Bad Oldesloes Stadtarchivarin Sylvina Zander sagt „tschüs“
Susanne Rohde Bad Oldesloe Eigentlich war zum Abschied eine Feier mit Kollegen und Weggefährten im Rathaussaal geplant, aber die muss jetzt ausfallen, wie so vieles in Zeiten von Corona. „Die Abschiedsfeier wird aber später noch nachgeholt“, verspricht Dr. Sylvina Zander. Die Stadtarchivarin geht jetzt nach 23 Jahren und unter vier Bürgermeistern im Dienste der Stadt Bad Oldesloe in den verdienten Ruhestand.
„Die Arbeit hat mit immer sehr viel Spaß gemacht. Die Oldesloer Geschichte ist spannend und die Stadt hat so viele Schichten und Facetten. Da ist das Stadtarchiv eine tolle Fundgrube“, erzählt die Stadtarchivarin der Kreisstadt: „Und ich hatte nie Probleme, die Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung war immer gut.“
D er Einstieg in die Rente war schon im vergangenen Jahr vorgesehen, doch weil sich kein Nachfolger fand, blieb die 67-Jährige noch ein Jahr länger in Amt und Würden. Was allerdings nicht so schlimm war, denn so konnte Sylvina Zander noch besser an ihrem neuesten Buchprojekt arbeiten und recherchieren. Aber vor vier Wochen musste auch die Stadtarchivarin ins Dauer-Home-Office, zuhause in ihrer Wohnung in Lübeck. Die gebürtige Mecklenburgerin wuchs in Lübeck auf, wo sie bis heute lebt. Täglich fuhr sie mit dem Zug zur Arbeit nach Bad Oldesloe, das wird ihr jetzt doch ein bisschen fehlen.
„In Lübeck bin ich verwurzelt, aber Oldesloe bleibe ich verbunden“
„Es ist ein komisches Gefühl, aber ich werde weiterhin ab und zu zwecks Recherche für mein Buch nach Oldesloe fahren“, sagt Sylvina Zander, die in Hamburg Kunstgeschichte studierte und in Wirtschafts- und Sozialgeschichte promovierte. Noch während des Studiums heiratete sie und bekam zwei Kinder. Geschichtsthemen haben es ihr schon immer angetan, und so war ihre erste Arbeitsstelle im Lübecker St.-Annen-Museum, wo sie eine Ausstellung und einen Katalog über Carl Julius Milde erarbeitete. In Lübeck entstand auch ihre Promotionsarbeit über die Geschichte der Lübecker Mädchenbildung.