Archiv der Kategorie: Presseartikel

FBO kontert Grüne aus

Stormarner Tageblatt  02.10.2019

Aus der Pflichtübung wird ein kleiner lokalpolitischer Eklat: Überraschung bei Neuwahl der Ausschüsse in Bad Oldesloe

Enttäuscht über das Vorgehen: Wilfried Janson. Nie

Enttäuscht über das Vorgehen: Wilfried Janson. Nie

Patrick Niemeier Bad Oldesloe Es war die große lokalpolitische Rolle rückwärts. Nachdem sich im Frühjahr in Bad Oldesloe überraschend eine neue Koalition aus Familienpartei und Freien Wählern gegründet hatte, verloren die Grünen in jedem Ausschuss einen Sitz und die politischen Gremien mussten nochmal neu gewählt werden.

Kürzlich zerbrach diese lokalpolitische Zweckgemeinschaft so überraschend , wie sie entstanden war. Wolfgang Schmidt (Freie Wähler) begründete es mit „nicht eingehaltenen Absprachen“ seitens der Familienpartei. Als Konsequenz wollten die Grünen nun ihre Ausschusssitze zurück (wir berichteten). Da die entsprechenden Anträge rechtzeitig eingereicht wurden, konnten in der aktuellen Stadtverordnetenversammlung bereits die Neubesetzungen vorgenommen werden und dabei kam es zu zwei Problemen und Überraschungen.

Zum einen wies die Verwaltung daraufhin, dass die von den Fraktionen angedachte Besetzung des Bildungs-, Kultur- und Sozialausschusses nicht rechtmäßig sein würde. „Es müssen mehr Stadtverordnete als bürgerliche Mitglieder in einem Ausschuss sein“, betonte Bürgermeister Jörg Lembke.

Die Grünen waren bereit hier die Besetzung entsprechend zu ändern, so dass die Abstimmung durchgeführt werden konnte. „Wir betonen aber auch nochmal, dass das tatsächlich auch so gehandhabt werden muss und nicht regelmäßig Stellvertreter geschickt werden, die bürgerliche Mitglieder sind“, so Hauptamtsleiter Malte Schaarmann.

Während die Grünen dabei halfen, dieses Problem zunächst zu lösen, kam man ihnen an anderer Stelle allerdings dann nicht entgegen. Denn – zum Erstaunen mancher Stadtverordneten – mussten – als Folge des Antrags der Grünen auf Ausschussneuwahlen – auch die Vorsitzenden neu gewählt werden. Dieser Prozess läuft demokratisch so ab, dass die Fraktionen nach Größe Zugriffsrecht auf die Ausschüsse haben. In Bad Oldesloe also aktuell: CDU, SPD, FBO und dann die Grünen. Die CDU nahm – wie zuvor – den Finanzausschuss, die SPD griff auf den Hauptausschuss zu und dann kam es zum lokalpolitischen Eklat. Die FBO griff nicht wie erwartet auf den Wirtschafts- und Planungsausschuss zu sondern auf den Umweltausschuss, der bisher kompetent von Wilfried Janson (Die Grünen) geleitet wurde. „Es war gute Tradition, dass das alles in Abstimmung passiert. Außerdem wechselt man nicht im Rennen die Pferde“, war Janson enttäuscht. Da es keine inhaltliche Kritik an Janson und offenbar auch keine sachlichen Kriterien dafür gab, Janson quasi abzuwählen, wurde im Publikum schnell der Verdacht laut, dass die FBO sich im Rahmen einer lokalpolitischen Posse an den Grünen rächte. Denn diese hatten maßgeblich mit ihrer Kritik auf die Abwahl Matthias Rohdes als Vorsitzenden des WPA hingewirkt. Die Grünen machten klar, dass es nie gegen die FBO, sondern gegen das unsouveräne Verhalten Rohdes ging. „Nach der Abwahl Rohdes hat Herr Steglich von der FBO das sehr gut, konstruktiv und souverän gemacht. Es ist nicht nachzuvollziehen, weshalb man jetzt darauf verzichtet, dass er den WPA weiter leitet“, so Janson. „Es wird hier die gute Praxis verletzt und gelebten Regeln, wie wir hier zusammengearbeitet haben“, so Janson.

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Brötchentaste vom Weihnachtsmann

Stormarner Tageblatt  02.10.2019

Brötchentaste vom Weihnachtsmann

Schnell  Brötchen oder   Kuchen  kaufen und dann weiter –  dank 15-Minuten-Kurzparktaste. Nie
Schnell Brötchen oder Kuchen kaufen und dann weiter – dank 15-Minuten-Kurzparktaste. Nie

Patrick Niemeier Bad Oldesloe Seit Jahren wird Wunsch geäußert nach einer Kurzparkfunktion an den Parkautomaten, liebevoll „Brötchentaste“ genannt. Da die Automaten in der Kreisstadt im Schnitt stolze 18,7 Jahre alt sind und immer häufiger den Dienst versagen, sollen sie zeitnah ausgetauscht werden. In diesem Zuge soll die Kurzparkfunktion eingebaut werden.

Eigentlich sollte der Austausch der Parkautomaten zum 1. November erfolgen, dann wurde er zunächst auf den 15. November geschoben, jetzt wird es vermutlich noch ein Weilchen länger dauern, wie Bürgermeister Jörg Lembke in der Sitzung der Stadtverordnetenversammlung erklärte.

„Wir hatten Geräte verschiedener Anbieter getestet und uns dann für einen entschieden. Ein unterlegener Bieter hat aber das Vergabeverfahren angezweifelt und dieses überprüfen lassen. Daher konnten wir zunächst die ausgewählten Parkautomaten nicht wie gewünscht bestellen, weil wir die Überprüfung abwarten mussten“, so Lembke. Es sei dann signalisiert worden, dass kein Problem vorliege und die Vergabe rechtmäßig erfolgt sei. „Dadurch sind wir aber trotzdem mit der Bestellung hinterher“, so Lembke weiter.

Lieferung und Montage werden sich daher verschieben. „Wir hoffen das dann alles bis spätestens Ende des Jahres abgeschlossen zu haben. Erst mit den neuen Automaten kommt dann auch die Brötchentaste“, betonte Lembke.

Mit Betätigung dieser Taste soll man dann 15 Minuten kostenlos parken können. Außerdem soll mit den neuen Automaten neben Barzahlung und Handyparken auch das Bezahlen per Bankkarte möglich sein. Insgesamt sind für die Neuausrüstung 269.000 Euro im Haushalt eingestellt.

Im Jahr nimmt die Stadt rund 700.000 Euro durch die Parkgebühren ein. Durch die defekten Automaten wird aber aktuell mindestens mit einem Verlust von 50.000 Euro für 2019 kalkuliert. Die Parkautomatenbewirtschaftung war unlängst in die Schlagzeilen geraten, weil 15.000 Euro für einen Dienstleister gezahlt werden sollen, der die Automaten und Parkuhren entleert. Die Geldsäcke seien einfach zu schwer für die Mitarbeiter des Ordnungsamts, hieß es in der Verwaltung.

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Bad Oldesloe für ,Kultur-Oscar’ nominiert

Stormarner Tageblatt  01.10.2019

Dass die Kreisstadt sich kulturell stark entwickelt hat, wird auch bundesweit bemerkt und honoriert

Großer Andrang am ersten Tag: Hunderte Besucher erwarteten am 4. September 2016 die erste Öffnung der Kub-Türen.Nie
Großer Andrang am ersten Tag: Hunderte Besucher erwarteten am 4. September 2016 die erste Öffnung der Kub-Türen.Nie

Patrick Niemeier Bad Oldesloe Große Ehre für die Kleinstadt: Bad Oldesloe ist für einen der begehrten europäischen Kulturmarken-Awards nominiert. Die Kulturmarke „Kub“ schaffte es in der Kategorie „Stadtkultur“ in die Shortlist. Neben der Kreisstadt sind noch die Kulturraffinerie K 714 in Monheim und der Krefelder „Perspektivwechsel“ für den Preis nominiert.

Eine 42-köpfige Expertenjury aus Kultur, Wirtschaft und Medien wählte die Nominierten in den unterschiedlichen Kategorien aus. Als Begründung für die Oldesloer Nominierung wurde die „seit über zehn Jahren außergewöhnlich intensive Kulturentwicklung“ angeführt. Die positive Entwicklung der Oldesloer Kulturszene nahm vor rund 14 Jahren Fahrt auf, als sich unter dem damaligen Bürgermeister, Tassilo von Bary, ein Kulturnetzwerk gründete, das schließlich auf einen gemeinsamen Ort für Veranstaltungen, Probe- und Aufführungsräume drängte.

Als bekannt wurde, dass die Möglichkeit bestand, das ehemalige Amtsgericht durch die Stadt umgestalten zu lassen, um dort die Musikschule und die VHS einziehen zu lassen, machten sich vor allem der Förderverein der Musikschule, die damals frisch gegründete Klangstadt-Musikerinitiative und die Oldesloer Bühne dafür stark, diese Räumlichkeiten noch umfassender zu planten. Es folgten unterschiedlichste Planungen und Visionen und ein langwieriger Prozess mit Höhen und Tiefen. Die engagierte Lobbyarbeit der Ehrenamtler im Schulterschluss mit VHS und Musikschule sowie Bürgermeister von Bary zahlte sich im Endeffekt aber aus und auch die Lokalpolitik unterstützte das Unterfangen immer deutlicher.

Das Kub-Projekt wurde durch den extra gegründeten Kub-Ausschuss – in dem Lokalpolitiker, Verwaltung und Kulturschaffende an einem Strang zogen – begleitet und von Kämmerin Mandy Treetzen erfolgreich vorangetrieben. 2015 – ein Jahr vor Eröffnung – kam schließlich Kulturmanagerin Inken Kautter hinzu, die ebenfalls die enge Zusammenarbeit mit den kulturellen Ehrenamtlern suchte. Seitdem hat sich ein vielfältiges Kulturangebot im Kub aber auch mit verschiedenen Außenveranstaltungen wie dem beliebten „Pflasterart-Straßenkunstfestival“ und einem neu aufgestellten Stadtfest entwickelt. „In den vergangenen Jahren wurde hier eine mutige, zeitgemäße Kulturentwicklung jenseits der Metropolen durchgeführt. Ich freue mich darüber, dass dieses herausragende kulturelle Engagement auch bundesweit wahrgenommen und honoriert wird“, so Kautter. Die Preise werden am 7. November verliehen.

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Betrachtungen zum Wochenausklang: Von neuen Besen und alten Eisen

Stormarner Tageblatt  28.09.2019

Stormarner Wochenschau

Von neuen Besen und alten Eisen

Megi Balzer
Megi Balzer

Cordula Poggensee, Stephan Poost und Susanne Rohde

Vorbereitet Ein als Flugzeug verkleideter Bus, zahlreiche als Verletzte geschminkte Komparsen, 500 Kräfte von Feuerwehren, Rettungsdiensten und Behörden und ein realistisch wirkendes Szenario eines Flugzeugabsturzes. Dies waren die Zutaten für eine der größten Katastrophenschutzübungen, die Stormarn in den vergangenen Jahren gesehen hat. Auf dem Prüfstand stand die Zusammenarbeit der einzelnen Einheiten mit der Technischen Einsatzleitung und dem Katastrophenstab. Die Übung wird nun ausgewertet und in den Einheiten besprochen. Wichtig für uns alle: Es gibt viele Ehrenamtler in den verschiedensten Organisationen, die da sind, wenn wir sie brauchen. Meist sind dies unsere Nachbarn und Freunde. Gut, dass Ihr da seid, mag man den Männern und Frauen zurufen.

Wertschätzung 30 Jahre lang war das Oldie-Kabarett in Bargteheide zuhause und fester Bestandteil des Kleinen Theaters. Das ist jetzt Geschichte. Anders als drei Jahrzehnte üblich, sollten die Senioren plötzlich für jede Probe Saalmiete zahlen und außerdem monatlich satte 75 Euro für Schriftverkehr berappen. Bitte? Zu viel für die ehrenamtlichen Laienschauspieler, die sich deshalb auf die Suche nach einer neuen Bleibe machen mussten. Und der Trägerverein des Kleinen Theaters Bargteheide? Der machte offensichtlich keinerlei Anstalten, die angestammte Seniorentruppe in Bargteheide zu halten. Im Gegenteil ebneten sie den singenden und schauspielenden Senioren den Weg für ihren Umzug und zeigen sich sogar froh darüber, die ehemaligen Probezeiten der Oldies jetzt für das profitablere Kino nutzen zu können. Einmal mehr ein Verlust für die Bargteheider Kulturlandschaft – und ein deutliches Zeichen für mangelnde Wertschätzung für das Oldie-Kabarett.

vorneweg Die Ahrensburger Johanniter sind mit einem E-Bike in der Stadt unterwegs. Pflegekräfte nutzen das Gefährt statt eines Autos. Dabei sind die Pflegekräfte nicht nur umwelttechnisch auf dem neuesten Stand, sie genießen die frische Luft, haben Bewegung und kommen – weil sie keinen Parkplatz suchen müssen – entspannt an ihrem Einsatzort an. Die Johanniter sind damit ganz weit vorn.

gebeutelt Die Idee an sich ist ja nicht schlecht: Anstatt Obst und Gemüse in Plastiktüten zu verpacken, kann der Kunde auf dem Oldesloer Wochenmarkt jetzt auch klima- und umweltfreundlich einkaufen und Stoffbeutel als Verpackung wählen.

Die gibt es kostenlos am so genannten „Beutelbaum“, der seit einigen Wochen mitten auf dem Marktplatz steht. An einem umfunktionierten Sonnenschirm hängen ausrangierte Stofftaschen, die zu schade zum Wegwerfen sind. Sie sehen nicht immer ansehnlich aus, erfüllen aber noch ihren Zweck, Bananen, Äpfel oder Möhren plastikfrei nach Hause zu transportieren.

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Bier her, Bier her!

Markt   25.09.2019

Musik und ganz viel „Zisch“ beim Oldesloer Bier- und Genussfest

Gemütlich zusammenzusitzen und ein gepflegtes Bierchen zu trinken – das kam an.         Foto: S. Stephenson

Ausgesprochen einladend wirkte der Oldesloer Marktplatz beim ersten „Bier- und Genussfest“. Jede Menge Sitzplätze, eingerahmt von zwei kleinen Bühnen und vielen schönen Ständen. Für ein langes Wochenende schlug das Biertrinker-Herz höher. Zahlreiche Spezialitäten und Innovationen aus dem Kosmos des Craft Beer, feinstes Street Food und gute Musik warteten auf die Besucher, außerdem geöffnete Geschäfte für den Sonntagseinkauf.

Bad Oldesloe (srs). Ein Hingucker erster Güte war Störtebekers Segelschiff, dreizehn mal sechs Meter groß, das sozusagen unter vollen Segeln stand und dessen Besatzung Bierspezialitäten, wie Übersee-Pilsener, Baltik-Lager oder Scotch-Ale, und zehn andere Biersorten allzu gern auch an durstige Landratten beiderlei Geschlechts abgab. Alkoholisch kunterbunt ging es ein paar Meter weiter zu, wo Aperol Spritz, Hugo, Prosecco und Wein auf Liebhaber und Liebhaberinnen warteten.

Im prallen Sonnenschein fingen andernorts Käse- und Salamischeiben allmählich an zu schwitzen im tollen Sonnenschein Wer wegen des prächtigen Spätsommerwetters nicht an die Ostsee gefahren war, konnte es sich in Oldesloe City gut gehen lassen. Nachdem es mittags schon auf dem Exer beim Gospel-Flashmob Musik gegeben hatte und gleich nebenan auf dem Sportplatz die Stormarn Magics für ihre Show probten, gab es am Sonnabend ab dem frühen Nachmittag auf der Hindenburg- und der Brunnenbühne ein reichhaltiges Musikprogramm. Hier ein wenig sanfter und ohne Schlagzeug, dort umso rhythmischer und auch ein bisschen lauter. Viel Musik auch am Freitag und am Sonntag, bis in die Abendstunden hinein, und das sozusagen bei Biergarten-Wetter. Das Musikprogramm bot für jeden Geschmack etwas. Mit einem tollen Programmpunkt hatte es ab Freitagnachmittag mit Anny & Lissy begonnen, die, bekannt von „The Voice of Germany“, das Fest musikalisch eröffnet hatten. Newcomer gaben sich danach auf den Bühnen mit Coverbands das Mikro in die Hand. Musik zum Träumen,
Musik, die in die Tanzbeine ging. Von Bunny & The Celtic Oaks bis YesYesYes, von den Flying
Honeytrees bis Maibarth, von Gaby Liedtke über Thomas Melzer bis Fin Davidson, um nur eine Auswahl zu nennen – wer hier an nichts Geschmack fand, war schon ein Spezialfall.

Für die Künstler und Künstlerinnen war das erste Bierfest, dem weitere folgen sollen, eine gute
Gelegenheit, ihr Können unter Beweis zu stellen, für das Publikum bot die Musik die ideale und absolut Stimmung erzeugende Ergänzung zu leckeren Speisen und Getränken, für viele
vielleicht auch andersherum. Am Sonntag öffneten etwa 50 Betriebe aus Handel, Dienstleistung und Gastronomie ihre Türen zum verkaufsoffenen Sonntag und mit kleinen Aktionen hier und da. Die Hauptrolle aber spielte handgebrautes, handgezapftes Bier vom
Feinsten.

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