Hako investiert 20 Millionen Euro

Stormarner Tageblatt  08.07.2022

Erster Spatenstich für neues Logistikzentrum mit Minister Madsen in Bad Oldesloe

Beim 1. Spatenstich für das neue Hako-Zentrallager in Bad Oldesloe: Max-Bögl-Bereichsleiter Detlev Farnschläder (v.l.), Jörg Huhnholz, Hako-Geschäftsführer Mario Schreiber, Wirtschaftsminister Claus Ruhe Madsen, Bürgermeister Jörg Lembke und Hako-Betriebsratsvorsitzender Sven Buntfuß.  Finn Fischer
Beim 1. Spatenstich für das neue Hako-Zentrallager in Bad Oldesloe: Max-Bögl-Bereichsleiter Detlev Farnschläder (v.l.), Jörg Huhnholz, Hako-Geschäftsführer Mario Schreiber, Wirtschaftsminister Claus Ruhe Madsen, Bürgermeister Jörg Lembke und Hako-Betriebsratsvorsitzender Sven Buntfuß. Finn Fischer

Finn Fischer

Der Maschinenhersteller Hako in Bad Oldesloe denkt groß und investiert groß: 20 Millionen Euro fließen in den Standort. Bis Herbst 2023 soll neben dem Firmensitz in der Hamburger Straße ein Zentrallager entstehen. Das, obwohl auch der Kehrmaschinen-Hersteller wie viele andere Industrieunternehmen seit einiger Zeit mit Lieferengpässen und den Auswirkungen des Ukraine-Kriegs zu kämpfen hat. Umso bemerkenswerter, dass die Firma gerade jetzt viele Millionen investiert. Auch deshalb hatte Ministerpräsident Daniel Günther die Teilnahme am Spatenstich und Festakt zugesagt. Doch er sagte kurzfristig zwei Termine im Kreis Stormarn ab – auch den bei Hako. Die Gründe dafür sind nicht bekannt.
Stattdessen kam ein anderes Mitglied der neuen Landesregierung: Claus Ruhe Madsen. Der ehemalige Bürgermeister von Rostock ist seit einer Woche Wirtschaftsminister und „interessierter Industriemensch“, wie er selbst über sich sagt. Madsen lobte Hako auch dafür, dass beim Bau des neuen Zentrallagers ein Fokus auf Nachhaltigkeit gesetzt wird. Das Dach des zirkaa 13500 Quadratmeter großen Gebäudes soll mit einer Photovoltaik-Anlage ausgestattet und mit Wärmepumpen beheizt werden. Die geplante Halle selbst ist eingeschossig und misst 10800 m². Hinzu kommt ein Warenein- und ausgang (2050 m²) und ein Bürobereich (650 m²).
„So etwas jetzt zu bauen, ist sicher keine Selbstverständlichkeit bei den Zeiten, die uns bevorstehen“, sagte Claus Ruhe Madsen. Im Bezug auf die Wirtschaft des Landes meint er damit vor allem die Gas-Krise. Am 11. Juli wird die Gas-Pipeline Nord Stream I von Russland – angeblich wegen Wartungsarbeiten – geschlossen. Ob sie wie angekündigt wieder ans Netz geht, ist ungewiss. Die Landesregierung versuche bereits auf den Bund einzuwirken, so Madsen: „Wir tun alles, um schnellstmöglich LNG hier im Land zu ermöglichen, aber das sind schwierige komplexe Prozesse.“
Vorsitzender der Geschäftsführung der Hako-Gruppe, Mario Schreiber, setzt auf die Unterstützung der Landesregierung „und die richtigen Weichenstellungen“. Er hofft, dass die Politik die Auswirkungen der derzeitigen Krisen zumindest abmildern kann. „Wir befinden uns schon durch die Folgen der Coronapandemie und des russischen Angriffskrieges in Europa in einem ganz schwierigen wirtschaftlichen Umfeld“, so Mario Schreiber. Zum einen gebe es immer noch Probleme in den Lieferketten und hinzu komme jetzt die Sorge im Hinblick auf die Energie- beziehungsweise Gasversorgung. Der Hako-Geschäftsführer machte deutlich, dass eine derartige Investition in einen Standort in der heutigen Zeit keine Selbstverständlichkeit ist. Hako sei, so Schreiber, als Unternehmen erfreulich gewachsen. Jahr für Jahr wurden Rekordergebnisse beim Umsatz erzielt: „Deswegen können wir uns diese große Einzelinvestition erlauben.“
Hako will durch das Zentrallager Transportwege einsparen und die Lieferungen an die Kunden weiter beschleunigen. Trotz der hohen Automatisierung werden durch den Bau des Logistikzentrums in Bad Oldesloe neue Arbeitsplätze entstehen. Das ist dem Oldesloer Bürgermeister Jörg Lembke besonders wichtig: „Hako ist ein wichtiger Arbeitgeber und Ausbildungsbetrieb und natürlich – das will ich nicht unerwähnt lassen – ein großer Steuerzahler.“ Er freue sich auf das, was hier in den nächsten Jahren entstehen wird, so der Verwaltungschef weiter. Nicht unerwähnt ließ Jörg Lembke, dass auch die Stadtverwaltung auf die Maschinen des Unternehmens setzt: „Ich finde es wichtig, dass eine Stadt ansässige Unternehmen repräsentiert.“

Dieser Beitrag wurde unter Presseartikel veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.