Stormarner Tageblatt 20.09.2022
Das sind die Gründe für das Aus
Patrick Niemeier
Ausstellungen, Konzerte, Lesungen und neue Formate – die Galerie BOart hat in Bad Oldesloe seit 2016 für so manche kulturellen Ausrufezeichen gesorgt. Doch damit wird Ende Januar 2023 Schluss sein. Das überrascht zahlreiche Kulturfreunde in Stormarn und wird eine Lücke im kulturellen Angebot der Kreisstadt hinterlassen.
Aus der eigentlichen Idee, einen in Stormarn dringend benötigten Ort zu erschaffen, in dem Künstler ohne komplizierte Auflagen, Juryentscheidungen oder Wartezeiten ihre Werke präsentieren können, wurde das Konzept für einen besonderen Treffpunkt, der das kulturelle Portfolio in Bad Oldesloe erweiterte.
BOart-Galerie wird aus eigener Tasche finanziert
„Wir haben das alles aus eigener Tasche finanziert, gelegentlich half uns eine Förderung, um bestimmte Angebote erst möglich zu machen. Das hatte den großen Vorteil, das zu machen, was uns selbst gefiel und wozu wir Lust hatten“, sagt Barbara Schleth, Sprecherin des BOart-Teams. Regelmäßig hatte die Galerie auch Gelder aus dem städtischen Kulturförderbudget beantragt.
In der Pandemie habe es sich als Vorteil erwiesen, dass man von der Galerie nicht leben musste. Von den aktuell elf Kulturschaffenden aus dem Team werden allerdings drei Ende des Jahres den Rückzug antreten. Gleichzeitig rechne man durch die Energiekrise mit einem deutlichen Anstieg der Nebenkosten. Ein kleineres Team müsste also höhere Kosten privat aufbringen. Gleichzeitig seien die Öffnungszeiten und der Arbeitsaufwand nicht mehr so abzubilden, wie es notwendig wäre. „Der Arbeitsaufwand, den eine Galerie so mit sich bringt, ist nicht mehr wirklich zu leisten“, teilt das Galerie-Team mit.
Obwohl der Zulauf nicht bei allen Ausstellungen und Events so groß wie erhofft war, habe man das Gefühl vermittelt bekommen, ein Teil der Oldesloer Kulturszene zu sein. Ein Teil, der jetzt überraschend wegfallen wird.
Interesse an kultureller Nachnutzung
Wünschenswert sei es jetzt, dass in der Immobilie direkt am historischen Mühlrad-Platz etwas Kulturelles weitergeführt werde. Der Vermieter sei „sehr nett und würde eine solche Nutzung sehr begrüßen“, heißt es. Anregungen und Ideen in diese Richtung können per Mail an das Team info@galerie-boart.de geschickt oder auch persönlich mitgeteilt werden.
Noch gebe es allerdings auch so manche Gelegenheit, die Galerie und Veranstaltungen dort zu besuchen. Das Programm lässt sich auf der Homepage finden. Für den Januar 2023 solle dann ein würdiger Abschluss gefunden werden, versprechen die BOart-Macher.