Keine Sonder-Impftermine für Stormarner Schüler

Stormarner Tageblatt  03.06.2021

Corona-Impfungen gibt es ohne besondere Priorität, teilte der Landrat mit

Finn Fischer
Trotz einer Zulassung und einer grundsätzlichen Erlaubnis des Bundes verzichtet der Kreis Stormarn auf gesonderte Impf-Aktionen für Schüler und Jugendliche. Das hat Landrat Henning Görtz im Schul-, Kultur- und Sportausschuss mitgeteilt. Seit dem 28. Mai ist der mRNA-Impfstoff von BionTech/Pfizer auch für die Anwendung bei Jugendlichen ab zwölf Jahren zugelassen. Der Bund ermöglicht seitdem den Ländern, grundsätzlich gesonderte Impfangebote für Schüler zu schaffen.

Keine mobilen Impfteams für Schulen
So könnten mobile Impfteams etwa an bestimmten Tagen an Schulen und in andere Bildungseinrichtungen gehen und dort eine Impfung anbieten. Das wird es in Stormarn jedoch nicht geben. „Die Impfkommission hat deutlich gemacht, dass eine flächendeckende Impfung bei Jugendlichen nicht sinnvoll ist“, begründet Landrat Görtz die Entscheidung, auf Impfaktionen an Schulen zu verzichten. Ein weiterer Grund ist, dass dafür keine Sonderkontingente an Impfstoff zur Verfügung gestellt werden.

Jugendliche: Impfung beim Hausarzt möglich
Jugendlichen ab zwölf Jahren steht es mit Einwilligung der Eltern aber natürlich wie jedem anderen Bürger frei, sich ab dem 7. Juni eigenständig über einen Hausarzt einen Impftermin zu organisieren. Bevorzugt behandelt werden Schüler aber auch hier nicht. Görtz: „Es wird das Angebot geben, das jedem gemacht wird.“ Ab dem 7. Juni wird bundesweit die Priorisierung für eine Corona-Impfung aufgehoben. Das Bundeskabinett hat die dementsprechend geänderte Impf-Verordnung zur Kenntnis genommen. Außerdem steigen dann auch die Betriebsärztinnen und -ärzte in die Impfkampagne ein.
Inzwischen sind bereits etwa 70 Prozent der impfbereiten Erwachsenen in Deutschland gegen das Coronavirus geimpft – darauf hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn nach der Kabinettsitzung am Mittwoch hingewiesen. Man habe beim Impfen „enorm an Geschwindigkeit gewinnen können“. Um die Dynamik des Impfgeschehens zu halten, gehe man nun mit der Aufhebung der Priorisierung den nächsten Schritt. Darauf hatten sich Bund und Länder zuvor verständigt.

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