Stormarner Tageblatt 30.06.2018
Fußballer befürchten Vandalismus und Sperrung des Platzes, der dringend benötigt wird
Rolf Blase Bad Oldesloe Müll, Zigaretten, Glassplitter zerbrochener Flaschen – Der Sportplatz auf dem Exer ist ein beliebter Treffpunkt, aber nicht alle Jugendliche halten sich an die Regeln. Ermahnungen hätten keine dauerhafte Wirkung gezeigt, für Kontrollen fehle es an Personal und Zeit, so Bürgermeister Jörg Lembke. „Findet man dort wieder Glassplitter, werden wir den Vereinen und Schulen mitteilen müssen, dass dort kein Sport mehr betrieben werden darf. Das Verletzungsrisiko wäre zu groß“, hatte der der Verwaltungschef jüngst im Bildungs-, Kultur- und Sportausschuss gesagt.
Das hat den VfL auf den Plan gerufen, der seinen Trainings- und Spielbetrieb gefährdet sieht. Der Vereinsvorstand sieht dringenden Handlungsbedarf, da das Vogelschießen vor der Tür steht und man befürchtet, dass sich dann wieder Jugendliche dort treffen, trinken, grillen oder sogar Lagerfeuer machen, was alles schon vorgekommen ist.
„Der Kunstrasenplatz wird für den normalen Trainings- und Spielbetrieb benötigt und als Ausweichplatz, wenn der Rasenplatz im Travestadion witterungsbedingt gesperrt ist“, heißt es in einem Schreiben des Vfl an die Stadtverordneten. Der Vereinsvorstand fordert darin nicht nur zum wiederholten Mal, den Platz einzuzäunen, sondern eine Lösung schon vor dem Vogelschießen. Als beim Stadtfest an beiden Tagen mehrere hundert Jugendliche auf den Exer gefeiert und ihren Müll hinterlassen hatte, hatte Lembke überlegt, zum Vogelschießen mehr Abfalleimer am Exer aufzustellen. Der VfL favorisiert eine andere Lösung. Um Parties und damit eine Sperrung des Platzes zu verhindern wäre ein provisorischer Bauzaun es wünschenswert.
Die nächste Ausschuss- Sitzung steht nämlich erst wieder für September im Plan. Der Rasen im Travestadion wird aber bereits ab 9. Juli bis 31. August gesperrt, damit er regenerieren kann. Die ersten Saisonspiele sind bereits in den Ferien angesetzt und können nur auf dem Exer ausgetragen werden.
„Es besteht somit dringender Handlungsbedarf. Wir als Verein können nicht bis September warten. Eindringlich bittet der VfL die Stadtverordneten daher, sich dafür einzusetzen, dass der Exer weiterhin als Fußballplatz genutzt werden kann“, begründet der VfL den Antrag auf einen Zaun.
2013 war rund 600 000 Euro teure Kunstrasenplatz auf dem Exer eingeweiht worden. Geplant worden war er zunächst mit Zaun. Die dafür notwendigen 40 000 Euro wurden aber im Nachtragshaushalt gestrichen. Man wollte testen, ob es zu den vom VfL befürchteten Schäden kommt. „Keine Berichte über außergewöhnliche Verschmutzungen oder Zerstörungen“, hieß es 2014 im Verwaltungsbericht. Mittlerweile geht der Bürgermeister angesichts des Vandalismus davon aus, dass der Platz bald für mehrere hunderttausend Euro saniert werden muss, wenn sich nichts ändert.