Archiv der Kategorie: Presseartikel

Trauer um Claus von Hausen

Stormarner Tageblatt  19.01.2023

Ideengeber, Verleger, Rallyefahrer – Oldesloer verstarb

Claus von Hausen verstarb am 11. Januar. nie
Claus von Hausen verstarb am 11. Januar. nie

Patrick Niemeier

Aufgeben oder sich verbiegen? Das war für den Oldesloer Claus von Hausen nie eine Option. Wer ihn kannte, der wusste, dass er immer voller Ideen war. Jüngeren Oldesloern ist er vor allem durch seine Buchreihe „Bad Oldesloe in alten Bildern“ bekannt, mit denen er die Geschichte und Geschichten der Kreisstadt lebendig werden ließ.
Als er mit seinem Sohn Nico von Hausen diese Buchreihe startete, war der 1934 in Grünberg geborene von Hausen schon im Rentenalter – doch noch immer sehr aktiv und voller Ideen. Er brachte sich immer ein. So war er Mitgründer des altsstadt e. V., der eine Zeit lang das Oldesloer Stadtfest organisierte, den Treidelwettkampf auf der Trave erfand und ein passendes mittelalterliches Treidlerfest auf die Beine stellte.
Er war auch Vorsitzender der Gemeinschaft Oldesloer Kaufleute und brachte dort gemeinsam mit vielen Mitstreitern Events auf den Weg, die viele Kreisstädter jahrelang begleiteten. Rumsitzen war nicht sein Ding. Anpacken und ständig neue Ideen schmieden hingegen sehr. Claus von Hausen war aber auch konsequent, wie sich sein Sohn erinnert. Wenn sich ein Verein oder etwas, wo er sich engagierte, in eine aus seiner Sicht falsche Richtung entwickelte, war er gerne kontrovers oder zog irgendwann einen Schlussstrich.

MSC mitgegründet
Was vor allem ältere Oldesloer wissen ist, dass Claus von Hausen auch Gründungsmitglied des MSC in Bad Oldesloe war. Besonders in jüngeren Jahren liebte er den Motorsport und war auch durchaus erfolgreich. Er fuhr unter anderem 1969 die Tour d´Europe, die ihn nicht nur durch Europa sondern bis in den Irak und nach Kuwait führte. Er gewann mehrfach die ADAC Journalistenrallye. 2005 trat er zuletzt bei einer Rallye an. Damals mit seinem Sohn als Beifahrer und Kartenleser. Er sprang nochmal ein guter siebter Platz heraus.
Wenn von Hausen im Rathaus nicht die nötige Unterstützung fand, setzte er Projekte einfach selbst um. So zum Beispiel eine Wanderkarte oder später eine Übersicht über Wohnmobilstellplätze und Tipps für Touristen. Er sah vor 15 Jahren den Wohnmobil-Boom kommen. Von Hausen war seiner Zeit so manches Mal ein Stück voraus.
Beruflich war von Hausen lange Jahre für das Stormarner Tageblatt aktiv. Er war gelernter Verlagskaufmann und von 1957 bis in die 1990er Jahre beim Tageblatt. Er hob damals mit dem „Blickpunkt“ eine eigene Wochenzeitung des Tageblatts mit aus der Taufe.
Nachdem sich die Wege des Tageblatts und von Hausen trennten, brachte er eine Zeitlang selbst die Zeitung „Oho“ heraus. Er gründete außerdem einen eigenen Buchverlag. Sein Sohn trat in seine Fußstapfen und lernte bei ihm. Mittlerweile betreibt er einen Verlag und setzt die Buchreihe „Bad Oldesloe in alten Bildern“ fort.
Claus von Hausen verstarb am 11. Januar in Bad Oldesloe. Er war 88 Jahre alt. „Mit ihm ist auch ein Teil Oldesloer Zeitgeschichte verstorben“, kommentierten es Weggefährten.

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HamburgLübeck – neue Züge unterwegs

Stormarner Tageblatt  19.01.2023

Patrick Niemeier
Patrick Niemeier

Bad Oldesloe Die neuen Doppelstockwagen der Deutschen Bahn, die sogenannten Kiss-Züge vom Schweizer Hersteller Stadtler Kiss, sind auf der Strecke Hamburg-Lübeck unterwegs – hier eine Zuggarnitur im Bahnhof Bad Oldesloe . Unter anderem glänzen die Triebzüge mit mehr Platz für Fahrräder und kostenlosem WLan.

405 Sitzplätze pro Zugteil

Bad Oldesloe Eine Verbesserung im Personennahverkehr in Stormarn. Nach der großen Präsentation der neuen Züge im November – sie hören auf den Namen „Kiss“ – waren auf der Strecke Lübeck-Hamburg bereits einige der neuen Modelle zu sehen. Sie sollen nun die alten Züge ersetzen.
Zunächst wurden allerdings erstmal nur vier der neuen Fahrzeuge auf der Strecke im Alltagsgeschäft erprobt. Während derweil der Austausch vorangeschritten ist, sind die neuen, modernen Züge auch in Stormarn regelmäßig zu sehen sind und können natürlich von den Bahnkunden genutzt werden.
Jeder Zug bietet laut Bahn 405 Sitzplätze pro Zugteil. Und diese sollen im Vergleich zum Vorgängermodell ein deutliches Mehr an Komfort bieten. Eingebaut wurden rollstuhlgerechte Toiletten, kostenfreies WLan, elektronische Reservierungssysteme, Monitore mit Echtzeitinformationen, Steckdosen in der 1. und der 2. Klasse sowie 36 Fahrradstellplätze. Für die Sicherheit sorgt eine Videoaufzeichnung. Durch kostenloses WLan und Strom an den Sitzplätzen in beiden Klassen soll das Arbeiten im Zug erleichtert werden. Außerdem soll es mehr Platz für Rollstühle, Fahrräder oder auch Kinderwagen geben.
Geplant ist, auf der Strecke Hamburg-Lübeck jeweils zwei Zugteile einzusetzen, was dann ein Fahrgast-Fassungsvermögen von 810 Sitzplätzen ergibt. Mit 24000 Fahrgästen pro Tag gehört die Strecke von Hamburg nach Lübeck durch den Kreis Stormarn zu einer der meistgenutzten im Land überhaupt.
Die Benennung „Kiss“ hat mit Küssen übrigens nichts zu tun. Die Abkürzung steht laut Bahn für „komfortabler, innovativer, spurstarker S-Bahn-Zug“.
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Keiner nutzt die neuen Instrumente

Stormarner Tageblatt  19.01.2023

Schneller Wohnungsbau im Kreis Stormarn: Kurzfristig ist die Verordnung des Landes keine Hilfe

Joshua Hirschfeld

Das Ziel ist klar: Es braucht mehr Wohnraum. Und das schnell. In Stormarn gibt es einen Bedarf von rund 1000 neuen Wohnungen pro Jahr. Tatsächlich gebaut werden allerdings nur 700 bis 900. Der entstehende Wohnraum ist zudem häufig nicht der, der wirklich gebraucht wird: Bezahlbarer Wohnraum für mittlere und untere Einkommensschichten.

Vorkaufsrecht, Bau- gebote, Bebauungspläne
Die Kieler Landesregierung gibt Kommunen mit angespanntem Wohnungsmarkt nun neue Instrumente in die Hand, um „ihrer Daseinsvorsorge gerecht zu werden und Wohnraum zu schaffen, den ihre Einwohnerinnen und Einwohner dringend benötigen“, wie es Innenministerin Sütterlin-Waack (CDU) formuliert.
Konkret beinhaltet die Landesverordnung, dass ausgewählte Kommunen ab Februar die Möglichkeit bekommen, ihr gemeindliches Vorkaufsrecht auf brachliegende Grundstücke auszuweiten, bei dringendem Bedarf der Bevölkerung Baugebote zur Wohnbebauung auszusprechen und Bebauungspläne zugunsten des Wohnungsbaus von Beschränkungen zu befreien.
Landesweit 67 Kommunen werden die neuen Möglichkeiten nutzen können, ihnen wird vom Land ein angespannter Wohnungsmarkt diagnostiziert. Die betroffenen Kommunen ballen sich besonders um die Insel Sylt und die Städte Kiel, Lübeck und Hamburg.
Und damit ist auch Stormarn prominent vertreten – mit 14 Kommunen: Ahrensburg, Ammersbek, Bargfeld-Stegen, Bargteheide, Barsbüttel, Glinde, Großhansdorf, Lütjensee, Oststseinbek, Reinbek, Reinfeld, Siek, Tangstedt, Trittau.

Wohnraum fehlt in allen Orten
Die Einstufung des eigenen Wohnungsmarktes als angespannt? Für die betroffenen Stormarner Kommunen nachvollziehbar. „Die Lage am kommunalen Wohnungsmarkt in Trittau ist sehr angespannt.
Wohnraum ist rar und teuer, Baugrundstücke gibt es kaum“, heißt es etwa vom Trittauer Bürgermeister Oliver Mesch. „Die Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum ist sehr groß“, beobachtet Bürgermeisterin Gabriele Hettwer (Foto) für Bargteheide. Zugleich gebe es in der Stadt Defizite im mehrgeschossigen und sozial geförderten Wohnungsbau.

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Das sollten Autofahrer vermeiden

Stormarner Tageblatt  18.01.2023

Tüv Bad Oldesloe erklärt, worauf im Winter zu achten ist – und was nicht hilft

Finn Fischer

Die Straßen sind glatt, Verkehrsschilder verschneit, die Scheiben vereist. Autofahren im Winter kostet Nerven und birgt immer auch ein Risiko. Nachdem der Winter fast vorbei schien, müssen Verkehrsteilnehmer nun wieder mit kälteren Temperaturen zurechtkommen. Um die Unfall-Gefahr zu minimieren, sollte vor und während der Fahrt einiges beachtet werden. Das wichtigste: freie Sicht.

Winter-Mythos I: Mit warmem Motor schnell zu freier Sicht
Die Autoscheibe ist von außen vereist und von innen beschlagen. Eine beliebte Methode, um möglichst schnell für eine eisfreie Scheibe zu sorgen: den Motor im Stand laufen lassen. Ob das sinnvoll ist? Die Einschätzung von Tüv-Chef Lutz Möller aus Bad Oldesloe ist klar: „Da der Motor im Stand viel Zeit braucht, um warmzulaufen, erreicht man damit abgesehen von unnötigem Lärm und Abgasen und Schäden am Motor nicht viel.“
Wird man dabei erwischt, folgt zudem ein Bußgeld von 80 Euro. Erstes Mittel der Wahl ist und bleibt also der klassische Eiskratzer. Wenn es doch etwas schneller gehen soll, bietet sich ein Eisspray an. Bei beschlagenen Scheiben helfen das Gebläse und die Heizung auf höchster Stufe. Zusätzlich entzieht die Klimaanlage der Luft die Feuchtigkeit.

Winter-Mythos II: Eisfreie Scheiben reichen aus
Eigentlich ist es selbstverständlich. Und trotzdem fahren im Winter immer wieder Autos mit einem freigekratzten „Guckloch“ in der Frontscheibe umher. Das ist natürlich nicht ausreichend, um sicher auf winterlichen Straßen unterwegs zu sein. Neben (vollständig enteisten) Scheiben müssen auch andere Teile des Fahrzeuges von Schnee befreit sein. Dazu zählen unter anderem die Lichtanlagen und das Kennzeichen. Auch auf dem Dach haben Schneehaufen während der Fahrt nichts zu suchen.

Winter-Mythos III: Allwetterreifen gehen immer
Seit 2010 gilt auf den deutschen Straßen eine Winterreifenpflicht. Sie greift situativ, also witterungsabhängig. „Bei Glatteis, Schneematsch, Reif, Eis- oder Schneeglätte müssen Winterreifen mit dem dreigezackten Bergpiktogramm mit der Schneeflocke in der Mitte gekennzeichnet sein. Das M+S-Zeichen allein reicht für neue Reifen nicht mehr aus“, erklärt Möller.
Wer bei diesen Bedingungen noch mit Sommerbereifung unterwegs ist, muss mit einem Bußgeld von bis zu 120 Euro und einem Punkt in Flensburg rechnen. Um dem vorzubeugen, dient die O-bis-O-Faustregel. Sie besagt, dass Winterreifen von Oktober bis Ostern genutzt werden sollten.
Winter-Mythos IV: Runter mit dem Reifendruck für mehr Antrieb auf Schnee
Der Gedanke an sich ist nicht falsch. Durch den verringerten Reifendruck vergrößert sich die Fläche des Rades. Das verhindert unter anderem, dass der Reifen durchdreht. Aber: Ist man mit dem Fahrzeug wieder auf normalem Asphalt unterwegs, wird ein zu niedriger Reifendruck schnell gefährlich.

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Stormarner Schnappschuss

Stormarner Tageblatt  17.01.2023

Patrick Niemeier
Patrick Niemeier

Bad Oldesloe Einst schmückten sie zur Feier des Tages die Wohnzimmer an Weihnachten, jetzt liegen sie vielerorts entsorgt auf den „Friedhöfen der Tannenbäume“, wo sie auf ihre Entsorgung warten. Ist das tatsächlich noch zeitgemäß? Also Plastik-Tannen sind natürlich keine Alternative. Aber Bäume – auch wenn sie extra gezüchtet wurden – zu fällen, um sie dann nach einigen Wochen der Vernichtung zuzuführen wirkt nach etwas Nachdenken schon ein wenig dekadent oder auch absurd, wenn man ehrlich ist.
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