Zoff um kostenfreies Parken

Stormarner Tageblatt  18.10.2022

SPD will jüngst verabschiedetes Konzept für Bad Oldesloes Innenstadt aufbohren – CDU auf der Zinne

In Bad Oldesloe kann man aktuell in der Innenstadt 15 Minuten lang kostenlos parken und ein Ticket aus der „Brötchentaste“ ziehen. FBO und SPD ist das zu wenig.  Patrick Niemeier
In Bad Oldesloe kann man aktuell in der Innenstadt 15 Minuten lang kostenlos parken und ein Ticket aus der „Brötchentaste“ ziehen. FBO und SPD ist das zu wenig. Patrick Niemeier

Patrick Niemeier

Am 14. Mai 2023 ist Kommunalwahl in Schleswig-Holstein und in Bad Oldesloe kristallisiert sich schon jetzt ein erstes Wahlkampfthema heraus: Kostenfreies Parken in der Innenstadt. Erst vor einigen Monaten wurde eine neue Satzung zur Parkraumbewirtschaftung politisch verabschiedet. Jetzt kommt das Thema schon wieder auf die Agenda – ausgerechnet auf Initiative der SPD, die sich damals noch gegen die Ausweitung kostenloser Parkflächen ausgesprochen hatte.
Es war eine Lektüre des Stormarner Tageblatts, die dem CDU-Vorsitzenden Jens Wieck (Foto) nach eigener Aussage aus der Seele sprach. „Ich habe die Wochenendkolumne zum Thema Parken in Bad Oldesloe gelesen und kann die Aspekte nur komplett unterstreichen. Das habe ich auch schon an anderer Stelle gesagt. Die Argumente und Ausführungen haben mich komplett überzeugt“, sagt Wieck. Hintergrund ist, dass die SPD Bad Oldesloe einen Vorstoß für eine erweiterte kostenfreie Parkzeit auf Innenstadtparkflächen gewagt hat. Die Sozialdemokraten wollen so Bürger entlasten und die Innenstadt beleben. Ziel der SPD: eine Stunde kostenloses Parken in der Innenstadt. Die FBO – die das Thema Parken lange Zeit gepachtet zu haben schien – legte erwartungsgemäß nach. Dort lautet der Tenor „zwei Stunden kostenloses Parken“ in der Innenstadt.

CDU will den ÖPNV stärken
Für die CDU kommt das alles sehr verwunderlich. „Ich dachte, wir wären uns einig, dass wir den ÖPNV stärken wollen und vor allem die Verkehrswende in Bad Oldesloe vorantreiben. Das wird natürlich nichts, wenn wir es wieder noch attraktiver machen, dass man mit dem Pkw in die Stadt fährt“, sagt Wieck.
„Als ich gehört habe, dass die SPD so die Bürger entlasten möchte, habe ich mich gefragt, was das alles soll. Sollen nun also die Bürger benachteiligt werden, die durch die hohen Spritpreise auf Rad und ÖPNV umsteigen, oder wie?“, wird Wieck geradezu wütend. Der Vorschlag der SPD und der FBO sei „ein Schlag ins Gesicht der Bürger, die sich für Klimaschutz engagieren und das Auto freiwillig stehen lassen“, legt Wieck nach.
Die Behauptungen der FBO und der SPD, dass dadurch die Innenstadt belebt werde, sei längst durch Studien widerlegt. Kostenlose Parkflächen stünden in keinem Zusammenhang zur Belebung von Städten, berichtet Wieck.
Die CDU stehe zu den Enscheidungen, die erst vor wenigen Monaten zu den Parkgebühren gefällt wurden. „Was macht das Thema eigentlich jetzt wieder auf der Tagesordnung. Wir haben das gerade alles diskutiert“, sagt Wieck. Außerdem stünden die Christdemokraten klar für die Verkehrswende und für die Stärkung des Radverkehrs und des ÖPNV. Da sei so ein Vorschlag kontraproduktiv.
Da die FBO damals als einzige Partei gegen die jetzige Parkraumbewirtschaftung war, sei es nicht verwunderlich, dass sie auf den Zug der SPD aufspringe und sogar mit noch mehr Forderungen um die Ecke komme.
Wieck stellt klar, dass eine Verlängerung der kostenfreien Parkzeit in Bad Oldesloe mit der CDU nicht zu machen sein werde. Derweil lädt die CDU Bad Oldesloe alle an lokalpolitischen Themen interessierten Oldesloer Bürger zu einem „kommunalpolitischen Speeddating“ in das Bürgerhaus in der Mühlenstraße 22 ein.
Die Veranstaltung findet am Montag, 24. Oktober, ab 18 Uhr statt.

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Bad Oldesloe in alten Bildern

Stormarner Tageblatt  15.10.2022

Der 14. Band mit historischen Aufnahmen aus der Kreisstadt erscheint in diesen Tagen

Das Kino im damaligen „Hotel Zur Krone“ wurde 1950 im damaligen Saal eingerichtet. Viele Oldesloer kennen es noch unter dem Namen „Bali-Kino“.  Verlag von Hausen
Das Kino im damaligen „Hotel Zur Krone“ wurde 1950 im damaligen Saal eingerichtet. Viele Oldesloer kennen es noch unter dem Namen „Bali-Kino“. Verlag von Hausen

„Bad Oldesloe in alten Bildern 14“ kann ab sofort direkt beim Verlag unter (04531) 181058, bei Pareibo, bei der Buchhandlung Willfang sowie beim Buchservice Rehme in Bad Oldesloe vorbestellt werden.

Patrick Niemeier

Aus einer Idee ist eine Tradition geworden. Mittlerweile ist es 14 Jahre her, dass der Oldesloer Autor und Verleger Claus von Hausen die Idee hatte, Bücher mit historischen Fotos und Hintergrundgeschichten aus der Kreisstadt zu veröffentlichen. Das Konzept wurde zum Erfolgsmodell und mittlerweile hat sein Sohn Nico von Hausen das Projekt übernommen. Der Senior hilft aber noch bei der Fotoauswahl, wie von Hausen Junior erzählt.
„Im Grunde stand es bereits kurz nach dem Erscheinen des 13. Bandes im vergangenen Jahr fest, dass wir noch eine Ausgabe angehen werden“, sagt von Hausen Junior.

Erneut eine Gemeinschaftsproduktion
„Beim Ausliefern konnte ich mit Dieter Harms sprechen und der sagte mir, dass er dafür einige Bilder aus den Familienalben beisteuern könnte“, berichtet von Hausen über die Anfänge der Planung für Band 14.
Er habe Bilder der Spedition Harms, Fotos der Turnabteilung des VfL Oldesloe sowie vom Vogelschießen in der Kreisstadt für sein Buch verwenden können. Dafür sei er sehr dankbar. Allgemein sei auch das neue Werk wieder eine Gemeinschaftsproduktion. Immer wieder haben sich laut von Hausen neue Kontakte ergeben. So habe Fritz Kerkau Fotos beigesteuert, die seine Familie nach dem Zweiten Weltkrieg auf dem Gelände der ehemaligen Papierfabrik zeigen. Über Kerkau habe er dann Kontakt zu Christian Hormann herstellen können, dessen Vater wiederum einst ein großes Fotoarchiv aufgebaut habe. Dieses durfte Nico von Hausen sich intensiv anschauen und nutzen. Es gebe außerdem auch einen Einblick in die Geschichte der Fahrradläden „Felgenhauer“ und „Küper“ oder auch in den Geflügelzuchtverein. „Freuen können sich die Leser auch auf Fotos vom Bad Oldesloer Karneval“, sagt von Hausen. Diesen gibt es seit einigen Jahren nicht mehr. Viele Jahre lang gehörte er aber fest in den Veranstaltungskalender der Kreisstadt.
Erneut gebe es – wie schon gewohnt – eine Vorbestellungsmöglichkeit. Von Hausen steht auch dazu, dass das in den aktuellen Zeiten für Sicherheiten für den kleinen Verlag sorge und das unternehmerische Risiko senke, wenn man kalkulieren könne, wie viele Bücher bereits einen Abnehmer gefunden haben.

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Stormarner Wochenschau: Fahren Sie weiter – es gibt nichts zu sehen

Stormarner Tageblatt  15.10.2022

Fahren Sie weiter – es gibt nichts zu sehen

Karikatur: Megi Balzer
Karikatur: Megi Balzer

von Patrick Niemeier, Joshua Hirschfeld und Finn Fischer

Der Blick hinter die Kulissen
„Aufgrund des Alters der technischen Anlagen ist ein Ausfall einzelner Komponenten wahrscheinlich.“ So hieß es kürzlich in einer Beschlussvorlage im Ahrensburger Hauptausschuss zum Badlantic. Was genau das bedeutet, konnte unsere Zeitung in dieser Woche bei einem Besuch vor Ort erleben. Mit offenen Armen wurden wir dort empfangen. Prokurist Kay Peter Thiede zeichnete ein düsteres Bild des Zustands des Bades. Die Kurzform: Sämtliche Technik ist veraltet, schwerfällig, energetisch ineffizient. Für Teile der Technik des 1983 erbauten Gebäudes sind kaum mehr Ersatzteile zu kriegen, andere Teile werden neuen Qualitätsvorschriften kaum mehr standhalten können. Der Betrieb hängt an einer einzigen Pumpe, bei deren Ausfall der Betrieb im Bad erstmal stillstünde. Das gilt auch, wenn ein Rohr platzen würde – eine Befürchtung des Prokuristen. Wenn der Rundgang eines gezeigt hat, dann das: Dass die Politik Geld für das Badlantic in die Hand nimmt, wird allerhöchste Zeit. Ob es nun auf einen Neubau oder vorerst eine Erhaltssanierung hinausläuft, soll ein Gutachten klären. Nach den Schilderungen des Prokuristen dürfte allerdings klar sein: Allzu lange werden Badegäste im Badlantic nicht mehr planschen können.

Die Jugend braucht ein Haus
Seit Jahren steht die alte sogenannte „Villa Wacker“ in Bargteheide leer. Vor einer Woche dann das: Nach einer Demo besetzten Jugendliche das Haus für zwei Tage. Der Aufschrei entsprechend groß. Die Vorwürfe einiger Lokalpolitiker in Richtung der Aktivisten: mangelndes Demokratieverständnis, gewaltsames Eindringen, Sachbeschädigung, Hausfriedensbruch. Über die Vorwürfe lässt sich streiten. Auch ziviler Ungehorsam kann in einer Demokratie eine legitime Protestform sein. Und Hausfriedensbruch, naja. Das mag rein rechtlich zutreffen. Da hier eine leerstehende Villa und nicht etwa das Rathaus gestürmt und besetzt wurde, hält sich der Schaden wohl in Grenzen. Doch die Stadtverwaltung wird sicher keine Schlüssel an eine Gruppe übergeben, die mit weiteren Aktionen droht, sollten Forderungen nicht erfüllt werden. Oder die öffentlich ohne Nennung einer verantwortlichen Person kommuniziert. Ein Gesicht, ein Ansprechpartner ist wichtig. Seitens der Politik sollte trotz allem Verständnis gezeigt werden. Jugendliche werden irgendwann erwachsen und brauchen deswegen schnell Resultate. Dass Ideen, die von Jugendgruppen initiiert werden, in der Umsetzung viel zu lange dauern, ist vielerorts zu beobachten. Das führt zu Frust. Das Projekt Jugendkulturhaus in der Villa nach der Besetzung aus einer Trotzreaktion heraus sterben zu lassen, wäre schade und unangemessen. Die Jugend braucht Räume, in denen sie sich unbehelligt von Stadt und Politik und ohne jedes Mal um Platz und Erlaubnis zu fragen, entfalten kann. Dafür, dass das funktioniert, gibt es Beispiele. Wie etwa das Inihaus in Bad Oldesloe, das schon seit fast 25 Jahren von Jugendlichen autonom geleitet wird. Doch durch Trotz auf der einen und Erpressungsversuche auf der anderen Seite werden sich die Fronten nur verhärten und die Räume in der Villa bleiben ungenutzt.

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CDU sammelt Spenden für die Tafel

Stormarner Tageblatt  14.10.2022

Bad Oldesloe: Infostand in der Innenstadt

Jens Wieck (li.) überreicht eine Lebensmittelspende an Tafel-Chef Karl-Heinz-Bahr.  CDU Bad Oldesloe
Jens Wieck (li.) überreicht eine Lebensmittelspende an Tafel-Chef Karl-Heinz-Bahr. CDU Bad Oldesloe

Bad Oldesloe Am Sonnabend, 29. Oktober, wird sich die CDU Bad Oldesloe von 9.30 bis 12 Uhr an einem Infostand in der Fußgängerzone am Laurent Anregungen, aber auch kritischen Fragen stellen.
Aus aktuellen Anlass der Situation der Tafel in Bad Oldesloe, möchte sich die CDU zusätzlich an diesem Tag erneut an alle Bürger wenden, mit einer kleinen Geldspende die Tafel zu unterstützen. „Jeder Cent hilft und das eingenomme Geld wird komplett als Spende weitergegeben“, sagt CDU-Vorsitzender Jens Wieck. Das die Tafel seit Monaten am Limit stehe und jede Unterstützung braucht, sei bekannt. Wieck: „Deshalb haben wir die Tafel seit dem ersten Spendenaufruf im Juni durch private Sachspenden von Lebensmitteln weiterhin jeden Monat unterstützt.“
fsf

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Kabeldiebe legen Bahnverkehr lahm

Stormarner Tageblatt  14.10.2022

Täter scharf auf Kupfer / Bahnstrecke Hamburg-Lübeck betroffen

Fahrgäste der Regionalexpress-Linien zwischen Hamburg und Lübeck müssen häufig mit Verspätungen klarkommen.  Patrick Niemeier
Fahrgäste der Regionalexpress-Linien zwischen Hamburg und Lübeck müssen häufig mit Verspätungen klarkommen. Patrick Niemeier

Patrick Niemeier

Pendler und Bahnreisende zwischen Hamburg und Lübeck sind es ja im Prinzip schon gewohnt: Auf der Strecke zwischen den beiden Bahnhöfen kam es seit Mittwochnachmittag, immer mal wieder zu zum Teil massiven Einschränkungen.

Vandalismus durch Kupferdiebe
Der Grund ist laut DB Regio „Vandalismus an der Infrastruktur“. Konkreter soll es sich nach Angaben der Bundespolizei um einen größeren Kupferkabeldiebstahl an der Strecke handeln. Diese Kabel werden benötigt, um die Strommasten zu erden. Sie wurden durch Kriminelle entwendet. Der Diebstahl war am Mittwochnachmittag aufgefallen. Die Reparaturen sind relativ aufwendig und müssen im Bereich zwischen Ahrensburg und Bargteheide erfolgen. Betroffen waren der Regionalexpress RE8 (Lübeck-Hamburg) bei dem es in beiden Richtungen zu Verspätungen kam, der Regionalexpress RE80 (Lübeck- Ahrensburg-Hamburg), bei dem es ebenfalls in beide Richtungen zu Verspätungen kam sowie die Regionalbahn RB81 zwischen (Bad Oldesloe-Hamburg ), bei der sogar mit vereinzelten Komplettausfällen zu rechnen war.

Heute soll alles wieder laufen
Die Bahn geht auf den Linien RE8 und RE80 von Verspätungen und längeren Fahrzeiten von ungefähr 30 Minuten aus. Die Arbeiten an der Strecke sollten laut Bahn gestern Nachmittag abgeschlossen sein. Genaue aktuelle Informationen soll es auf der Homepage der Bahn geben.
Die Strecke gehört bundesweit zu den Bereichen der Bahn mit den meisten Verspätungen und Ausfällen.

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