Herbstsonne und ein nettes Ambiente locken hunderte Besucher auf ein Fest, das überall stattfinden könnte
Patrick Niemeier Bad Oldesloe Es gibt so Feste, die feiert man und sie werden ganz nett, verschwinden aber auch schnell in der Erinnerungen. Der 23. oder der 51. Geburtstag, das 14. Firmenjubiläum, der 27. Hochzeitstag. Und irgendwie so war es vom Gefühl her auch mit dem „Bier- und Genussfest“ in Bad Oldesloe. Es war nett, es war übersichtlich, man traf sich, das Herbstwetter war gut.
Ein paar hundert Besucher hatten an den drei Tagen eine mehr oder weniger gute Zeit auf dem Marktplatz und hörten sich ein Sammelsurium an Coverbands an, die im Rahmen ihrer Möglichkeiten bekannte Hits spielten.
Ihr Auftrag war es, als akustisch schmückendes Beiwerk die Leute auf dem Marktplatz zu halten. Daraus war schon im Vorfeld kein Hehl gemacht worden – und es funktionierte. „Ich finde es sehr gelungen. Das Wetter spielt mit und man kennt die Lieder. Eigene Songs sind mir meistens zu anstrengend, wenn ich feiern gehe“, sagte Marina Keil, die das Fest am Sonnabend besuchte. Tatsächlich spielten sich die meisten der unterschiedlich talentierten Combos durch ein komplett erwartbares Repertoire zwischen „Country roads“ und „Don´t look back in anger“. Wie ein lebendiges Radio erschufen sie als Musikdienstleister die Klangkulisse für möglichst hohen Umsatz an den Ständen. „Mir ist die Musik etwas zu laut. Das stört schon bei der Unterhaltung und war anders angekündigt. Ich hatte Barmusik , Blues oder Jazz erhofft“, war Dieter Paust eher ein wenig enttäuscht, der extra aus Lübeck angereist war. Seine Begleitung fand das Fest zu klein geraten und gerade die Auswahl an Brauereien und Essensständen deutlich zu gering. Das alles sei etwas „provinziell“, fand auch Anett Kuhlke. Doch das Wetter spielte den Organisatoren in die Karten, so dass die Gartenparty im XL-Format ihr Publikum fand.
Auffällig blieb, dass die Veranstaltung ohne Lokalbezug in jeder Kleinstadt im Land komplett identisch über die Bühne gehen könnte. Etwas, was eigentlich seit Jahren in Bad Oldesloe zu verhindern versucht wurde.
Am Sonntag öffneten dann am Rande des Festes fast unbemerkt auch die Geschäfte in Bad Oldesloe zum verkaufsoffenen Sonntag. Vermisst wurde ein Programm abseits des Bierfestes. Die Hude oder die Besttorstraße merkten von dem Fest auf dem Marktplatz reichlich wenig. Das Konzept der Kombination ging nicht auf.