Zeichen der Zeit auf dem Oldesloer Wochenmarkt

Stormarner Tageblatt  07.08.2020

Zeichen der Zeit auf dem Oldesloer Wochenmarkt

Niemeier
Niemeier

Bad Oldesloe Die Coronainfektionen sind in den vergangenen 14 Tagen auch in Stormarn wieder deutlicher gestiegen als in den Vorwochen. Bei mehreren Fällen auch im übrigen Land traten die Infektionen auf, nachdem die Mitbürger aus dem Urlaub zurückkehrten. Da es gleichzeitig den Anschein hat , dass immer mehr Mitbürger bei sommerlichen Temperaturen es mit Mundschutz und Abstand nicht mehr so genau nehmen, weil sich irgendwie das trügerischer Gefühl vermeintlicher „Normalität“ eingeschlichen hat, sind manche Marktbeschicker in Bad Oldesloe alarmiert. Dieser Pflanzenhändler macht es nochmal klar. „Das Virus macht keinen Urlaub“. Während dieser Hinweis ermahnend daherkommt, lobt ein anderes Schild mit Wortwitz: „Wir haben mit Abstand die besten Kunden.“ nie

 
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„Bitte nicht füttern!“

Stormarner Tageblatt  07.08.2020

Gut gemeinte Zufütterung von Wasservögeln führt zu Problemen in Bad Oldesloer Gewässern

Können sehr gut ohne Zufütterung durch den Menschen auskommen: Die gefiederten Bürgermeisterinselbewohner. Nie
Können sehr gut ohne Zufütterung durch den Menschen auskommen: Die gefiederten Bürgermeisterinselbewohner. Nie

Patrick Niemeier Bad Oldesloe Erwartungs- und hoffnungsvoll quakend kommen die Enten im Bad Oldesloer Bürgerpark auf den Fotografen zu.

Der Mittagsschlaf am auffällig stark riechenden Gewässer wird durch die Hoffnung auf Nahrung unterbrochen. Kein Wunder. Wochenlang sind die gefiederten Bürgermeisterinselbewohner durch Passanten entsprechend konditioniert worden.

Im Corona-Shutdown machte das falsche Gerücht die Runde, dass Wasservögel ohne ein paar Brotkrumen der ausbleibenden Spaziergänger verhungern würden. Und so kam die Tradition wieder auf, die von Großeltern und Enkeln gleichauf geliebt wird: das Entenfüttern. Erneut zeigte sich dabei, dass das Gegenteil von „gut“ halt immer wieder „gut gemeint“ ist. Tütenweise kippten wohlmeinende, vermeintliche Tierfreunde ihre Brot- und Brötchenreste an und in die Trave. Und das nur wenige Meter neben einem Schild, das darum bittet, dieses eben nicht zu tun.

Denn niemand muss sich um die Wasservögel sorgen. Weder in „normalen“ Zeiten noch im Corona-Shutdown. Die Wasserfreunde im Federkleid können sich entgegen anderer Gerüchte ziemlich gut selbst ernähren.

Wenn zugefüttert wird, kommen zu viele Vögel an einem Ort zusammen. Und dort wo zu viele dieser Tiere zusammenkommen – zum Beispiel weil sie von Sonntagsspaziergängern mit Backerzeugnissen verwöhnt und unbewusst geködert werden – gibt es auch eine ansteigende Menge an entsprechenden Ausscheidungen. Diese führen im Wasser dazu dass sich ein Nährstoffreichtum bildet, der zu Sauerstoffarmut führt und im Endeffekt zur Bildung von Faulschlamm und Schwefelwasserstoff, der dann für den Geruch verfaulter Eier sorgt und in der letzten Instanz zum Absterben der Lebewesen im Wasser und zum Umkippen des Gewässers.

Außerdem kann es zu einer hohen Bakterienkonzentration im Wasser und zu Vogelkrankheiten kommen. Daher gilt auch in Corona-Zeiten die von der Stadt ausgerufene Regel „Bitte nicht die Wasservögel füttern!“ Zum aktuellen Zustand der Wasserqualität in der Trave und an der Bürgermeisterinsel konnte oder wollte die Stadtverwaltung trotz mehrfacher Nachfrage keine Stellungnahme abgeben.

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Amazon will im Oktober loslegen

Stormarner Tageblatt  07.08.2020

Für zehn Jahre zieht der Betrieb ins Gewerbegebiet – von hier treten die Pakete die „letzte Meile“ an

Auf der Baustelle läuft alles nach Plan: Ende August soll das Gebäude  samt Büroräumen und Außenbereich fertiggestellt sein. Link
Auf der Baustelle läuft alles nach Plan: Ende August soll das Gebäude samt Büroräumen und Außenbereich fertiggestellt sein. Link

Susanne Link Bad Oldesloe In zwei Monaten rollen rund 500 Amazon-Lieferfahrzeugen pro Tag über die Teich- beziehungsweise Bergkoppel – 50 Lastkraftwagen in der Nacht.

Der Onlineversandhändler spricht von gleichmäßig verteiltem Lkw-Verkehr, von kleineren organisierten Wellen und Beladung von beiden Seiten des Gebäudes. Doch bei den Rethwischfeldern sorgt der zukünftige Verkehr – auch mögliche Parkprobleme – im und um das Gewerbegebiet an der A1 für Stirnrunzeln. Die Sorge versteht Bürgermeister Jörg Lembke, sah Letzteres aber als nicht so groß an, wie er im Februar sagte: „Wir haben Zusagen von Amazon, dass sie genügend Parkplätze für ihre Mitarbeiter vorhalten. Das glaube ich erstmal.“ Laut des Unternehmens verfüge der Parkplatz über einen Parkplatz für rund 700 Fahrzeuge. Wie Lembke das Thema, auch angesichts des entstehenden Zentrallagers von Asklepios, momentan bewertet bleibt offen. Die Stadt Bad Oldesloe konnte uns bis Redaktionsschluss keine Antwort geben.

„Es sind zwei Zu- und Abfahrten zum Gebäude gebaut worden, die auf die neue Straße Bergkoppel führen. Im Zuge der Bauplanungen haben unabhängige Gutachter die prognostizierten Verkehrsströme mit den tatsächlichen Kapazitäten des Verkehrsnetzes verglichen und grünes Licht gegeben. Demnach wird es zu keiner Überlastung kommen“, sagt Sönke Kewitz, Geschäftsführer von P3 Logistic Parks. Der Eigentümer und Entwickler von Logistikimmobilien in Europa hat das Grundstück Ende 2019 erworben und ist für den Bau des Gebäude, dass an Amazon vermietet wurde, verantwortlich. Der abgeschlossene Mietvertrag hat eine Mindestlaufzeit von zehn Jahren.

„Die Bauarbeiten laufen plangemäß und fokussieren sich aktuell auf die Büroräume und die Außenanlagen“, sagt Kewitz. Ende August solle das Gebäude fertiggestellt werden, danach werden die Amazon-Mitarbeiter eingearbeitet. „Derzeit ist geplant, dass wir im Oktober Betrieb aufnehmen“, sagt Amazon-Sprecherin Nadiya Lubnina. Rund 150 Arbeitsplätze werde das Unternehmen schaffen. Für die Auslieferung der Pakete werden bei den Lieferpartnern rund 500 Fahrer zuständig sein.

„Lkw sind gleichmäßig über die Nachtstunden verteilt – es kommen also keine Lkw tagsüber“, sagt die Sprecherin zum Verkehr rund um das Gebäude beziehungsweise Gelände. Um diesen zu optimieren, werde von beiden Seiten des Gebäudes beladen. Darüber hinaus nutze Amazon intelligente Routenplanung, um den Verkehr zu steuern. „Um die Route zu bestimmen, betrachten unsere Systeme eine Vielzahl von Faktoren, einschließlich der Verkehrslage oder merken sich beispielsweise bei erfolgreichen Zustellungen an ein Geschäft die Öffnungszeiten“, sagt Lubnina. Vor neun Uhr werden keine Lieferfahrzeuge der Amazon-Partner eintreffen oder auf die Straße geschickt.

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Im Schatten der Hochhäuser

Stormarner Tageblatt  06.08.2020

Oldesloes Bürgermeister Jörg Lembke besuchte im Rahmen der Ortsteilbegehungen den Stadtteil Hölk/Poggenbreeden

Bürgermeister Jörg Lembke traf sich mit Anwohnern direkt an den Hochhäusern.Niemeier
Bürgermeister Jörg Lembke traf sich mit Anwohnern direkt an den Hochhäusern.Niemeier

Patrick Niemeier Bad Oldesloe Sie sind nicht nur ortsteil-, sondern durchaus stadtbildprägend: Die zwei Hochhäuser im Poggenbreeden und im Hölk. Ihr Image ist nicht gut, gelten sie doch als sozialer Brennpunkt, vor allem aber wird der Zustand der Wohnungen bemängelt. Schön anzuschauen, sind sie außerdem schon lange nicht mehr oder waren es nie.

Trotz des großen Engagements des Stadtteilzentrums „Plan B“ sind noch viele Probleme ungelöst und so verwundert es nicht, dass die Hochhäuser und ihre Zukunft thematisch auch den größten Teil des Ortsteilsbesuchs durch Bürgermeister Jörg Lembke einnahmen.

Einer der Teilnehmer stellte dann auch die Frage, ob die Hochhäuser abgerissen werden oder nicht. Denn genau diese Möglichkeit hatte Bürgermeister Jörg Lembke in den vergangenen Jahren immer wieder ins Gespräch gebracht. Und obwohl er für diese Vorstöße schon einige Kritik und Gegenwind ertragen musste, blieb er bei seiner Linie und bestätigte diesen Gedankengang. „Wenn Sie mich nach meiner persönlichen Meinung fragen, dann sage ich, dass die Hochhäuser abgerissen werden sollten, damit an dieser Stelle etwas anderes entstehen kann. Das wäre meine Vorstellung“, so der Verwaltungschef der Kreisstadt. „Auf der anderen Seite müssen wir ganz klar sagen, dass die Häuser ja nicht im städtischen Besitz sind, sondern einer Privatperson gehören. Ich bin mit der Besitzerin aber in Gesprächen und generell gibt es da Bereitschaft“, so der Bürgermeister weiter. „Ganz klar ist aber – das soll nicht vergessen werden – das ja nun dort Menschen in über 200 Wohnungen leben. Für diese bräuchten wir ja erstmal mindestens übergangsweise einen Ersatz. Daher wird das alles – wenn es denn so kommt – noch eine ganze Weile dauern“, sagt Lembke.

Ein Bewohner der beiden Blöcke merkte an, dass man allerdings so günstig im ganzen Stadtgebiet auch keine Wohnung bekomme. Das sei ein Umstand, den man nicht übersehen dürfe. Andere Teilnehmer der Begehung merkten an, dass die günstigen Preise mit Blick auf den Zustand der Wohnungen aber sogar noch zu hoch seien. Schneller zu klären könnte sein, ob es Möglichkeiten – in Kooperation mit der AWSH – geben könne, die stetig anwachsenden Sperrmüllberge unterhalb der Wohnblocks zu vermeiden. Hier kritisierten Anwohner und Lokalpolitiker, dass nicht die AWSH, sondern ein privates Entsorgungsunternehmen aus Cuxhaven zuständig sei. Eine auch kostentechnisch nicht günstige Lösung, wie angemerkt wurde. Denn die Dienstleistung sei immer teurer geworden. Diesbezüglich soll es nun Gespräche geben.

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VHS startet mit Einschränkungen

Stormarner Tageblatt  06.08.2020

Wenn am Sonnabend die druckfrischen Programmhefte erscheinen, sollte man sich möglichst schnell anmelden

Freuen sich auf das neue Volkshochschul-Semester (v.l.): VHS-Leiterin Karin Linnemann, Reinfelds VHS-Leiterin Gabi Stöver-Marx und VHS-Mitarbeiterin Tracy Newton vor dem Kultur- und Bildungszentrum. Susanne Rohde
Freuen sich auf das neue Volkshochschul-Semester (v.l.): VHS-Leiterin Karin Linnemann, Reinfelds VHS-Leiterin Gabi Stöver-Marx und VHS-Mitarbeiterin Tracy Newton vor dem Kultur- und Bildungszentrum. Susanne Rohde
 

Susanne Rohde Bad Oldesloe „Im Großen und Ganzen freuen wir uns auf das neue Herbstsemester. Wir haben uns lange Gedanken gemacht, wie wir das neue Programm gestalten können. Viele Dozenten und Teilnehmer scharren schon ungeduldig mit den Hufen“, sagt VHS-Leiterin Karin Linnemann, die gestern zusammen mit VHS-Mitarbeiterin Tracy Newton und Gabi Stöver-Marx, Leiterin der VHS Reinfeld, das druckfrische Programmheft vorstellte. Mit insgesamt 224 Kursen und Veranstaltungen startet die VHS am 31. August in das neue Herbstsemester. Und viele traditionelle und bewährte Angebote können wie gewohnt gebucht werden – wenn auch mit Corona-bedingten Einschränkungen.

Nur zehn bis zwölf Personen zulässig

Nach dem großen Lockdown Mitte März mussten alle Kurse, nachdem sie gerade angelaufen waren, wieder abgebrochen werden. Jetzt sollen sich die Türen des Kultur- und Bildungszentrums am Montag, 10. August, wieder öffnen. Ein spezielles Wegeleitsystem mit Schildern – blaue Pfeile auf knallrotem Grund – an Wänden und auf den Fluren sollen die Besucherströme entzerren. Die Eingangstür darf nur beim Betreten benutzt werden, der Ausgang befindet sich auf der Rückseite des Kubs. Betreten werden darf das Gebäude nur von Menschen, die ein Anliegen haben und natürlich nur mit Schutzmaske. In den Unterrichtsräumen darf die Maske abgenommen werden, die Teilnehmer sitzen mit Abstand an Einzeltischen.

„Deshalb mussten wir in allen Kursen die Teilnehmerzahlen halbieren. Maximal sind nur zehn bis zwölf Personen zulässig. Dadurch steigen leider auch die Gebühren“, sagt Karin Linnemann. Einige Angebote werden auch als Online-Seminare ins Internet verlagert. „Allerdings macht ja gerade der Präsenzunterricht das Wesen der VHS aus. Deshalb möchten wir, dass es möglichst wie gewohnt weitergeht, allerdings unter den verschärften Corona-Bedingungen. Da sind wir noch verhalten und vorsichtig mit unserem Angebot“, so die VHS-Leiterin.

Viele Kurse müssen jetzt geteilt werden, so dass der Raumbedarf steigt. Deshalb soll es mehr Kurse auch in den Abendstunden und am Wochenende geben. Auch ins Logenhaus am Bürgerpark werden einige Kurse verlagert. Anmeldestart ist der kommende Montag, 10. August, um 8 Uhr. Die meisten Teilnehmer melden sich inzwischen online an, aber es gibt noch einige Ältere, die nach wie vor mit der Anmeldekarte und per Post Kurse buchen. „Da müssen wir jetzt natürlich eine gerechte Lösung finden, damit die überhaupt eine Chance haben“, so Linnemann. Individuelle Beratungen zu den Kursen sind nur noch nach vorheriger Anmeldung möglich. Eine offene Sprechstunde wird es nicht mehr geben. Und alle Kursteilnehmer bekommen einen VHS-Ausweis, der sie berechtigt, das Kub zu betreten.

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