Stormarner Tageblatt 18.08.2022
Der aufregende Start in das Oldesloer Grundschulleben
Patrick Niemeier
Alles ist neu an diesem warmen Augusttag für die beiden Oldesloer Erstklässlerinnen Leni und Frieda, als sie gestern die Räume der Stadtschule betreten. Wobei, das Gebäude an sich ist für sie nicht ganz neu. Sie waren schon zu Besuch und in den Monaten vor dem Start in die Grundschulzeit hatten sie bereits so manche Aufgaben mit auf den Weg bekommen, die sie im Vorwege absolvierten. Darunter sei eine Art Steine-Schnitzeljagd im Kurpark oder das Ausfüllen eines Steckbriefs gewesen, auf dem sie ihre Familie vorstellen, auch Hobbys und Interessen sowie ihr Lieblingsessen verewigen durften.
Langsam sind sie auf diese kreative Art – die von der Schule liebevoll vorbereitet wurde – an den Start ins Schulleben herangeführt worden, der – wie für 2581 andere Kinder im Kreis Stormarn – in diesen Tagen über die Bühne geht. Begrüßt wurden sie von ihren Lehrerinnen und einer jungen Oldesloerin im Freiwilligen Sozialen Jahr sowie Schulleiterin Sabine Prinz in der Mensa ihrer neuen Schule.
Musik ist beiden besonders wichtig
Dass gleich zu Beginn gemeinsam gesungen wurde und es einen Auftritt der „Band ohne Namen“ gab, gefiel den beiden ABC-Schützinnen aus der Kreisstadt besonders. Beim umgedichteten Sportfreunde-Stiller- Hit „Applaus, Applaus“ sangen und klatschten sie fleißig im Takt mit. Musik ist beiden besonders wichtig. Begeistert besuchen Leni und Frieda auch daher schon seit längerer Zeit Kinder-Tanzkurse in Bad Oldesloe. Mit Unterrichtssituationen kennen sie sich also zumindest auch schon ein wenig aus. Nach der Begrüßung ging es für sie dann zum ersten Mal mit den übrigen Mitschülern in ihre Klassenräume. „Ich freue mich darauf, bald lesen und schreiben zu lernen und rechnen mag ich“, sagt Leni. „Ich hoffe, dass wir viel Musik machen“, ergänzt sie. Auch Frieda freut sich nach den ersten Eindrücken auf „Lesen und rechnen. Ich glaube Deutsch und Rechnen werden mir sehr gut gefallen“, sagt sie.
Die erste kleine Schulstunde sei „Richtig aufregend, aber auch ein bisschen anstrengend gewesen“, sagt Frieda. „Wir haben kleine Schultüten gebastelt, aber ich bin nicht fertig geworden“, ergänzt Leni. Die beiden Freundinnen, die nicht zusammen in eine Kita gingen, freuen sich darauf, dass sie nun in der Grundschule die „Ameisen-Klasse“ 1d gemeinsam besuchen können. Zufällig haben sie sich auch den gleichen bunten Schulranzen ausgesucht. Doch ihre gut gefüllten Schultüten unterscheiden sich. Leni freut sich über das Einhorn auf ihrem Einschulgeschenk, während bei Frieda Bibi und Tina die Tüte zieren.
Eltern suchten die
Stadtschule ausDie Eltern sind erleichtert, dass ihre Kinder an der Stadtschule angenommen wurden. Sie hatten sehr darauf gesetzt. Aus ihrer Sicht sei das Konzept genau richtig. Sie wissen auch, dass einige andere Kinder abgelehnt werden mussten. Leni und Frieda sind nach den vielen Eindrücken erstmal erschöpft. Doch bevor es an das Auspacken ihrer großen Schultüten geht, freuen sie sich bereits auf den ersten richtigen Schultag. „Ich möchte schnell viel lesen“, sagt Leni bestimmt und Frieda nickt: „Darauf freue ich mich auch“.
Schulleiterin Sabine Prinz erinnerte die Eltern aller Erstklässler daran, dass genau diese Hoffnungen auch zu ein wenig Frust führen können. Es wäre nicht das erste Mal, dass Kinder nach ein paar Tagen und Wochen feststellen, dass man nicht automatisch mit dem Besuch der Grundschule das Lesen und Rechnen erlerne. „Da sind Sie als Eltern gefragt, die Motivation hoch zu halten und ersten Frust zu moderieren“, sagt Prinz. Damit neben den Eltern noch möglichst viele Verwandte und Bekannte an der Einschulung teilnehmen konnten, wurden alle vier ersten Klassen einzeln eingeschult. Anschließend bestand für die Eltern noch die Möglichkeit, sich bei Wasser, Kaffee und Snacks auf dem Schulhof zu unterhalten. „Gemeinsam mit der elterlichen und pädagogischen Fürsorge wollen wir die Kinder nun durch eine gute Schulzeit bringen“, sagte Prinz. An der Grundmotivation von Leni und Frieda wird das sicherlich nicht scheitern, die freuen sich bereits darauf, dass die erste „richtige“ Schulwoche beginnt.