Kreis vertraut der Luca-App

Stormarner Tageblatt  12.03.2021

Kurzfristige Einführung für die digitale Corona-Kontaktnachverfolgung geplant

Patrick Niemeier Das dürfte Smudo von den „Fantastischen Vier“ und auch zahlreiche Veranstalter sowie Gastronomen in der Region freuen. Denn die App, die unter anderem von Hip-Hopper Smudo entwickelt wurde, soll nun auch in Stormarn eingeführt werden.

Vorbereitungen weit fortgeschritten

Das teilte die Kreisverwaltung Stormarn gestern mit. Die App kann schon jetzt auch in Stormarn von Veranstaltern und potenziellen Gästen heruntergeladen werden. Allerdings sei es im Infektionsfall noch notwendig, dass für eine digitale Kontaktnachverfolgung zwischen dem App-Anbieter und dem Stormarner Gesundheitsamt die technischen und datenschutzrechtlichen Rahmenbedingungen geklärt sind.
„Auch hier sind wir in Stormarn schon sehr weit vorangekommen und hoffen, schon bald grünes Licht für eine vollumfänglich nutzbare digitale Kontaktnachverfolgungslösung geben zu können“, teilt Kreissprecher Michael Drenckhahn mit.
Technisch ist der Ablauf so, dass sich Restaurantbesucher, Kunden im Einzelhandel oder auch Konzertgänger mittels eines QR-Codes am jeweiligen Eingang anmelden.
Sollte es nach der Registrierung über den verschlüsselten Code zu einer Infektion eines Besuchers kommen, können diese Daten an das Gesundheitsamt übermittelt werden. Die Behörden können dann in die Lage versetzt werden – und um diese Regelung geht es in Stormarn noch –, die Daten zu entschlüsseln und so schneller die betroffenen Kontakte zu erreichen.

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So geht es für Handel, Schulen und Kitas weiter

Stormarner Tageblatt  12.03.2021

Trotz der Stormarner Corona-Inzidenz von 76,7 dürfen Handel und Kitas zunächst geöffnet bleiben

Die Bad Oldesloer Innenstadt am ersten Tag nach dem Lockdown im Einzelhandel.  Patrick Niemeier
Die Bad Oldesloer Innenstadt am ersten Tag nach dem Lockdown im Einzelhandel. Patrick Niemeier

Bad Oldesloe Wie geht es weiter für den Stormarner Einzelhandel und die Bildungseinrichtungen im Kreis? Mit Blick auf die relativ hohen Infektionszahlen im Kreis beobachtet nicht nur die lokale Verwaltung das Geschehen mit Sorge. Der Handel und Familien waren daher gespannt, wie die Beurteilung der Situation bei einer Inzidenz von 76,7 im Kreis (Stand gestern) aussehen werde.
„Im Kreis Stormarn bleiben die Jahrgangsstufen 1 bis 6 im Präsenzunterricht. Die Jahrgänge 7 bis 13 kommen am 15. März in den Wechselunterricht; die Abschlussjahrgänge können sich unverändert vorbereiten“, teilt Kreissprecher Michael Drenckhahn mit. Das habe das Bildungsministerium mitgeteilt. „Es freut mich sehr, dass wir weitere vorsichtige und abgewogene Schritte der Öffnung für mehr Präsenz der Schülerinnen und Schüler gehen können“, sagt Bildungsministerin Karin Prien.
Wie es dauerhaft mit den Kitas weitergeht, steht noch nicht genau fest. Aber für die kommende Woche sind Entscheidungen getroffen worden. „Die Landesregierung ist hier ständig im Gespräch mit den Verantwortlichen vor Ort. Das weitere Vorgehen wird auf Basis einer Lagebewertung der Gesundheitsämter und im Einvernehmen mit den Kommunen verabredet“, heißt es aus dem Ministerium. Aktuell dürfen die Stormarner Kitas im Regelbetrieb unter Pandemiebedingungen bleiben.
Der Einzelhandel soll auch in Stormarn trotz der gestiegenen Inzidenz zunächst unter Pandemiebedingungen geöffnet bleiben dürfen. Es gelte weiter die Landesinzidenz als entscheidender Faktor. „Angesichts einer seit neun Tagen stabilen Zahl von unter 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern binnen einer Woche ist die weitere Öffnung des Einzelhandels ebenso konsequent und verantwortbar wie behutsam“, sagt Wirtschaftsminister Dr. Bernd Buchholz.
Trotzdem sollen sich auch die Betriebe in Stormarn auf steigende Inzidenzzahlen und mögliche Rücknahmen von Lockerungen in den nächsten Wochen vorbereiten. „Das heißt, dass sich die Einzelhändler so früh wie möglich mit Möglichkeiten zur digitalen Terminvereinbarung und Kontaktverfolgung befassen sollten“, so Buchholz. nie

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Auf dem Moritzhof geht die Angst um

Stormarner Tageblatt  12.03.2021

Bad Oldesloe: Bewohner erhalten nach Kritik am Eigentümer Unterstützung aus der Politik

Der Wolkenweher Moritzhof soll umgestaltet werden, befürchten die Bewohner.  Finn Fischer
Der Wolkenweher Moritzhof soll umgestaltet werden, befürchten die Bewohner. Finn Fischer

Patrick Niemeier Viele Jahrzehnte haben sie gut und ruhig gelebt, berichten Bewohner des „Moritzhofs“ im Bad Oldesloer Ortsteil Wolkenwehe. Und sie wollen, dass das auch so bleibt – möglichst ohne Veränderungen.
Doch seitdem es einen neuen Eigentümer gebe, gehe die Angst um. Denn dieser habe angekündigt die 1893 erbaute Immobilie umzugestalten und neuen Wohnraum zu schaffen. Außerdem sei die Kommunikation mit ihm mangelhaft. Einige Bewohner hätten daher Angst ihre Wohnung zu verlieren.
Die SPD Bad Oldesloe sprang nun den Bewohnern zur Seite. Der Plan: eine Erhaltungssatzung für das Gebäude, so dass dieses nicht verändert oder abgerissen werden könnte.
Ein Antrag, der in den Wirtschafts- und Planungsausschuss eingebracht wurde und für Verwirrung bei der CDU und in der Verwaltung sorgte. „Man kann kein einzelnes Gebäude mit einer Erhaltungssatzung schützen“, stellte Jens Wieck klar. „Der Antrag funktioniert daher so gar nicht. Der ist nichtig“, legte sich der Christdemokrat fest.
Angelika Müller, Leiterin des städtischen Planungsamtes, bestätigte, dass der CDU-Einwand richtig sei. Es könne nur darüber nachgedacht werden, ein gesamtes Gebiet mit einer Erhaltungssatzung zu schützen. Doch dabei solle man doch bitte bedenken, dass es dann auch angrenzende Gebäude betreffen würde. Für Erhaltungssatzungen sei außerdem entscheidend, dass es einen ortsprägenden Charakter gebe.
Das, was Teile der Politik anstreben, wäre eher eine Veränderung des Bebauungsplans, beziehungsweise Einschränkungen, um Glas- und Stahlneubauten mit Luxus-Wohnungen zu verhindern. Darüber könne man natürlich diskutieren, aber das sei ein größerer Eingriff.
Moritzhof-Eigentümer Florian Loewenau stellte sich der Kritik und führte seine Pläne aus. Er habe gar nicht vor das Gebäude abzureißen und er wolle auch keine Luxus-Wohnungen entstehen lassen. Dass er lange nicht für Kommunikation zur Verfügung gestanden haben, könne gar nicht sein, denn schließlich gehöre ihm die Immobilie doch erst seit November 2020, erklärte er.
Loewenau berichtete von seinen Plänen, sozialverträglichen Wohnraum erschaffen zu wollen. Er sei kein Investor, der das Gebäude sanieren und dann gewinnbringend verkaufen wolle, stellte er klar. Daher präferiere er auch die faktische Bezeichnung als „Eigentümer“ und nicht als „Investor“.
Teile der Lokalpolitik blieben trotz der Ausführungen skeptisch. Und so wurde die Verwaltung damit beauftragt, zu überprüfen, ob man den gesamten Straßenzug in Wolkenwehe als ortsbildprägend mit einer Erhaltungssatzung versehen könne.
Die Stadtfraktion gab dabei zu denken, dass man sich mit den betroffenen Anwohnern auch abseits der diskutierten Immobilie unbedingt austauschen sollte.
Außerdem soll auf Wunsch von Jens Wieck (CDU) geprüft werden, ob es in Bad Oldesloe weitere Bereiche gebe, in denen eine sogenannte „Empfindlichkeits-Prüfung“ durchgeführt werden sollte. Eine solche ist eine Art Bestandsaufnahme der vorhandenen Bebauung und ihrer Rolle für das Ortsbild.

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Verstärkte Kontrollen nun auch am Sonntag

Stormarner Tageblatt  10.03.2021

In Bad Oldesloe herrscht jetzt an sieben Tagen Maskenpflicht / Einsatz von Securities für Beaufsichtigung wird geprüft

Die Maskenpflicht wurde in Bad Oldesloe auf sieben Tage ausgeweitet. Die Kontrollen sollen verschärft werden.
Die Maskenpflicht wurde in Bad Oldesloe auf sieben Tage ausgeweitet. Die Kontrollen sollen verschärft werden. Patrick Niemeier

Patrick Niemeier Bisher hatte das Corona-Virus in Bad Oldesloe am Sonntag offenbar frei, wie manche Bürger der Kreisstadt ironisch scherzten. Denn nur an Sonntagen galt in der Fußgängerzone keine Maskenpflicht.
Mit Blick auf das besser werdende Wetter, die Lockerungen und das angespannte Infektionsgeschehen in Stormarn (Stand gestern: Inzidenz 70,4) wurde die Maskenpflicht auch auf Sonntage ausgeweitet. Sie gilt jetzt täglich ohne Einschränkungen von 8 bis 18 Uhr.
Starke Kritik hatte es in der vergangenen Woche auch an der scheinbar laschen Kontrolle der Maskenpflicht und der Kontaktbeschränkungen gegeben. Auch hier reagiert die Stadt unter anderem nach Berichten im Stormarner Tageblatt jetzt.
„Die Maskenkontrolle im Rahmen der Amtshilfe wird durch das Ordnungsamt und die Polizeidienststelle erhöht. Zusätzlich wird gemeinsam mit der Kreisverwaltung und dem zuständigen Gesundheitsamt der Einsatz von Security-Kräften geprüft“, teilt Stadtsprecherin Agnes Heesch mit.

Hier gilt die Maskenpflicht in Bad Oldesloe

Die Maskenpflicht gilt in der gesamten Fußgängerzone (Besttorstraße, Hude, Heiligengeiststraße, Mühlenstraße, Mühlenplatz, Hindenburgstraße, Markt und im Beer-Yaacov-Weg), am Bahnhof, Bahnhofsvorplatz und allen Haltestellen des öffentlichen Personennah- und Fernverkehrs sowie an allen Orten, wo der Mindestabstand von 1,5 Metern nicht eingehalten werden kann.
Wer die Masken zum Rauchen oder zum Trinken und Essen kurz abnehmen möchte, darf das nur, wenn er dabei sitzt oder steht und nicht in Bewegung ist. Die Maske darf nicht abgenommen werden, um sich besser unterhalten zu können, wie es Menschen immer wieder auch in der Innenstadt praktizieren.
„Über die schrittweise Öffnung der Geschäfte freue ich mich sehr“, so Bürgermeister Jörg Lembke. „Das gibt den Geschäftstreibenden eine erste Perspektive. Nun müssen bei den Öffnungsschritten aber auch die geltenden Hygieneregelungen und das Tragen von Masken ernst genommen werden, damit die noch geschlossenen Branchen wie Gastronomie, Hotellerie oder die Veranstaltungsbranche ebenfalls eine Öffnungsperspektive bekommen“, führt der Oldesloer Verwaltungschef weiter aus.
Es sei aber auch mitentscheidend, dass die Eigenverantwortung der Bürgerinnen gefragt sei. „Die Mitarbeiter der Ordnungsämter sowie der Polizeidienststelle können nicht überall sein. Auch die Pandemiemüdigkeit der Bürgerinnen insbesondere bei schönem Wetter ist zu beobachten und das ist auch ein Stück weit nachvollziehbar“, sagt Lembke.
Alle Menschen seien von der Pandemie-Situation müde, glaubt der Bürgermeister. „Jedoch sind wir auf der Zielgeraden und dürfen jetzt einen Rückfall im Pandemiegeschehen nicht riskieren“, mahnt er und appelliert an die Bürger weiter durchzuhalten und die geltenden Regeln zu beachten.

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Innovative Ideen für die Kreisstadt gefragt

Stormarner Tageblatt  10.03.2021

Wie kann sich Bad Oldesloe in den nächsten Jahren profilieren und besser aufstellen?

Thomas Benthien beim Rundgang durch die Oldesloer Innenstadt.  Finn Fischer
Thomas Benthien beim Rundgang durch die Oldesloer Innenstadt. Finn Fischer

Finn Fischer Damit die Oldesloer Innenstadt eine Zukunft hat, müssen jetzt die Weichen gestellt werden. Davon ist der Oldesloer Wirtschaftsbeirat überzeugt und erarbeitet derzeit Ideen, wie sich die Kreisstadt neu aufstellen kann.
Thomas Benthien, Vorsitzender des Wirtschaftsbeirats, will daher eine „Vision 2030“ für Bad Oldesloe. Einen Fahrplan, wie die Innenstadt zu einem Ort gemacht wird, der Bürger und Touristen und damit zahlende Kunden anzieht. Eine Art historischen Trave- und Treidel-Themenpark. Mit touristischen Attraktionen, Erlebnisgastronomie und Kultur.
„Mein Traum wäre ein richtiges Modell der Oldesloer Innenstadt auf vier Quadratmetern, dass im KuB-Foyer steht und von jeden angeschaut werden kann“, sagt Benthien, der mit dem Wirtschaftsbeirat derzeit verschiedene Themenbereiche bearbeitet.
Er beschäftigt sich mit einer Gruppe aus Mitgliedern des Beirats derzeit mit der Farge, wie die Kreisstadt langfristig mehr Touristen ansprechen kann. „Bad Oldesloe hat da wesentlich mehr Potenzial, als gerade genutzt wird“, sagt er.

Ein Travestrand am Bürgerpark

Allein aus dem Exer könne viel mehr gemacht werden. Dabei greift Benthien eine Idee auf, die schön von Bürgermeister Jörg Lembke einmal ins Spiel gebracht wurde: Einen Travestrand am Bürgerpark. Innenstadtnah könnte so ein Ort ein Treffpunkt werden und dadurch Gastronomie und Handel ankurbeln. Zusätzlich muss es einen Kanu-Verleih geben, an dem Tagesgäste auch spontan ein Boot ausleihen und damit die Trave erkunden können.
Ergänzend brauche es noch mehr Wohnmobilstellplätze, vielleicht sogar einen richtigen Campingplatz. Zunächst aber sollte der Platz am Bürgerpark vergrößert werden. Das auch im Hinblick auf die aktuelle Entwicklung.
Durch die eingeschränkten Reisemöglichkeiten im Rahmen der Corona-Einschränkungen entdecken viele Menschen das Campen für sich, der Wohnmobilmarkt boomt. Hier sollte Oldesloe alles daran setzen, davon zu profitieren, ist Benthien überzeugt.

Mehr Wohmobilstehplätze gefordert

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