Mehr klimatisierte Busse und verbessertes AS-Taxi

Stormarner Tageblatt   18.08.2018

Bei der Ausschreibung für das Netz Nordstormarn geht der Kreis auf viele Wünsche der Städte ein

Die Linie 8110 ist die nachfragestärkste Buslinie  im nördlichen Kreisgebiet und soll bald häufiger fahren. rob
Die Linie 8110 ist die nachfragestärkste Buslinie im nördlichen Kreisgebiet und soll bald häufiger fahren. rob

Rolf Blase Bad Oldesloe Im Busverkehr im Norden des Kreises soll es ab Ende 2019 diverse Verbesserungen geben. Der Kreis bereitet die Ausschreibung für das Netz Nordstormarn vor. Nachdem die Kommunen befragt worden waren, soll der Verkehrsausschuss dem Konzept in seiner Sitzung am Montag, 27. August, ab 18.30 Uhr im WAS-Gebäude am Bahnhof (Raum F 22) zustimmen.

W-Lan und Monitore Klar ist bereits, dass in den Grundnetzlinien (8110, 8120, 8130, 8140, 8150, 8160, 8170) sowie auf den Linien 8101, 8102 und 8103 im Oldesloer Stadtverkehr klimatisierte Busse fahren sollen. Videoüberwachung soll flächendeckend umgesetzt werden. Die Linie 8110 von Bad Oldesloe über Bargteheide nach Ahrensburg ist die nachfragestärkste im nördlichen Kreisgebiet und soll zu den Hauptverkehrszeiten morgens und nachmittags doppelt so häufig fahren sowie mit W-Lan und Monitoren ausgestattet werden. Die Mehrkosten für den 30-Minuten-Takt werden auf jährlich 160 000 Euro geschätzt.

Die Taktverdichtung war auch eine Forderung der Stadt Bargteheide, von deren Vorschlägen vieles umgesetzt wird. So soll das Anruf-Sammel-Taxi Bargteheide-Umland erstmals auch zwischen den Gemeinden und Ortsteilen fahren. Bisher ist das AST Stormarn ein reiner Zielverkehr zwischen Stadt und Umlandgemeinden. Wer von Bargfeld-Stegen nach Jersbek wollte, musste erst nach Bargteheide. Das soll sich ändern. Fahrten mit dem AS-Taxi innerhalb von Gemeinden sind aus Kostengründen aber weiterhin nicht vorgesehen.

Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2019 soll Bargteheide auch einen innerstädtischen ÖPNV wie Reinfeld, Oldesloe und Ahrensburg bekommen. In die Wohngebiete südlich des Tremsbütteler Wegs, zwischen der Jersbeker und der Alten Landstraße sowie Zu den Fischteichen fährt kein Bus. Dort plant der Kreis den Einsatz von AS-Taxis, die zum Stadttarif fahren sollen. Die Kosten werden auf 40 000 Euro im Jahr geschätzt.

Zur Anbindung des Gewerbegebiets hatte Bargteheide einen 30 Minuten-Takt und eine Betriebszeit bis 22 Uhr „vorbehaltlich einer Kostenbeteiligung der Gewerbebetriebe von 50 Prozent“ vorgeschlagen. Der Kreis ist bereit, 75 000 Euro für einen Stundentakt werktags zwischen 6 und 22 Uhr zu zahlen. Die Mehrkosten von noch mal 45 000 Euro für die Taktverdichtung müsste die Stadt übernehmen. Die Vorschläge einer Extra-Haltestelle für den Bus 374 und den Schulbus 8111 zu einer normalen Linie aufzuwerten, sollen zu einem späteren Zeitpunkt aufgegriffen werden.

Vorschlägen aus Bad Oldesloe will der Kreis zum Teil folgen. Den Bus 8102, der Famila und Rethwischfeld anfährt, hatte die Stadt vor einigen Jahren auf eigene Kosten installiert. Der Kreis hatte kein Potenzial gesehen, weil der Kastorf-Bus fast parallel fährt. Zählungen haben aber ergeben, dass die 8102 die am stärksten genutzte Linie im Stadtverkehr ist, so dass sie samt Kosten von jährlich 28 700 Euro ins Grundangebot übernommen wird. Weitere 25 000 Euro bewilligt der Kreis, damit der Stadtverkehr an Samstagen nicht schon um 14, sondern erst um 18 Uhr eingestellt wird. Von 19 bis 22 Uhr verkehrt das AS-Taxi. Ab Dezember 2019 sollen dafür Zeitkarten anerkannt werden. Das gilt auch für Sonntage, große Einnahmenverluste erwartet man aber nicht.

Was der Kreis ablehnt Eine generelle Anerkennung sowie eine Angleichung von Bus- und AST-Preisen lehnt der Kreis indes ab. Ebenso eine zusätzliche Stadtlinie in den Pölitzer Weg, Hebbel- und Kampstraße. Bei Bedarf könne eine Verschwenkung der Trittau-Linie 8120 ins Neubaugebiet geprüft werden. Für die geforderten Halbstundentakte zu Hauptverkehrszeiten auf den Stadtlinien 8101, 8102 und 8103 sieht man nicht das Nachfrageniveau. Die 80 000 Euro sollten deshalb erstmal von der Stadt finanziert werden. Ein weiterer Vorschlag betraf die Linie 8146 nach Seefeld. Der Bus zur Schülerbeförderung verkehrt morgens zwei Mal zu den Schulen und nachmittags sieben Mal stadtauswärts, nimmt in Gegenrichtung aber niemand mit. Wenn die Rücktouren nicht als Leerfahrt, sondern als reguläre Fahrt erfolgen, würde das 50 000 Euro jährlich kosten. Mit dem, was der Kreis freiwillig finanzieren will, werden es bereits 329 000 jährlich mehr.

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