Absage an den VfL Oldesloe

Stormarner Tageblatt   06.07.2018

Kunstrasenplatz am Exer: Lokalpolitik ignoriert Bitte und Wunsch des Vereins

Patrick Niemeier Bad Oldesloe Enttäuschung beim VfL Oldesloe. Der Wunsch des größten Oldesloer Sportvereins, den Kunstrasenplatz am Exer zumindest für den Abend des Vogelschießens sperren zu lassen, um mögliche weitere Beschädigungen zu verhindern, ist gescheitert. Und auch die Bitte an die Oldesloer Lokalpolitiker, über die Müll-, Vandalismus- und Scherbensituation auf dem Exer in der aktuellen Stadtverordnetenversammlung zu diskutieren, wurde nicht nachgekommen.

„Man kann hier seine Meinung sagen als Bürger und etwas fragen. Aber wir werden nicht diskutieren und auch nichts dazu entscheiden“, stellte Oldesloes neue Bürgerworthalterin Hildegard Pontow in der Bürgerfragestunde klar. Bürgermeister Jörg Lembke hatte unlängst gesagt, dass es eine mögliche und nicht unwahrscheinliche Konsequenz sein könnte, dass der Platz dem Vereinssport komplett entzogen werden müsse, weil nicht rund um die Uhr gewährleistet sein könne, dass sich dort keine weiteren Scherben oder Müll ansammeln, der Sportler verletzen könnte. Doch wirklich Ernst scheinen die Lokalpolitiker diese Situation nicht zu nehmen. Die bestehenden Probleme werden eher als Ausnahmen und bedauernswerte Vorfälle gewertet, die aber eher nur am Rande von Großveranstaltungen oder besonderen Tagen wie „Vatertag“ und „Silvester“ auftreten. Doch das bestreiten die Sportler seit Monaten.

Die Mutter eines jungen VfL-Fußballers war daher in die Stadtverordnetenversammlung gekommen, um klarzustellen, dass Scherben und Müll auf dem Platz kein Problem des Stadtfests oder spezieller Veranstaltungen gewesen seien und dass es leider auch kein Argument sei, zu sagen, dass dort viele Jahre nichts passiert sei. Die Zeiten hätten sich geändert. Schon deutlich vor dem Stadtfest habe sie entsprechende Beweisfotos gemacht und der Verwaltung vorgelegt. „Es wird in der Diskussion jetzt aber dann oft auf diesen einen Vorfall beschränkt, das ist schade.“

„Ich bin der falsche Ansprechpartner. Die Politik möchte einen offenen Platz ohne Zaun. Auch sonstige Maßnahmen müssten auf politischem Weg diskutiert werden. Mehr will ich dazu nicht sagen“, so Lembke. Er unterstrich aber, dass es eben auch aktuell politisch so gewollt sei, dass der Platz auch im zeitlichen Rahmen mehr der Freizeit- als der Vereinsnutzung zugedacht sei. Die Lokalpolitiker äußerten sich quer durch alle Fraktionen nicht weiter öffentlich. Schon im Vorwege war aber aus den Fraktionen zu hören, dass eine Zaunlösung oder eine reine Vereinssport-Nutzung nicht in Frage komme. Einige Politiker könnten sich aber vorstellen, dass dort regelmäßig ein Security nach dem Rechten sehen könnte. Genau wie die regelmäßige Reinigung ist das eine Kostenfrage. Von Seiten des VfL wollte man am Mittwochabend nicht weiter kommentieren, dass der Wunsch über die Probleme aktuell noch vor den Sommerferien zu diskutieren, ignoriert wurde. Es sei von Seiten des Vereins alles gesagt.

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