Archiv der Kategorie: Presseartikel

Mobile Spezial-Einheit gegen den Brustkrebs

Stormarner Tageblatt  17.08.2020

5765 Frauen aus Bad Oldesloe und Umgebung können an dem Mammographie-Screening teilnehmen

Auf dem Parkplatz am Kurpark steht bis Ende September eine mobile Röntgeneinheit, das sogennante Mammobil.LInk
Auf dem Parkplatz am Kurpark steht bis Ende September eine mobile Röntgeneinheit, das sogennante Mammobil.LInk

Susanne Link Bad Oldesloe Nur ein ausgewählter Kreis darf in das sogenannte Mammobil, das seit Freitag und nur bis zum 24. September auf dem Parkplatz am Kurpark steht. Eingeladen sind Frauen, die zwischen 50 und 69 Jahre alt sind und in den Postleitzahlbereichen 23843, 23847 und 23860 wohnen. Alle zwei Jahre wird Frauen dieser Altersgruppe ein Termin für ein Mammographie-Screening, also einer Röntengenuntersuchung der weiblichen Brust, vorgeschlagen.

5765 Frauen dürfen in diesem Jahr der speziellen Einheit, der Mammographie-Screening-Einheit, in Bad Oldesloe einen Besuch abstatten. Hier soll frühzeitig erkannt werden, ob sie an Brustkrebs leiden. Im Jahr 2002 beschloss der Bundestag dieses Programm, das unter anderem das Ziel hat, die Sterblichkeitsrate zu reduzieren. Laut Bundesministerium für Gesundheit ist Brustkrebs die häufigste Krebserkrankung bei Frauen in Deutschland.

„Systemfehler“ in der Zelle „Wenn man einen Tumor findet, der kleiner als 1,5 Zentimeter im Durchmesser ist, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass er nicht gestreut hat, bei 90 Prozent“, sagt Dr. Dragan Brodnjak, einer der programmverantwortlichen Ärzte der Screening-Einheit Östliches Schleswig-Holstein. Ein Zentimeter mehr – ein Wert, der meistens bei Tastbefunden gängige Praxis ist – und die Wahrscheinlichkeit liegt nur noch bei zehn Prozent. „Systemfehler“ in Zellen, wie Brodnjak es nennt, müssen deshalb möglichst schnell gefunden werden.

Für die Aufnahmen muss die Brust zusammen gedrückt werden. Schmerzhaft finden die Frauen, die vor der rollenden Untersuchungspraxis warten, das nicht. Einige der Klientin – so nennt man die Frauen, die sich in der Einheit untersuchen lassen – finden die Untersuchung allerdings unangenehm. Doch die Frauen machen sich vielmehr um eine andere Sache Sorgen: Den positiven Befund. „Ich möchte wissen, dass ich gesund bin und es möglichst auch bleiben“, sagt Sabine Jäpel aus Bargteheide. Dem pflichtet eine andere Frau bei.

Aufgrund der Corona-Pandemie fielen in Ahrensburg und Bargteheide teilweise Termine aus, in Trittau und Tangstedt hielt das Mammobil gar nicht. Als Alternative konnten die Frauen das Screeningzentrum in Lübeck aufsuchen, einige erhielten auch einen Termin für Bad Oldesloe.

Für eine Frau aus Ahrensburg, die aufgrund ihres ausgefallenen Termins vor dem Mammobil in Bad Oldesloe stand, ist es die „letzte Chance“, wie sie sagt. Sie ist 69-Jahre alt.

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Politischer Um und Aufbruch

Stormarner Tageblatt  15.08.2020

Bad Oldesloe hat eine neue Stadtfraktion

Patrick Niemeier Bad Oldesloe Sie versuchen es nochmal: Erneut bilden die Freien Wähler und die Familienpartei in der Oldesloer Stadtverordnetenversammlung eine Fraktion. Der erste Anlauf dieser Art war nach kurzer Zeit noch gescheitert, doch jetzt will man aus den Fehlern lernen und ist noch ein Mann mehr.

Denn zu Tom Winter (Familienpartei) und Wolfgang Schmidt (Freie Wähler) wechselt nun auch Hans-Jörg Steglich von der FBO zu den Freien Wählern und übernimmt direkt den Vorsitz der neuen, kleinen Stadtfraktion. „Ich gehe im Frieden aus der FBO. Aber die FBO ist eine Stadtpartei ohne Kontakte zum Kreis oder zum Land. Mir ist aufgefallen, dass das aber notwendig ist“, erklärt Steglich. Gerüchte, er habe Interesse zu anderen Fraktionen zu wechseln, stimmten nicht.

„Die CDU ist in ihren Strukturen starr, die FDP kam für mich nie in Frage. Bei den Freien Wählern kann man mitgestalten“, sagt Steglich. Für ihn persönlich stehen Kultur und Sport oben auf der Agenda. Vor allem auch kreisweit. Über die Freien Wähler habe man Möglichkeiten, sich auf Kreis- und Landesebene für Bad Oldesloe einzusetzen. „Corona hat dazu geführt, dass quasi überall etwas liegengeblieben ist und etwas passieren muss“, so Steglich. Gemeinsam haben Schmidt, Winter und er beschlossen, dass sie ihre Kräfte und Kompetenzen vereinen sollten, um noch effektiver für die Stadt wirken zu können. Das sei ein „starkes Zeichen gegen die fortschreitende gesellschaftliche Spaltung“, ist sich der frischgebackene Fraktionsvorsitzende sicher. Für die Stadtverwaltung und die Lokalpolitik bedeutet das Herausforderungen. Denn der neuen Fraktion steht nun ein Sitz mit Stimmrecht in den Ausschüssen zu. Dafür müssen die Ausschüsse neu besetzt werden. „Das ist das Leben. Dinge verändern sich“, so Steglich.

Hauptamtsleiter Malte Schaarmann bestätigt den Vorgang: „Der CDU stehen nun drei, der SPD zwei, den Grünen, der FBO, FDP, Linken und Stadtfraktion jeweils ein Ausschusssitz zu. Der elfte Sitz wird zwischen Grünen und FBO gelost.“

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Betrachtungen zum Wochenausklang: Maskenball zur Einschulung

Stormarner Tageblatt  15.08.2020

Stormarner Wochenschau

Maskenball zur Einschulung

Megi Balzer
Megi Balzer

Patrick Niemeier, Cordula Poggensee, Stephan Poost und Susanne Rohde

Phantomschmerz 8,5 Millionen Euro kostetet die Sanierung der Oldesloer Schwimmhalle bei der Transformation in das „Travebad“, das auch 2020 – sechs Jahre nach der Eröffnung – noch immer nicht so richtig bei den Oldesloern angekommen ist. Immer wieder flammt die Diskussion auf, was hätte sein können, wenn das Geld in einen zeitgemäßen Komplettneubau geflossen wäre. Der Phantomschmerz sitzt bei einigen Kreisstädtern offenbar so tief und fest, dass Gerüchte, dass das Travebad vielleicht gar nicht mehr öffnen werde, auf fruchtbaren Boden fallen. Bei einigen schwingt da sogar scheinbar Hoffnung mit. Doch was wäre die Alternative? Wenn das von vielen Kreisstädtern nicht gerade geliebte Bad ganz schließen würde, wird sicherlich trotzdem nicht der Neubau auf der grünen Wiese kommen. Diese Gelegenheit gab es einst per Bürgerentscheid. 4355 Oldesloer stimmten damals für den Erhalt des alten Bades und gegen einen Neubau. Im Endeffekt zwar nur ein Teil der Kreisstädter, so dass der Phantomschmerz wohl bei manchen größer ist, weil sie damals die Chance verpassten, den Weg zur Abstimmungsurne anzutreten oder sich für einen Neubau zu engagieren.

Wer ist wer? Die Einschulung ist das erste, wirklich große öffentliche Ereignis im Leben eine Kindes. Die Feiern in den Schulen und in der Familie fielen von Jahr zu Jahr immer größer und pompöser aus. Doch im Corona-Jahr 2020 ist alles ganz anders. Die Einschulungsfeiern an den Grundschulen waren eher minimalistisch, gingen kurz und knapp über die Bühne und diesmal fast überall auch ohne Omas und Opas. Die bekommen jetzt als Entschädigung vielleicht ein Klassenfoto von der Einschulung, doch ihre Enkel müssen die Senioren dort erst mal suchen oder erraten, da die Gesichter der Kleinen hinter Stoffmasken verborgen sind. Diese sind zwar in der Regel schick und stylisch und in Muster und Farbe sogar passend zur Schultüte, aber was nützt das alles, wenn man das Kind dahinter nicht erkennen kann? Unsere Karikatur lässt grüßen.

Professionell Da müssen freiwillige Feuerwehrleute doch genervt sein! Immer wieder müssen sie raus – abends, gar nachts oder während einer Familienfeier – und am Ende war es dann doch ein Fehlalarm. Wenn man sich aber mit den Männer und Frauen der Feuerwehren unterhält, ergibt sich ein anderes Bild: Sicher, es ist ärgerlich loszufahren und dann doch nur einen Fehlalarm zu haben, aber die Rauchwarnmelder und Brandmeldeanlagen haben schon so viele Leben gerettet. Professionelle Einstellung der Ehrenamtler. Leisten wir doch unseren Beitrag und warten die Geräte, für die wir verantwortlich sind. Das erspart uns Ärger, unter Umständen bares Geld und den Feuerwehren eine vergebliche Anfahrt.

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Wenn’s piept ohne Grund

Stormarner Tageblatt  14.08.2020

Hitzestau oder leere Batterie: Rauchmelder alarmieren auch ohne Rauch – für Firmen kann das teuer werden

Kleine Geräte, die lebensrettenden Lärm machen können:  Ingo Bernotat (li.) und Olaf Klaus mit diversen Rauchmeldern.link
Kleine Geräte, die lebensrettenden Lärm machen können: Ingo Bernotat (li.) und Olaf Klaus mit diversen Rauchmeldern.link

Susanne Link Bad Oldesloe Vor drei Tagen rückte die Freiwillige Feuerwehr Bad Oldesloe zu einem Rauchmelderalarm im Schanzenbarg aus. Die Tür war verschlossen, aber drinnen piepte es unaufhörlich. Kein Rauch, kein Feuer, sondern nur ein defektes Gerät. „Es ist typisch, dass bei anhaltender Wärme die Zahl der Fehlalarme sowohl bei Brandmeldeanlagen als auch bei Heimrauchmeldern steigt“, sagt Kreisbrandmeister Gerd Riemann. Nicht nur Qualm löse das Piepen der kleinen weißen Dinger aus, sondern eben auch Wasserdampf, eine leere Batterie oder Wärme.

Einen Fehlalarm wegen Hitzestau hatten die Kollegen in Bad Oldesloe zwar noch nicht, jedoch rückten sie in diesem Jahr 36 Mal aufgrund von defekten Rauchmeldern aus. Gut ein Fünftel der bisherigen Einsätze in der Kreisstadt in diesem Jahr waren Fehlalarme wegen Brandmeldeanlage oder privaten Rauchmeldern. Meistens wegen eine leeren Batterie, wie Gemeindewehrführer Olaf Klaus sagt. In den meisten Fällen würden die Melder jedoch verlässlich Alarm schlagen. In schätzungsweise 70 Prozent der Fälle sei bei einem piependen Rauchmelder auch etwas für die Einsatzkräfte zu tun – sei es das vergessene Essen auf dem Herd oder eine zurückgelassene Zigarette, sagt Klaus. Große Wohnungsbrände seien durch die Rauchmelder weniger geworden. „Das Feuer hat keine Chance zu entstehen.“

Die Brandmeldeanlagen, die in in speziellen Gebäuden wie Krankenhäusern, Altenheimen aber auch großen Firmen installiert sind, können einen Alarm direkt an die Leitstelle weiterleiten. Der Einbau einer solchen, auf die Feuerwehr aufgeschalteten, Anlage ist bei manchen Gebäuden aufgrund der Bauordnung Pflicht.

„Je besser eine Anlage gewartet ist, desto seltener sind auch Fehlalarme“, sagt Riemann. Und das sollten sie sein, denn bei einem Fehlalarm einer Brandmeldeanlage wird es teuer: 750 Euro kostet es beispielsweise, wenn die Freiwillige Feuerwehr Bad Oldesloe deshalb ausrückt. Die Kosten werden von den Städten und Gemeinden in einer Gebührensatzung festgelegt und können stark variieren. Während ein solcher Einsatz in Bargteheide 400 Euro kostet, kann in Ahrensburg auch ein vierstelliger Betrag zusammenkommen. Jedes Fahrzeug wird dort pro angefangene Stunde berechnet.

„Die Wartung ist meistens günstiger als wenn die Feuerwehr vor der Tür steht“, sagt Klaus. Deshalb seien beispielsweise die Firmen, die solche Anlagen installiert haben, diesbezüglich auch sehr vorbildlich.

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Boxenstopp in Bad Oldesloe

Stormarner Tageblatt  14.08.2020

Video-Kasten hält Corona-Erlebnisse fest: Weiterer Einsatz am 18. August

An und in der Video-Box: Stadtarchivarin Celina Höffgen (links), Pflegeheim-Mitarbeiterin Kerstin Schmidt  und Einrichtungsleiter Wolfgang Broszio (rechts).Stadt Bad Oldesloe
An und in der Video-Box: Stadtarchivarin Celina Höffgen (links), Pflegeheim-Mitarbeiterin Kerstin Schmidt und Einrichtungsleiter Wolfgang Broszio (rechts).Stadt Bad Oldesloe

Bad Oldesloe Nachdem die Video-Box in den vergangenen Wochen jeden Mittwoch vor dem Kultur- und Bildungszentrum in Bad Oldesloe die persönlichen Eindrücke der Bevölkerung zur Corona-Pandemie festgehalten hat, kam sie Dienstag, 11. August, vor der Pflegeeinrichtung in der Robert-Koch-Straße zum Einsatz.

Bewohner, Angehörige und Beschäftigte waren an diesem Tag dazu eingeladen, ihre Erlebnisse zum Thema Corona in jeweils 60-sekündigen Videoaufnahmen zu schildern. Die Idee der Video-Box entstand in Zusammenarbeit zwischen Stadtarchiv und Kultur- und Bildungszentrum.

Seit Mitte Juni hatten Interessierte jeden Mittwoch zu den Wochenmarktzeiten die Möglichkeit, die Video-Box vor dem Kultur- und Bildungszentrum in Bad Oldesloe zu nutzen, um ihre Erfahrungen zur Corona-Pandemie zu teilen. Die dabei entstandenen Videoaufnahmen gingen als digitale Zeitzeugenberichte in die Bestände des Oldesloer Stadtarchivs ein. Nach einer Zusage des Pflegeheims der Wiechern-Gemeinschaft Reinbek, konnte das Projekt nun vor dem Haus in der Robert-Koch-Straße fortgesetzt werden. Die von der Sound Light Service GmbH entworfene Video-Box stand dabei Bewohnern, ihren Angehörigen und den Beschäftigten im gemeinschaftlichen Hof zur Verfügung.

„Ich finde die Idee mit der Video-Box echt stark“, freut sich der Leiter der Einrichtung, Wolfgang Broszio, der selbst in der Box Platz nahm, um über seine Erlebnisse der

vergangenen Monate zu berichten. Für ihn bleibt die Corona-Zeit auf diese Weise ewig in Erinnerung. Insbesondere der fehlende soziale Kontakt in der Lockdown- Phase machte den Bewohnern nach Ansicht des Einrichtungsleiters am meisten zu schaffen. Ganz persönliche Eindrücke zum Leben im Seniorenheim während der Corona-Pandemie teilten die Bewohnerinnen des Hauses in der Robert-Koch-Straße: Inge Kruschinski erinnerte sich während der Video-Aufnahme daran, dass sie zum ersten Mal in der Zeitung von Corona gelesen habe. Genutzt wurde die Video-Box auch vom Personal der Pflegeeinrichtung. Mitarbeiter Mark Meurers kannte das Projekt bereits und betrachtet die Video-Box als interessante Möglichkeit, die Geschehnisse für die Nachwelt festzuhalten.

Ein weiterer Einsatz der Video-Box ist fest geplant: „Am 18. August wird sie vor der Sozialpsychiatrischen Einrichtung „Haus Ingrid“ in der Lorentzenstraße aufgebaut, bevor sie dann im September für das Projekt ‚Schule im Aufbruch’ auf der Digitalen Woche in Kiel ausgeliehen wird“, teilt Stadtarchivarin Celina Höffgen mit.

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