Stormarner Tageblatt 16.08.2021
3600 Euro kostet der Schutzboden jedes Mal, wenn er für ein Event in der Stormarnhalle verlegt wird
Bad Oldesloe Die Stormarnhalle in Bad Oldesloe ist die größte Mehrzweckhalle der Stadt und einer der größten Veranstaltungsräume in Stormarn. Doch besonders beliebt ist sie bei Großveranstaltern schon länger nicht.
Ein wesentlicher Faktor dabei waren neben der Turnhallenatmosphäre und in die Jahre gekommenen sanitären Einrichtungen die entstehenden Kosten, die gerade von lokalen Veranstaltern als hoch eingestuft wurden. Die Stadt versucht, so viele laufende Kosten wie möglich zu refinanzieren.
Weil während der Corona-Pandemie die Möglichkeit bestand, dass die Halle als Ausweichkrankenhaus genutzt werden muss, hat die Stadt einen Boden für diese Fälle angeschafft.
Dieser wurde auch für die Phase erstmalig verbaut, in der Sport in der Halle bis Juni untersagt war, weil die Halle für Versammlungen aller Art genutzt wurde, die sonst – mit Blick auf die Coronaregeln – nicht hätten stattfinden können.
Jetzt soll dieser Boden, der den Sportbelag vor Straßenschuhen und sonstigen beschädigenden Einflüssen schützt, auch bei jeder Veranstaltung verlegt werden.
Kostenfaktor jedes Mal: 3600 Euro. Diese Mehrkosten müssten Veranstalter bezahlen. In der Konsequenz würde das wohl heißen, dass die Mehrzweckhallen-Nutzung Geschichte wäre.
Selbstbeteiligung für Nutzer
Die Verwaltung schlägt daher vor, dass die Nutzer nur 630 Euro dieser Kosten tragen. Die restlichen 3000 Euro pro Event sollen aus der Stadtkasse fließen. Es kommt in der Lokalpolitik aber der Verdacht auf, dass der Boden nur verlegt werden soll, weil er angeschafft wurde. Und wird dieser nicht eigentlich durch den stadteigenen Bauhof und die Hausmeister verlegt? Sind die 3600 Euro also echte Kosten oder verrechnet mit Arbeitszeit des städtischen Personals?
Jörn Lucas (CDU), der selbst beruflich im Sportbereich tätig ist, sagt sogar, dass das Verlegen dieses Bodens überflüssig sei. Hajo Krage (SPD) möchte genau wie Dagmar Danke Bayer (Die Grünen) ausrechnen lassen, ob die 30.000 Euro im Jahr wirklich günstiger sind, als vielleicht in vier oder fünf Jahren einen neuen Boden anschaffen zu müssen.
Da zu viele Fragen über Sinn und Unsinn des Verwaltungsvorschlags offen blieben, wurde die Entscheidung vertagt. Die Zukunft der Stormarnhalle ist sowieso noch Bestandteil einer größeren Diskussion. Denn geplante generelle Sanierungsarbeiten werden durch den Denkmalschutz schwieriger als erwartet.
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