Stormarner Tageblatt 12.05.2020
CDU-Stadtverordnete sehen Probleme auf dem Kunstrasen / Bürgermeister sieht Normalität
Bad Oldesloe Nachdem am Wochenende kurz nach der Öffnung von Kunstrasenplatz und Skateland in Bad Oldesloe direkt die Regeln deutlich verletzt wurden (wir berichteten), regt sich in der Lokalpolitik Kritik.
Während sich die Situation auf den ihm bekannten Spielplätzen eingespielt habe, wo gleich nach Beginn der Öffnungen Eltern die Abstandsregeln auch noch deutlich sichtbar verletzt haben, sei die Situation am Skateland und auf dem Kunstrasen bedenklich, sagt unter anderem der CDU-Stadtverordnete Andreas Lehmann.
„Bei mir haben sich inzwischen Bürger über die Situation beschwert. Die Abstandsregel wird auf dem Kunstrasen überhaupt nicht beachtet und weder Ordnungsamt noch Polizei kontrollieren das Geschehen“, so Lehmann.
„Meiner Ansicht nach sollte das Ordnungsamt auf diesen Flächen mindestens jede Stunde Kontrollen durchführen und gegebenenfalls Platzverweise aussprechen“, so Lehmann. Personalnot könne jetzt keine Ausrede sein. Den Job könnten die Mitarbeiter der Bußgeldstelle übernehme. „Die Parkplatzüberwachung hat in Zeiten der Corona-Pandemie keine Priorität. Die Überwachung der Allgemeinverfügung des Kreises Stormarn und der Landesverordnungen sollte hier generell vorrangig sein“, stellt Lehmann klar. Auch der CDU-Stadtverordnete Jörn Lucas sieht die Entwicklung auf dem Kunstrasenplatz kritisch. Abstände würden nicht eingehalten.
Während Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Montag eindringlich davor warnte, dem Irrglauben zu erliegen, die Coronakrise sei vorbei und es sei eine „Normalität“ erreicht, empfindet das Oldesloes Bürgermeister Jörg Lembke deutlich entspannter. Er sieht das Land und den Kreis durchaus auf dem Weg zu einer baldigen Normalität. Zwar seien die Regeln ausgehängt und man habe mit der erneuten Schließung gedroht, wolle davon jetzt aber absehen, obwohl die Verstöße bekannt seien.
Ein Freibrief für unerlaubtes Kicken also? „Wir erwarten von den Nutzern, sich an die geltenden Regeln zu halten, bitten aber auch die Bürger um ein wenig Nachsicht gegenüber den Kindern, die im Eifer des Gefechts vielleicht auch mal die Regeln übertreten“, so der Verwaltungschef. Er halte die Ansteckungsgefahr mit Blick auf die Zahlen in Stormarn für gering. „Der Bürgermeister kann da jetzt nicht so banal darüber hinweggehen. Es ist einfach sein Job, die Regeln umzusetzen und zu kontrollieren“, so Lehmann. nie