Archiv der Kategorie: Presseartikel

Mit Abstand auf den Schießstand

Stormarner Tageblatt  16.06.2020

Nach elf Wochen Shutdown fährt die Bürgerschützengilde ihr Training wieder hoch

Ralf Ende, stellvertretender Schützenmeister der Bürgerschützengilde, auf dem noch verwaisten Kleinkaliber-Schießstand. Sprühflaschen mit Desinfektionsmittel sind hier ein Muss. S. Rohde
Ralf Ende, stellvertretender Schützenmeister der Bürgerschützengilde, auf dem noch verwaisten Kleinkaliber-Schießstand. Sprühflaschen mit Desinfektionsmittel sind hier ein Muss. S. Rohde
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Susanne Rohde Bad Oldesloe Eigentlich beginnt jetzt die Saison der Schützenfeste mit Umzügen, Tanzbällen und Volksfesten – eigentlich… Aber in Zeiten von Corona ist eben alles anders. Fast alle Schützenfeste werden im Sommer ausfallen – ein Novum in der Geschichte des Kreisschützenverbands Stormarn. Und auch alle Wettkämpfe wurden erst einmal ausgesetzt.

„Dass alle Schützenfeste ausfallen müssen, ist noch nie vorgekommen“, sagt Ralf Ende von der Oldesloer Bürgerschützengilde. In der letzten Maiwoche sollte das traditionelle Gildefest der Bürgerschützen gefeiert werden – aber alle Veranstaltungen wurden abgesagt. Keine Honneurschüsse, keine Kanonenschläge auf dem Marktplatz und auch keine Proklamation der neuen Majestäten im Historischen Rathaus.

Das ist traurig für den fast 400 Jahre alten Traditionsverein, denn das Gildefest ist der gesellige Höhepunkt des Jahres. Und das Noch-Königspaar Karl-Otto und Christel Bergmann, die auch ein Ehepaar sind, wird also noch ein weiteres Jahr amtieren können. „Wir Schützenvereine sitzen da jetzt alle in einem Boot“, sagt Ralf Ende. Aber der stellvertretende Schützenmeister der Bürgerschützengilde ist froh, dass nun nach mehr als elf Wochen Shutdown wenigstens das Schießtraining in der Schützenhalle wieder stattfinden kann – wenn auch unter ungewöhnlichen Bedingungen.

Denn seit vor zwei Wochen die Schießstände wieder freigegeben wurden, herrschen hier strenge Hygienevorschriften, an die sich die Vereinsmitglieder erst mal gewöhnen müssen. „Ich hatte anfangs ein komisches Gefühl. Aber das nützt ja nichts, da muss man sich mit arrangieren. Momentan sind wir alle noch im Lernprozess“, betont Ralf Ende. Und da der Altersdurchschnitt in der Gilde recht hoch ist, gehören die meisten der rund 150 Mitglieder zur sogenannten Risikogruppe. Von den 50 aktiven Schützen kommen deshalb erst wenige zum Training, das mittwochs und sonntags stattfindet.

Die Teilnahme am Schießtraining ist nur nach telefonischer oder schriftlicher Anmeldung erlaubt – spontanes Erscheinen ist nicht zulässig. Die Schützenhalle darf nur mit Schutzmaske betreten werden. Ein- und Ausgang wurden räumlich getrennt und durch Einbahnstraßen-Schilder markiert. Vor dem Betreten der Zugänge zu den Schießständen ist eine Handdesinfektion angesagt, bevor sich die Schützen in eine Liste eintragen müssen. Beim Schießtraining allerdings muss die Maske abgenommen werden. „Die darf nicht getragen werden, denn nur so können die nötigen Anordnungen des Schützenmeisters oder der Aufsicht klar verstanden werden. Denn hier tragen wir einen Gehörschutz“, sagt Ralf Ende. Und gerade beim Schießtraining darf es auf keinen Fall zu Missverständnissen kommen, das könnte lebensgefährlich werden.

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Oldesloer Erinnerungen in der Corona-Videobox

Stormarner Tageblatt  16.06.2020

Kreisstädter können jetzt jeden Mittwoch ihren Blick auf die Covid-19-Krise digital festhalten lassen

Präsentation: Inken Kautter (l.) und Celina Höffgen vor der Videobox direkt am Kultur- und Bildungszentrum. Niemeier
Präsentation: Inken Kautter (l.) und Celina Höffgen vor der Videobox direkt am Kultur- und Bildungszentrum. Niemeier

Patrick Niemeier Bad Oldesloe Am Streamingkonzert teilgenommen, genervt vom Mundschutz im Supermarkt, für die Nachbarn eingekauft, systemrelevant gewesen und Überstunden gemacht oder vielleicht selbst in Quarantäne gewesen? Wie bei vielen zeitgeschichtlichen Ereignissen gibt es auf das Geschehen unterschiedliche Blickwinkel. Wie wird die aktive Corona-Krise in die kollektive Erinnerung eingehen? Wird man sich über die anfänglich erstarkende Solidarität erinnern oder an den jetzt aufkeimenden Egoismus?

Die neue Bad Oldesloer Stadtarchivarin, Celina Höffgen, möchte die unterschiedlichsten Eindrücke und Erlebtes aus der Covid-19-Zeit der Kreisstädter digital festhalten. Und das soll durch ein Mosaik aus Videoaufnahmen erreicht werden. Die entsprechende Box wurde von der Ahrensburger Firma „Sound and light service“ quasi im 80er-Jahre-Fotobox-Stil gebaut. SLS ist für die technische Betreuung des Kultur- und Bildungszentrums zuständig und kommt in Corona-Zeiten entsprechend nicht so oft zum Zug. „Ein schönes kleines Projekt, das Spaß gemacht hat“, so Sven Runge von SLS über den Bau der Box. Jeder Oldesloer kann jetzt ein Video beitragen. Aufgenommen werden diese jeden Mittwoch in eben jener Videobox vor dem Kub, die zur Marktzeit aufgebaut wird. „Man setzt sich in die Box, dort sind die Regeln erklärt. Man hat 60 Sekunden Zeit, seine Eindrücke zu schildern“, erklärt Bad Oldesloes Kultur- und Kub-Chefin Inken Kautter, die für das Projekt mit der jungen Archivarin kooperiert.

„Man kann durchaus mehrmals vorbeikommen und wenn man sagt, man möchte das Video nochmal neu machen, weil man sich etwas anders überlegt hat, kann man das hinterlegen. Einfach sagen: Ich möchte, dass das erste Video gelöscht wird. Das regeln wir dann bei der Auswertung“, so Kautter. Ob es nun eine gesellschaftliche Analyse, ein persönliches Erlebnis als Anekdote oder die subjektive Einstellung zum Geschehen rund um Covid-19 sei – all das kann geäußert werden, sagt Höffgen.

Der Bildschirm wird natürlich nach jeder Nutzung desinfiziert. „Wir sind gespannt auf die Resonanz. Dann kann die Box eventuell zusätzlich auf Tour durch Bad Oldesloe gehen“, erklären die Organisatoren. Denn man wolle natürlich möglichst alle Generationen erreichen. „Wir werden sehen, wer hier zur Wochenmarktzeit eher nicht so vorbeikommt. Wenn wir merken, dass zum Beispiel gar keine Schüler oder Jugendliche dabei sind, kommen wir vielleicht nochmal ins Schulzentrum“, erklärt Kautter.

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B 208 wird bei Bad Oldesloe instandgesetzt

Stormarner Tageblatt  15.06.2020

B 208 wird bei Bad Oldesloe instandgesetzt

Bad Oldesloe Der Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein (LBV.SH) bessert am 19. Juni (zwischen 6 und etwa 21 Uhr) die beschädigte B 208 bei Bad Oldesloe (zwischen Kreuzung Industriestraße/Lily-Braun-Straße und Kreisverkehr bei Rethwischfeld) aus. Es handelt sich um eine Instandsetzung der Fahrbahn und ausdrücklich nicht um eine vollständige Sanierung. Die Arbeiten können aus Gründen der Verkehrssicherheit, des Arbeitsschutzes und der Bauqualität nur unter Vollsperrung stattfinden. In beiden Richtungen führt die ausgeschilderte innerörtliche Umleitung über die Lily-Braun-Straße und die Teichkoppel zum Kreisverkehr. Die Verkehrsführung wurde mit der Polizei, der Verkehrsbehörde, dem Kreis, dem Amt, den Gemeinden und dem Buslinienbetreiber abgestimmt. Der LBV.SH bittet, sich auf die Arbeiten einzustellen. st

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Das „Travebad“ bleibt weiter geschlossen

Stormarner Tageblatt  15.06.2020

„Travebad“ öffnet frühestens Mitte August wieder seine Türen und Becken / Filter werden ausgetauscht

Frühestens Mitte August werden die Türen des Travebades wieder geöffnet. Niemeier
Frühestens Mitte August werden die Türen des Travebades wieder geöffnet. Niemeier

Patrick Niemeier Bad Oldesloe So manche Oldesloer ärgern sich nach eigenem Bekunden mittlerweile, wo sie 2006 ihr Kreuzchen machten. Denn mit einem Bürgerentscheid stimmten damals 60 Prozent bei einer Wahlbeteiligung von knapp 38 Prozent für die Sanierung der alten Schwimmhalle und gegen einen Neubau am Sandkamp.

Ein 30 Millionen Euro Thermal- und Spaßbad wäre die Alternative gewesen. Viele Bürger hatten damals Angst , dass in einer neuen Halle kein Platz für Schüler, Sportler und Frühschwimmer gewesen wäre. Und so wurde das alte Schwimmbad als „Travebad“ saniert und sorgte seitdem für negative Schlagzeilen. Immer wieder tauchen Probleme auf. Mal verzögerte sich die Neueröffnung immer weiter, dann gab Sorgen mit dem Zuschnitt und der Einsehbarkeit der Kabinen oder der Kontrollen im Eingangsbereich. Vom beschränkten Parken vor der Tür bis zur Zukunft des ehemaligen und leerstehenden, benachbarten Kurbads – die Diskussionen ebben nicht ab.

Auch die Höhe des jährlichen notwendigen Zuschuss für das durch die Vereinigten Stadtwerke betriebene Bad kommt immer wieder in politischen Ausschüssen auf den Tisch. 2020 sollte Vieles besser werden. Doch dann kam das Coronavirus und ab März war die Halle den Auflagen entsprechend geschlossen.

Theoretisch könnte nach Landesverordnung das „Travebad“ mittlerweile unter entsprechenden Regeln und mit einem Hygienekonzept wieder öffnen. Aber das wird in den nächsten Wochen nicht passieren. Denn es gibt ein weiteres elementares Problem, das bei Bekanntwerden bereits für so manche Welle in der Lokalpolitik sorgt. Die eingebaute Filteranlage, die damals so neu war, dass sie quasi als Testobjekt eingebaut wurde, macht ihren Dienst nicht so wie sie soll. Und so muss sie wenige Jahre nach Wiedereröffnung ausgetauscht werden.

Daher hat das Team des „Travebad“ entschieden, dass man vor der traditionellen Sommerpause das Bad gar nicht mehr öffnet, sondern stattdessen diese Pause vorzieht und direkt mit dem sowieso notwendigen Austausch der Filteranlagen beginnt. „Der Betreiber, die Vereinigte Stadtwerke GmbH (VS), hat sich entschieden, die geplante technische Sommer-Schließzeit von neun Wochen vorzuverlegen, um bereits mit dem Filteraustausch für das große Schwimm- und Kursbecken zu beginnen“, teilen die Vereinigten Stadtwerke mit. „Das Travebad ist auf Liefertermine und die Verfügbarkeit der Firmen angewiesen. Vorarbeiten, wie die Anpassung der Fundamente und Außerbetriebnahme der Anlage, konnten bereits starten. Jedoch erschwert die aktuelle Corona-Situation sämtlichen Maßnahmen“, heißt es weiter.

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Betrachtungen zum Wochenausklang: Manches klappt und anderes nicht Megi Balzer

Stormarner Tageblatt  13.06.2020

Stormarner Wochenschau

Manches klappt und anderes nicht

Megi Balzer
Megi Balzer

Cordula Poggensee und Stephan Poost

Vorschlag Manche Geschenke sind eine Last. Nicht nur die hässliche Vase von der alten Tante, die nur zu deren Besuchen immer wieder rausgeholt wird. Auch die Plastik „Der Muschelläufer“ des Künstlers Martin Wolke ist für die Stadt Ahrensburg inzwischen nur noch lästig. Und das nicht nur, weil das Kunstwerk von Beginn an auf nur wenig Gegenliebe der Bürger gestoßen ist. Vielmehr ist die Stadt mit der Annahme des Rotarier-Geschenks seit 2005 auch zur Instandhaltung des überdimensionierten blonden Mannes in blauem Anzug auf der riesigen Wellhornschnecke verpflichtet. In den vergangenen Jahren hat sie dafür bereits über 12.000 Euro bezahlt. Und die jüngste Untersuchung des Kunstwerks ergab jetzt, dass für eine neuerliche, notwendige Sanierung zusätzlich 29.000 Euro aufgebracht werden müssten – mehr als das Kunstwerk gekostet hat. Da ist es nachvollziehbar, dass die Verwaltung auf einen Trick setzt, den Muschelläufer ganz legal los zu werden: Für den „verdeckten Mangel“ von falsch eingesetztem Material soll der Künstler 6500 Euro berappen – tut er es nicht, will auch die Stadt keine Sanierung mehr bezahlen. Das gesparte Geld könnte die Stadt dann ja für einen anderen Kunstkauf einsetzen: Zum Beispiel für eine Büste des Ahrensburger Schlosserbauers Heinrich Carl von Schimmelmann. Das ehemalige Wandsbeker Exemplar müsste ja wohl relativ günstig zu haben sein, nachdem es vor ein paar Jahren nach Protesten wegen dessen Sklavenhandels abgebaut werden musste…

Lippenbekenntnis Es hat sich nichts getan in Sachen Stellplätze für Wohnmobile auf dem Exer in Bad Oldesloe. Wie auch? Es hat ja niemand die Initiative ergriffen. Es reicht eben nicht, das Bekenntnis abzugeben, dass mehr Touristen den Kreis besuchen sollen, man muss auch die entsprechende Infrastruktur schaffen. Aber man sollte der Stadt nicht Unrecht tun, es dauert eben seine Zeit, einen offensichtlichen Bedarf zu ermitteln…

Ruck-Zuck Aber wir wollen ja auch die Dinge benennen, die gut laufen in einer Stadt: So ist der Anbau an der Klaus-Groth-Schule in Rekordzeit fertig geworden. Wegen der Corona-Pandemie fiel eine große Feierstunde aus, drum sei es hier nochmal gesagt: Gute Arbeit!

Unterstützung Apropos Lob. Anfang Mai hat das Hospiz Lebensweg in Bad Oldesloe seine Arbeit aufgenommen. Die ersten Gäste zogen ein und damit hat die tägliche Arbeit begonnen. Strukturen müssen geschaffen werden, und den Gästen ein Zuhause. Auch jetzt noch benötigt das Hospiz die eine oder andere Hilfe, auch wenn das erste Ziel mit der Vollendung des Neubaus erreicht wurde. So ist dem Hospiz Lebensweg und dem gesamten Team zu wünschen, dass die Stormarner der Einrichtung weiter gewogen sind.

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