Sicherheitsdienst zur Masken-Kontrolle

Stormarner Tageblatt  03.04.2021

Die Städte Glinde und Bad Oldesloe setzen ab dem Wochenende Ordnungspersonal ein

Patrick Niemeier Das besser werdende Wetter lockt immer mehr Bürger wieder in die Innenstädte und in die Einkaufsbereiche. Das zeigt sich in Bad Oldesloe und Glinde bereits seit Wochen und verstärkt sich immer weiter, während die Temperaturen steigen.
In Bad Oldesloe gibt es schon lange die Forderung danach, dass ein Sicherheitsdienst das offenbar mit der Amtshilfe für den zuständigen Kreis Stormarn überforderte Ordnungsamt unterstützen soll.
Ein entsprechender Antrag war auf den Weg gebracht worden. Ab dem Osterwochenende wird daher in Bad Oldesloe ein Sicherheitsdienst die Maskenpflicht in der Innenstadt kontrollieren. Unter der Woche soll das weiterhin durch das Ordnungsamt und die Polizei „stichprobenartig“ passieren.

Wirtschaftsvereinigung möchte mehr Kontrollen
Aus Sicht der Wirtschaftsvereinigung ist das zu wenig. „Es kommt zu spät und es ist nicht genug. Wir müssen über eine Aufstockung des Sicherheitsdienst nachdenken. Nur am Wochenende einige Stunden ist nicht ausreichend“, sagt Nicole Brandstetter, Vorsitzender der Wirtschaftsvereinigung. Regeln die aufgestellt werden, müssen kontrolliert und durchgesetzt werden, erklärt Brandstetter. Das sei keine Gängelung der Bürger, sondern eine notwendige Konsequenz. Sie merke, dass Händler angesichts einer drohenden Corona-Inzidenz von 100 und den damit einhergehenden Beschränkungen unruhiger und unsicherer werden, wenn sie sich das zum Teil rücksichtslose bis ignorante Treiben einiger Bürger in der Fußgängerzone anschauen.
Auch lange Schlangen vor Eisgeschäften führen mittlerweile an Tagen mit gutem Wetter zu eigentlich nicht erwünschten Ansammlungen. Hier fordern einige Bürger inzwischen, dass eingeschritten werden muss, weil ansonsten andere Beschränkungen nicht mehr logisch nachvollziehbar seien.

Maskenpflicht in Glinde erweitert
Auch in Glinde ist der erhöhte Andrang in der Innenstadt aufgefallen. Daher wird jeden Tag von 6 bis 18 Uhr eine neue Maskenpflicht eingeführt Geplant ist diese Maßnahme auf dem Parkplatz Ortsmitte, dem Marktplatz und in der Passage“, teilt Stadtsprecherin Katharina Richter mit. Hintergrund sei, dass die eigentlich notwendigen Abstände nicht mehr eingehalten werden oder eingehalten werden können. Auch Glinde wird zur Überwachung der erweiterten Maskenpflicht einen privaten Sicherheitsdienst beauftragen.

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Stormarn um 12 Uhr

Stormarner Tageblatt  03.04.2021

Stormarn um 12 Uhr

Ann-Sophie Bäth
Ann-Sophie Bäth

Bad Oldesloe Das Wetter lud nicht gerade zu einem Ausflug auf das Skateland ein, aber das war in den vergangenen Wochen den Skatern ansonten scheinbar egal. Die Leere auf den Freizeitflächen am Exer erklärt sich nun durch das rote Flatterband. Seit dem 1. April sind alle Flächen wieder durch die Stadt gesperrt. Der Grund: zu viele Verstöße gegen Abstands- und Kontaktregeln bei steigenden Inzidenzzahlen. nie

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Stormarner Wochenschau: Denn sie wissen nicht, was sie tun…

Stormarner Tageblatt  03.04.2021

Denn sie wissen nicht, was sie tun…

Karikatur: Megi Balzer
Karikatur: Megi Balzer

Patrick Niemeier, Stephan Poost und Volker Stolten
Ignoranz
Die Freizeitflächen am Bad Oldesloer Exer sind wieder gesperrt. Und mancher Bürger regt sich über angeblich „unfaire Härte“ auf. Aber nicht ein zu strenger Bürgermeister oder zu harte Regeln tragen die Schuld, sondern allein das Verhalten einiger Nutzer. Es ist Rücksichts- und Sorglosigkeit, die zu der Situation führte. Eine Minderheit, die offenbar denkt (wenn sie überhaupt denkt), dass für sie keine Regeln gelten, hat es dem Rest verdorben. Und jedes Verständnis oder Mitleid ist deplatziert. Vielleicht höchstens im Bezug darauf, dass bei einigen von diesen Egoisten scheinbar bemitleidenswert wenig Licht im Kopf leuchtet.
Es ist auch kein Rebellentum, die Regeln nicht befolgt zu haben. Es ist einfach nur asoziales Verhalten, das sanktioniert wird. Es gibt keine Gründe für Sorglosigkeit momentan. Es waren übrigens Vertreter unterschiedlichster Generationen, die zur Sperrung führten. Es ist oft einfach nur noch zum Fremdschämen.

Solidarität
Kürzlich auf dem Oldesloer Wochenmarkt. Ein Teenager fordert eine Seniorin auf, doch bitte ihre Maske aufzusetzen, diese erwidert entrüstet, dass sie doch geimpft sei (siehe Karikatur). Nun, während Sonderrechte für Geimpfte sowieso ein heißes Eisen sind und moralisch überhaupt nicht vertretbar wären, zeigt sich ein weiteres Problem. Denn monatelang wurde um Solidarität mit Senioren gebeten, die selbstverständlich war und ist. Doch auch in anderen Generationen gibt es Risikogruppen und die Rolle von Geimpften als mögliche Corona-Überträger ist nicht geklärt. Und ehrlich gesagt, selbst als symbolischer Akt, wäre weiter Rücksicht, Abstand und Maske tragen, nicht zu viel verlangt. Die populistisch aufgeblasene Grundrechte-Debatte mancher Mitbürger hilft da auch nicht. Eine Maske ist wirklich ein minimaler Beitrag, das Jammern darüber ein reines Luxusproblem. Die Unversehrtheit des Gegenübers ist auch ein Grundrecht. Also: Maske auf!

Frage des Charakters
Da muss die Empörung groß sein. Betrüger versuchen gegen Bargeld besonders älteren Leuten Impftermine „zu verkaufen“. Natürlich gibt es gegen Bargeld keine Termine, sondern nur eine Erfahrung. Nämlich jene, dass Krisen sowohl besonders gute als auch besonders schlechte Ausprägungen beim Menschen zeigen. So erfreulich die vielen privaten Initiativen sind, die aufopfernde Pflege, die in Krankenhäusern und Altenheimen geleistet wird, so unerfreulich ist es, wenn sich Menschen an den Nöten anderer bereichern. Da muss nicht erst auf Bundestagsabgeordnete geschaut werden, das sind Unternehmer und Steuerberater, die Hilfen erschleichen, zwielichtige Gestalten, die Impftermine gegen Geld anbieten oder andere, die Fake-Shops im Internet eröffnen, die Ware aber nie liefern werden. Charakter hat man oder eben nicht!

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Vogelschießen fällt auch 2021 aus

Stormarner Tageblatt  03.04.2021

Bad Oldesloe: Die Traditionsveranstaltung ist das größte Kinderfest im Norden

Auf diesen Holzvogel wird mit einer Armbrust geschossen.
Auf diesen Holzvogel wird mit einer Armbrust geschossen.

Patrick Niemeier Die Nachricht kommt nicht komplett überraschend, wenn man auf die Inzidenzwerte und auch gerade die Infektionszahlen in Schulen schaut und dass offenbar immer mehr Kinder von Corona-Ansteckungen betroffen sind. Und trotzdem wird die Nachricht viele Oldesloer schockieren.

Normalerweise nehmen 3000 Kinder am Fest teil
Denn auch 2021 fällt das Bad Oldesloer Vogelschießen in seiner traditionellen Form aus. Das hat es in der Geschichte des Festes -soweit bekannt- noch nicht gegeben. Die Veranstaltung ist mit 3000 teilnehmenden Schülern und jedem Jahr mehreren tausend Zuschauern und Besuchern des Nachmittags- und Abendprogramms auf dem zentralen Exer, das größte Fest in der Region und eines der größten Kinderfest im Norden. Und auch wenn die Tradition aus anderen Gründen – wie zum Beispiel dem Schießen auf einen fiktiven Vogel – immer wieder auch in der Kritik stand, gehört es sozusagen zu den Oldesloer Traditions-Heiligtümern.
Das Problem ist wie schon im Vorjahr, dass eine Planbarkeit momentan absolut nicht gegeben sei, auch wenn man natürlich noch nicht komplett abschätzen kann, wie die Pandemie-Situation am Tag vor dem Sommerferien -in diesem Jahr der 20.Juni, dem traditionellen Vogelschießen-Datum- sein wird.
„Wir bedauern die Absage. Doch nach unserer Auffassung ist das Kindervogelschießen unter den aktuellen Bedingungen nicht planbar. Abstandsregeln sowie Kontaktbeschränkungen lassen weder eine Planung noch die Durchführung solch einer Veranstaltung zu“, sagt die Vorsitzende der Vogelschießer-Vereins Sabine Prinz, die auch Leiterin der Stadtschule ist. „Die Mitglieder des Vereins konservieren stattdessen die nicht eingesetzte Energie aus den letzten zwei Jahren zur Vorbereitung des Vogelschießens 2022 und darauf können wir uns alle freuen“,möchte Prinz aber versuchen wenigstens einen positiven Effekt aus der Geschichte zu ziehen. Die Stadtverwaltung betont , dass sie die Absage bedauert. Allerdings verstehe man die Entscheidung des planenden und veranstaltenden Vereins im Endeffekt auch. Eine Veranstaltung dieser Größe könne nur mit der nötigen Planungssicherheit auf die Beine gestellt werden. „Aktuell ist eine Veranstaltung dieser Größe nicht mal denkbar“, heißt in einer Mitteilung aus der Oldesloer Stadtverwaltung.

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Verspieltes Vertrauen am Exer

Stormarner Tageblatt  01.04.2021

Zum Ärger der Sportvereine: Corona-Regelbrecher sorgen für Sperrung der Freizeitflächen

Der Exer war erst vor wenigen Wochen wieder freigegeben worden.
Der Exer war erst vor wenigen Wochen wieder freigegeben worden. Patrick Niemeier

Patrick Niemeier Die Sportflächen am Bad Oldesloer Exer werden nach Corona-Regelverstößen ab dem 1. April ausnahmslos wieder gesperrt werden.
Das ist gerade mit Blick auf die Osterferien sicherlich für viele Nutzer, die sich an die Regeln gehalten haben, ein Schock. Auf der anderen Seiten ist es eine Geschichte über Enttäuschung.
Denn das in die Oldesloer gesetzte Vertrauen, das der Bürgermeister Jörg Lembke ihnen ausgesprochen hatte und damit die Öffnung gerechtfertigt, wurde massiv enttäuscht.

Zu viele Verstöße durch egoistische Ignoranten

Auch wenn sich viele Nutzer an die Regeln hielten, blieben viel zu viele ignorante und uneinsichtige Bürger, die sich nicht an Kontaktbeschränkungen und Abstandsregelungen hielten. Wer in den vergangenen Tagen am Kunstrasenplatz vorbeikam, fragte sich sowieso bereits, wie lange das gut gehen sollte.
Da gleichzeitig die Inzidenzwerte in Stormarn steigen, hat die Stadtverwaltung beschlossen konsequent und wie zuvor angekündigt zu handeln. Die Öffnung der Flächen geschah schließlich „auf Bewährung“. Die Lage sei nach diversen Hinweisen und Beobachtungen neu bewertet worden.
„Die Gründe für die Sperrung ab 1. April sind zum einem die wieder steigenden Inzidenzwerte, zum andern zwingt die mangelnde Eigenverantwortlichkeit der Nutzer die Verwaltung zu diesem Schritt“, erklärt der Bürgermeister. Gesperrt werden das Skateland, der Dirtpark, die Sportfläche Exer sowie die Basketballfläche und das Streetworkout. „Um konsequent auf die weiterhin steigende Inzidenzwerte zu reagieren, macht die Stadt vom Hausrecht Gebrauch und sperrt die genannten Sportanlagen ab dem 1.4.2021 für alle Nutzer. Damit gilt die Sperrung leider auch für die Sportvereine“, heißt es von Seiten der Stadtverwaltung. Die Vereine hatten genau so etwas befürchtet und waren zuletzt bereits wütend über ignorante andere Nutzer der Flächen gewesen. Sie müssen jetzt wieder auf andere Sportflächen ausweiten. Zumindest so lange, bis der Inzidenzwert mehrere Tage über 100 liegen würde (Stand 31.3.:95,8). Dann werden auch die übrigen Sportflächen geschlossen werden müssen.

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