Alpakas, Bienen und ein alter Bahnwaggon

Stormarner Tageblatt  16.10.2019

Alpakas, Bienen und ein alter Bahnwaggon

Freuen sich schon auf den  Bahnwaggon (v.l.): Ingenieur  Thomas Hemsing, Hospizchefin Sabine Tiedtke mit Enkelin Zoe (8) und Katja Balkenhol vom Förderverein Hospiz Lebensweg auf den Spezial-Drehgestellen für den Eisenbahnwagen. Susanne Rohde
Freuen sich schon auf den Bahnwaggon (v.l.): Ingenieur Thomas Hemsing, Hospizchefin Sabine Tiedtke mit Enkelin Zoe (8) und Katja Balkenhol vom Förderverein Hospiz Lebensweg auf den Spezial-Drehgestellen für den Eisenbahnwagen. Susanne Rohde

Susanne Rohde Bad Oldesloe Zwölf geräumige Apartments mit eigener Terrasse und Blick ins Grüne, ein Wellnessraum mit Spezialwanne und Massageliege, täglich frisch zubereitete Mahlzeiten aus der hauseigenen Küche und eine großzügige Dachterrasse mit Strand- und Bienenkörben: Was wie ein Urlaub in einem Wellnesshotel klingt, ist gedacht für die letzten Lebenstage todkranker Menschen. Mit dem stationären Hospiz Lebensweg im Sandkamp wird gerade ein Projekt realisiert, das seinesgleichen sucht.

Es ist nicht mehr zu übersehen – der Hospiz-Neubau nimmt immer konkretere Formen an und geht seiner Vollendung entgegen. Die Außenwände des Baus wurden bereits mit hellem Lärchenholz verkleidet, alles wirkt leicht und freundlich. Aus einer Vision, die die Oldesloerin Sabine Tiedtke vor zehn Jahren auf den Weg brachte, ist inzwischen ein realer Ort entstanden: Ein Hospiz, in dem Menschen gemeinsam mit ihren Angehörigen und Freunden auf ihrem letzten Lebensweg liebevoll und in Würde begleitet werden. Trotz aller Trauer und allem Schmerz sollen hier im Haus Momente der Lebensfreude in Gemeinschaft ermöglicht werden. „Gemeinsam werden wir einen Ort schaffen, an dem der Tod, das Sterben, das Leben sowie das Lachen und das Weinen seinen Platz und seine Zeit finden“, sagt Sabine Tiedtke, Geschäftsführerin der Hospiz Lebensweg gGmbH ist. Die Baukosten für das 1260 qm große Haus liegen bei rund 3,5 Millionen Euro. Das „i-Tüpfelchen“ ist eine großzügige Dachterrasse, die die Gäste in die Ferne blicken lässt. Hier sollen später auch Bienenkörbe stehen. „Wir suchen noch Imker, die die Bienen betreuen, so dass wir später eigenen Lebensweg-Honig haben“, so Sabine Tiedtke.

Doch damit nicht genug. Das Hospiz wartet nämlich mit einem weiteren Highlight auf, das vor allem Kindern und Jugendlichen bei ihrer Trauerarbeit helfen soll. Montag wurden von einem Kranwagen zwei Spezial-Drehgestelle angeliefert, die jetzt auf den Industriegleisen neben dem Hospiz stehen. Hier soll in einigen Wochen ein 23 Tonnen schwerer Triebwagen der Baureihe 628 der Norddeutschen Eisenbahngesellschaft Niebüll aufgesetzt werden. Der alte Waggon hat vier kleine Abteile und einen Fahrerstand. Er wurde von Thomas Hemsing aufgetrieben. „Ich habe einfach mal überall angefragt und bin schließlich bei der NEG fündig geworden“, sagt der Ingenieur, der im Förderverein des Hospizes tätig ist. Die Abteile sollen später eingerichtet und unterschiedlich genutzt werden. „Schon der 200 Kilometer lange Transport des Waggons auf einem Schwerlasttransporter von Niebüll nach Bad Oldesloe wird ein Riesending. Das wird viel Aufmerksamkeit erregen“, ist sich Thomas Hemsing sicher. Ende November wird sich von Hamburg aus ein zweiter Schwertransporter auf den Weg in die Kreisstadt machen. Die Baumschule Lorenz von Ehren will eine 35 Jahre alte und zehn Meter hohe Sumpf-Eiche für das Hospiz spenden. „Den Baum durfte ich mir selbst aussuchen. Er wird in die Mitte des Eingangsbereiches gepflanzt“, freut sich Sabine Tiedtke. „Für unsere Außenanlagen brauchen wir aber noch viele weitere Baum- und Pflanzenspenden.“

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Motivierte Senioren: Der neue Beirat legt los

Stormarner Tageblatt  14.10.2019

23 Kandidaten standen zur Wahl / Verschönerung der Innenstadt ein wichtiges Thema

Die Mitglieder des Beirats mit drei Stellvertretern, Bürgermeister Jörg Lembke (2.vl.), Tim Knackstedt und Hildegard Pontow. Nie
Die Mitglieder des Beirats mit drei Stellvertretern, Bürgermeister Jörg Lembke (2.vl.), Tim Knackstedt und Hildegard Pontow. Nie

Patrick Niemeier Bad Oldesloe Manchmal benötigt es die richtigen Menschen zum richtigen Zeitpunkt an der richtigen Stelle. Und wenn das alles zusammenkommt, eröffnen sich neue Möglichkeiten.

So ist es auch im Falle des Oldesloer Seniorenbeirats. Der galt in den vergangenen Jahren als totes Pferd, das keiner mehr so richtig reiten wollte. Die wenigen Senioren, die sich gerne eingebracht hätten, waren entsprechend enttäuscht, vor allem weil der Beirat zuvor jahrelang gute Arbeit geleistet hatte.

Doch mit Hildegard Pontow (CDU ) als neuer Bürgerworthalterin und Tim Knackstedt vom Team des Oldesloer Kultur- und Bildungszentrums (Kub) in der Rolle als „Beauftrager für Kultur für ältere Erwachsene“ sind seit einiger Zeit große Unterstützer und Befürworter dieses Beirats aktiv und siehe da, 29 Kandidaten interessierten sich für die neun Plätze im Beirat.

Sie präsentierten sich jeweils mit einer kurzen Einführung in ihre Biografie und ihre Interessen im Bildungs-Sozial- und Kulturausschuss. Die Wahl – sechs Bewerber zogen ihr Interesse kurzfristig noch wieder zurück – aus 23 Kandidaten fand schließlich Ende September in der Stadtverordnetenversammlung statt. Jetzt präsentierte sich der neue Beirat erstmal der Öffentlichkeit. Die meisten Stimmen erhielten Jürgen Voigt, Manfred Huppermann, Elke Wurtzel, Margot Raab, Roswitha Spiegel, Rosemarie Alberico, Dr. Sonja Blewaska, Maren Petersen und Siegmar Kurth. Sie stellen nun den Kern des neuen Beirats. Aber es gibt auch neun Stellvertreter, von denen einige auch direkt zur ersten Sitzung des neuen Beirats kamen.

Manfred Huppermann wurde zum Vorsitzenden gewählt. „Es ist uns egal, wer jetzt wie viele Stimmen hatte. Das spielt hier keine Rolle“, erklärt Jürgen Voigt. Bei der Präsentation im BSKA war deutlich geworden, dass die Interessen der Kandidaten – und jetzt Beiratsmitglieder – durchaus weit auseinandergehen. Viele zeigten Interesse an der Verbesserung, Verschönerung der Innenstadt, aber ansonsten gingen die Schwerpunkte weit auseinander: Sicherheit, Gesundheitssystem, Pflege, Hospiz, Begegnung zwischen den Generationen, Sport- und Kulturangebot für Senioren waren nur einige der Themen, die genannt wurden. „Wir sind froh, dass es so ein bunter Blumenstrauß ist und nicht alle nur ein Interesse haben. So kann man mehr bewegen“, ist Huppermann überzeugt.

„Ohne das Engagement von Hildegard Pontow und der lokalen Presse wäre die Aufmerksamkeit sicherlich nicht so groß gewesen. Dafür möchte ich mich bedanken und freue mich, dass wir jetzt wieder so einen motivierten Seniorenbeirat haben“, sagt Bürgermeister Jörg Lembke.

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Gefährlicher Wanderweg: Anwohner sind besorgt

Stormarner Tageblatt  14.10.2019

Stadtverordneter stürzt, dabei wollte der Bürgermeister die Rutsch- und Stolperfalle beseitigen

Abfließendes Regenwasser sorgt für Spurrillen und Löcher  (Detailfoto oben ) auf dem nicht asphaltierten WegNiemeier
Abfließendes Regenwasser sorgt für Spurrillen und Löcher (Detailfoto oben ) auf dem nicht asphaltierten WegNiemeier

Patrick Niemeier Bad Oldesloe Glück im Unglück habe er noch gehabt, sagt der Oldesloer Stadtverordnete Andreas Lehmann (CDU). Kürzlich stürzte er auf dem Wanderweg zwischen dem Sachsenring, dem Brenner Moor und der Asklepios-Klinik. Das ärgere ihn besonders, weil er gemeinsam mit anderen Anwohnern beim Ortstermin mit Bürgermeister Jörg Lembke vor einem Jahr auf den schlechten Zustand des Weges hingewiesen habe.

Der Verwaltungschef war vor gut einem Jahr – am 20. September 2018 – im Rahmen seiner Ortsteilbesuche im Bereich rund um den Sachsenring gemeinsam mit einer Reihe seiner Mitarbeiter unterwegs gewesen und hatte auch den damals bereits schwer beschädigten Weg in Augenschein genommen. „Passiert ist dann trotz der Zusage, sich kurzfristig darum zu kümmern, überhaupt nichts“, sagt Lehmann.

Es sei nur eine Frage der Zeit, wann der nächste Sturz passieren werde. Das Problem ist an dieser Stelle mehrschichtig. Bei Regenfällen löst sich zum Teil Erdreich an an den Abhängen, die nicht wirklich gut gesichert wirken. Außerdem entstehen bei stärkeren Regengüssen durch Wassermassen schnell kleine Bäche und die wassergebundene Oberfläche löst sich zum Teil. Dadurch entstehen die kleineren und größeren Rillen, Löcher und Pfützen. Für Radfahrer und Fußgänger sind das zum Teil böse Bodenfallen.

Tatsächlich hatte Lembke damals vor Ort zugesagt, man werde mit dem Bauhof kurzfristig Abhilfe schaffen, als er die Wege besichtigt hatte. Da musste er nun nach der Kritik Lehmanns zurückrudern. „Es hat sich nicht so dargestellt, dass das schnell zu beheben ist. Man könnte es aufwendig asphaltieren oder auf andere Weise befestigen. Oder man könnte den Weg komplett sperren. Aber einfache Ausbesserungen reichen an dieser Stelle nicht. Beim nächsten stärkeren Regen wäre das Problem wieder da. Daher konnten wir noch keine schnelle Abhilfe schaffen“, so der Bürgermeister.

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Betrachtungen zum Wochenausklang: Burgfried, Pferdefuß, Wildwuchs

Stormarner Tageblatt  12.10.2019

Stormarner Wochenschau

Burgfried, Pferdefuß, Wildwuchs

„Die Burg wird in der Hansestadt Eindruck machen!“, mag sich der Mann denken.Megi Balzer
„Die Burg wird in der Hansestadt Eindruck machen!“, mag sich der Mann denken.Megi Balzer

Patrick Niemeier und Stephan Poost

Geschichtsbewusstsein Es lohnt sich, sich mit der Geschichte unseres Kreises Stormarn zu beschäftigen. Auf der Bürgermeisterinsel in Bad Oldesloe stand einst eine Motte, eine kleine hölzerne Burg, als Teil des Limes Saxoniae, des Sachsenwalls. Wehrhaft waren unsere Vorfahren und auch aufmüpfig gegenüber der damaligen Herren. So wie Johann von Hunnersbuttel, der im 13. Jahrhundert auf der Burg Stegen herrschte. Der hat den Lübecker und Hamburger Kaufleuten, die durch Stormarn zogen, Steuern, Zölle und Abgaben abverlangt. Das schmeckte den Pfeffersäcken nicht und so wollten sie seine Burg schleifen. Das gelang ihnen allerdings nicht. Erst ein tiefer Griff in die Schatztruhe sorgte dafür, dass Johann von dannen zog. Vielleicht sollte man sich heute auf damals besinnen, so eine starke Burg (siehe Karikatur), mag vielleicht auch heute noch den Stormarnern ein wenig mehr Gehör verschaffen…

Geschichtsbewusstsein 2.0 Es wird immer wieder nach „Leuchttürmen“ in Stormarn gesucht, heißt es, wenn über den Tourismus und seine etwas stockende Entwicklung gesprochen wird. Abgesehen von Naherholung und einem wachsenden kulturellen Angebot sieht es da etwas düster aus im Vergleich zu anderen Städten und Kreisen in Norddeutschland. Abseits vom Ahrensburger und Reinbeker Schloss und ein paar weiteren, kleineren Sehenswürdigkeiten wird es dann schon eng. Und das ist schade, weil der Kreis historisch ziemlich viel Potenzial hat. Das zeigt sich bei den beliebten Stadtführungen und bei den gefeierten historischen Theaterstücken von „Bad Oldesloe macht Theater“. Es gibt eine Reihe Stormarner, die daher finden, dass man neue „Leuchttürme“ schaffen muss. Die wechselhafte Historie vor allem der Kreisstadt könnte da ein Ansatzpunkt sein. Denn von der großen Geschichte der Kleinstadt ist nicht so viel zu sehen, wie zu sehen sein könnte. Eine Art Freilichtmuseum oder vereinzelte rekonstruierte Bauten von der Frühzeit über das Mittelalter bis in Richtung Hanse- und Kurbadzeit könnten echte Hingucker mit historischem Wert werden.

Stormarn mit Herz Da berichtet das Stormarner Tageblatt online und in der Printausgabe über ein Kaltblutpferd, das an Hufkrebs erkrankt ist. Seit fast einem Jahr kämpfen die Besitzer gegen die Krankheit, nun benötigen sie dringend finanzielle Hilfe für die Behandlung. Und die Stormarner Tierfreunde halfen, binnen eines Tages kamen mehr als 5000 Euro zusammen. Nun kann Graham – so der Name des Pferdes – behandelt werden.

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Große Musiktalente

Stormarner Tageblatt  11.10.2019

Vier junge Damen gewannen den Sonderpreis des Wettbewerbs der Oldesloer Musikschule

Vier junge Musiktalente gewannen den Sonderpreis des Musikschulwettbewerbs. Dr. Katharina Schlüter (Bürgerstiftung Stormarn, v.l.), Dozentin Natalya Klemm,  Anjali Steglich , Tabea Steglich, Lea-Sophie Steglich,  Julia Ivemeyer und Baron Martin von Jenisch. nie
Vier junge Musiktalente gewannen den Sonderpreis des Musikschulwettbewerbs. Dr. Katharina Schlüter (Bürgerstiftung Stormarn, v.l.), Dozentin Natalya Klemm, Anjali Steglich , Tabea Steglich, Lea-Sophie Steglich, Julia Ivemeyer und Baron Martin von Jenisch. nie

Bad Oldesloe Sie zählen zu den lokalen Klassiktalenten und werden nun die Gelegenheit bekommen junge Musiker live zu erleben und zu treffen, die schon einen Schritt weiter sind.

Zu den Sonderpreisen des Musikschulwettbewerbs der Oldesloer Musikschule für Stadt und Land gehörten Eintrittskarten für die „Blumendorfer Begegnungen“, die seit 19 Jahren auf dem Gut Blumendorf von Baron Martin von Jenisch stattfinden. Die Konzerte präsentieren in Kooperation mit der Bürger-Stiftung Stormarn und gefördert durch die Sparkasse Holstein zwei Mal im Jahr Studierende der Musikhochschulen Hamburg und Lübeck.

Die Gewinnerinnen sollen nun die Möglichkeit bekommen, sich vom Konzert inspirieren zu lassen und danach mit den Musikern und den Professoren ins Gespräch kommen zu können.

Gewonnen haben die Töchter der Apothekerfamilie Steglich aus Bad Oldesloe Anjali (14), Tabea (18) und Lea-Sophie (21). Sie spielen alle Klavier und müssen sich nach eigener Aussage zuhause beim Proben daher miteinander arrangieren. Besonders interessant ist die Begegnung mit den Studierenden für Tabea , die plant, Musik zu studieren.

Vierte Gewinnerin im Bunde ist Julia Ivemeyer (15), die sich in der Kategorie Violine ins Gedächtnis der Jury spielte. Die drei Pianisten besuchen das Konzert der Klavierklasse am 20. Oktober. Julia ist am 24. November bei der Klasse für Kammermusik und Violoncello dabei. Für beide Konzerte gibt es noch Karten. nie

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