker gerne vom Land zurückerhalten. „Gegebenenfalls ist ein Antrag auf Zuschüsse für die zusätzlichen Fahrten beim Land SH zu stellen, da die Notwendigkeit erst durch die Landesverordnung entstanden ist“, heißt es dazu.

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Ärger mit Laub – Stadt startet Pilotprojekt

Stormarner Tageblatt  09.09.2020

Big-Packs und Papiersäcke sollen Anwohner und Baubetriebshof-Mitarbeiter entlasten

In der Kastanienallee kann Laub bald in einem solchen Big-Pack, den Baubetriebshofleiter Dirk Blanke in der Hand hält, entsorgt werden. Metallgestelle werden die Säcke umfassen.  Link/Thissen,Dpa
In der Kastanienallee kann Laub bald in einem solchen Big-Pack, den Baubetriebshofleiter Dirk Blanke in der Hand hält, entsorgt werden. Metallgestelle werden die Säcke umfassen. Link/Thissen,Dpa
 

Susanne Link Bad Oldesloe Die Bauhofmitarbeiter sind gestresst, Anwohner ebenfalls. Der Übeltäter: Laub. Der fällt nämlich in manchen Straßen von städtischen Bäumen auf private Grundstücke beziehungsweise auf die angrenzenden Straßen. Und diese müssen laut Oldesloer Straßenreinigungssatzung von den Anwohnern bis zur jeweiligen Hälfte der Fahrbahn sauber gehalten werden. Darüber Ärgern sich vielerorts die Anwohner. Manche von ihnen würden das Laub dann zusammenfegen und illegaler Weise in städtischen Grünanlagen oder Regenabläufen entsorgen, berichtet Baubetriebshofleiter Dirk Blanke. Und das sorgt wieder rum bei den Bauhof-Mitarbeitern für Unmut. Deshalb startet die Stadt nun ein Pilotprojekt in zwei Straßen, um für beide Seiten eine Lösung zu finden.

Im Bereich der Kastanienallee/Heimstraße werden rund 50 sogenannte Big-Packs aufgestellt. Hier können Anwohner vom 21. September bis 16. November loses Laub entsorgen. Im Bereich Rümpler Weg erhalten Anwohner jeweils zwei Papiersäcke mit einem Fassungsvermögen von rund 200 Litern. Diese werden an vorher bekannt gegebenen Terminen abgeholt.

Beide Konzepte werden über den Herbst getestet. „Sollten wir vermehrten Missbrauch feststellen, dann werden wir das nicht wieder holen können“, sagt Bürgermeister Jörg Lembke. Ein weiterer Messwert für den Erfolg des Projektes sind die Fahrt- und Personalkosten. Die lassen sich laut Blanke derzeit noch nicht abschätzen. Fest stehen jedoch die Kosten für die Säcke und Big-Packs, die die Stadt bereits besorgt hat: rund 4000 Euro. Lembke rechnet damit, dass sich die Gesamtkosten in einem fünfstelligen Bereich liegen.

Statt das Laub zu entsorgen gebe es aber auch eine ganze Reihe von Anlagen, die den Rohstoff weiterverarbeiten, sagt Blanke. Doch in Zusammenarbeit mit Studenten der Fachhochschule für Verwaltung und Dienstleistung (FHVD) Altenholz kam die Stadt zu einem eher durchwachsenen Ergebnis. Lediglich kompostieren sei eine Alternative gewesen, aber auch nur auf den ersten Blick. „Dafür ist Oldesloe zu klein beziehungsweise die Menge die wir produzieren zu gering“, sagt Blanke. Rund 600 bis 700 Tonnen Grünschnitt entsorge die Stadt jährlich.

Wenn das Pilotprojekt von Erfolg gekrönt ist, könnte eines der Konzepte laut Stadt in den nächsten Jahren ausgeweitet werden. Der Baubetriebshofleiter hat auch schon eine weitere Straße im Blick: Die Salinenstraße, mit ihren vielen Kastanienbäumen.

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Stormarnhalle bleibt für den Sport gesperrt

Stormarner Tageblatt  08.09.2020

Bad Oldesloes Bürgermeister stellt klar, dass aktuell die Sperrung für Vereine nicht verhandelbar ist

Die Stormarnhalle. Nie
Die Stormarnhalle. Nie

Patrick Niemeier Bad Oldesloe Dieses Jahr wird es kein Handball-, Fußball- oder Hockeytraining mehr in der Bad Oldesloer Stormarnhalle geben. Da legt sich Bürgermeister Jörg Lembke fest.

Auch ein anderes Votum aus der Politik oder die Wünsche der Vereine würden daran nichts ändern. „Es ist Verwaltungshandeln und diese Entscheidung habe ich so gefällt. Sie ist notwendig. Dazu stehe ich, auch wenn ich es selbst gerne anders hätte“, sagt der Verwaltungschef.

Natürlich habe er Verständnis für die Vereine, die gern ihre angestammten Halle nutzen wollen. „In diesen Zeiten brauchen wir aber Kompromisse und Kompromisse tun immer allen ein wenig weh“, fügt Lembke an. „Die Stormarnhalle ist unsere einzige Mehrzweckhalle. Wir benötigen sie für Treffen, wie zum Beispiel für größere Parteizusammenkünfte, die Feuerwehrversammlungen und so weiter“, klärt der Bürgermeister auf.

Die Herrichtung der Halle für solche Veranstaltungen benötige jeweils vier Mitarbeiter, die insgesamt vier Stunden damit beschäftigt seien. Jeder Umbau bedeute also 16 Arbeitszeitstunden für städtisches Personal. Die Verwaltung habe sich dafür entschieden, diese Räumlichkeit fest für Treffen anzubieten, die wegen der Abstandsregeln sonst nicht möglich wären. „Außerdem ist die Halle durch unseren Technikdienstleister SLS entsprechend hergerichtet. Wir können nicht für jedes Handballtraining auf- und abbauen“, sagt der Verwaltungschef. „Ich verstehe die Politiker, die jetzt Kritik äußern. Die geraten durch die Bürger aus den Vereinen unter Druck“, weiß Lembke.

„Außerhalb der Schulzeiten – auch am Wochenende – stehen alle Schulturnhallen für die Sportvereine zur Verfügung“, klärt Lembke auf. Das störe zwar einige Schulen, sei aber so entschieden. „Manche Schulen möchten dort Elternabende abhalten oder andere Versammlungen. Das geht nicht, dafür sind die Hallen nicht da.“ Elternabende sollen daher auch für die Stormarnhalle angefragt werden, denn die Schulsporthallen sollten ausschließlich für den Sport zur Verfügung stehen, sagt Lembke. „Wir alle müssen in diesen Zeiten flexibel sein. Es ist ganz klar, dass – wenn die Situation so bleibt – die Vereine sich darauf einstellen müssen, nicht die gewohnten Stunden an Hallenzeiten zu bekommen. Dann muss man eben auch mal draußen trainieren“, sagt der Verwaltungschef.

Er wolle nicht falsch verstanden werden. Er selbst habe diese Entscheidungen nicht gerne oder aus Willkür getroffen – man müsse aber konsequent bleiben. Das bedeute Einschränkungen für alle. Gute Nachrichten gebe es aus dem Bürgerhaus. Dieses sei nun – eingeschränkt – wieder für Vereine unter Wahrung der Hygienekonzepte nutzbar. Tanzcafés oder Veranstaltungen ohne Abstand seien aber noch nicht wieder möglich.

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„Travebad“: Planschbecken muss ersetzt werden

Stormarner Tageblatt  08.09.2020

„Travebad“: Planschbecken muss ersetzt werden

Das „Travebad“ Nie
Das „Travebad“ Nie

Bad Oldesloe Die unendliche Sanierungs-Odyssee der Oldesloer Schwimmhalle „Travebad“ geht weiter. Jetzt ist es das „Planschbecken“, an dem der feuchte Zahn der Zeit zu sehr genagt hat. Das Becken sei undicht und könne nicht mehr – wie zuerst gedacht – repariert werden. Das teilte Stadtwerke-Mitarbeiter Manfred Priebsch jetzt dem Hauptausschuss mit. „Nach intensiver Begutachtung Anfang April haben wir gemeinsam festgestellt, dass es sinnvoller ist, dass gesamte Planschbecken abzutragen und die Abdichtung darunter komplett zu erneuern, damit wir nicht in wenigen Jahren wieder reparieren müssen“, erklärte er. Im Rahmen der Komplettsanierung 2011 bis 2014 sei das Becken nicht erneuert worden. „Es ist auf dem Stand aus dem Jahr 1994“, so Priebsch.

Eigentlich waren für die Sanierung des Bereichs 70.000 Euro veranschlagt worden. 100.000 Euro waren daher in den Haushalt der Stadt für das Jahr 2020 eingestellt worden. Jetzt kam es zu den neuen Erkenntnissen und die haben es auch finanziell in sich. Die komplette Erneuerung werde nämlich mindestens 200.000 Euro kosten. Inklusive aller Tätigkeiten, die rund um die Komplettsanierung des Bereichs anfallen, gehen die Vereinigten Stadtwerke jetzt davon aus, dass ungefähr 300.000 Euro notwendig werden. „Mit den Arbeiten soll im Spätsommer begonnen werden. Eine Komplettschließung des Bades ist dafür nicht erforderlich“, sagt Priebsch. Der Abriss des Plantschbeckens sei alternativlos. „Es schwimmt quasi auf dem ausgetretenen Wasser darunter“, sagt Priebsch. „Natürlich gibt uns die komplette Erneuerung dann auch die Möglichkeit, die Gestaltung ein wenig neu zu überdenken“, fügt er an.

Die Ausschussmitglieder reagierten mit Blick auf die erneuten Kosten verhalten, zeigten aber Verständnis. „Besser ein Mal jetzt richtig machen, als dann jedes Jahr wieder etwas machen müssen“, sagte Andreas Lehmann (CDU). nie

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