Stormarner Tageblatt 03.09.2018
Bad Oldesloe Unter dem Motto „Nie wieder Krieg. Nie wieder Faschismus“ kamen am Sonnabend in Bad Oldesloe rund 200 Menschen zu einer Kundgebung auf der Hude zusammen.
Gemeinsam wollten sie auf Einladung des Deutschen Gewerkschaftsbunds, der evangelischen Kirchengemeinde und des Oldesloer Bündnisses gegen Rechts des Kriegsbeginns durch „Nazideutschland“ vor 79 Jahren gedenken. Damals war Polen durch die Deutschen angegriffen worden – der Beginn des zweiten Weltkriegs, der Millionen Menschen auf der ganzen Welt das Leben kostete und der in der Folge mit dem „Kalten Krieg“ für die Spaltung der Welt sorgte, die bis heute nachwirkt.
Bei der Kundgebung war natürlich auch die aktuelle Situation in Deutschland ein großes Thema. „Kriege in aller Welt sorgen dafür, dass Menschen auch hierher zu uns kommen, um Schutz zu suchen. Ich kann es nicht verstehen, dass es hier in unserer Gesellschaft tatsächlich wieder Menschen gibt, die das verbriefte Recht auf Asyl in Frage stellen“, sagte Bürgermeister Jörg Lembke. Hilfe für Geflüchtete sei in Bad Oldesloe eine Selbstverständlichkeit.
„Wir werden es nicht zulassen, dass jemals das braune Gesindel hier bei uns die Meinungshoheit bekommt“, wurde Walter Albrecht vom „Bündnis gegen Rechts“ schärfer im Ton. Auch der Aufmarsch Rechtsextremer gemeinsam mit der AfD in Chemnitz war natürlich Thema. „Die AfD ist ein Fall für den Verfassungsschutz. Wer offen damit droht, nach der von ihnen angedachten Revolution, Funkhäuser zu stürmen und Journalisten auf die Straße zu zerren, hat in unseren Parlamenten nichts verloren. Die AfD ist ein Fall für den Verfassungsschutz“, so der Vizepräsident des DGB in Norddeutschland, Ingo Schlüter unter großem Applaus der Anwesenden. „Die AfD ist die einzige Partei, die offenbar nicht gewillt ist, aus der Geschichte zu lernen. Stattdessen wird der zweite Weltkrieg von den Rechtspopulisten ein „Fliegenschiss“ genannt“, so Schlüter.
Der Flüchtlingsbeauftragte der Landesregierung, Kapitän Stefan Schmidt, mahnte ebenfalls. „Wenn man hört, wie sich ein Innenminister Seehofer schon äußert, bekommt man ja direkt einen dicken Hals“, sage Schmidt. Er sei erfreut, dass immer mehr Menschen dem Aufruf ‚Seebrücke statt Seehofer‘ folgten. „Wir müssen nicht jetzt etwas gegen die rechten Strömungen machen, sondern ab jetzt.“ Immer mehr Menschen würden für Frieden, Toleranz und gegen die Hetzer auf die Straße gehen. Das sei sehr gut und wichtig, so Schmidt. nie