Betrachtungen zum Wochenausklang: Von Klagen, Solidarität und Vorschusslorbeeren

Stormarner Tageblatt   06.10.2018

Stormarner Wochenschau

Von Klagen, Solidarität und Vorschusslorbeeren

Megi Balzer
Megi Balzer

Stephan Poost Gegeigt Mehr als 400 Reinfelder haben ihren Politikern am Tag der Deutschen Einheit mal die Meinung gesagt. Sie wollen, dass die Sportplätze in der Ortsmitte erhalten werden. Bürgermeister, SPD und Wir-Fraktion mussten sich so einiges anhören. Dass das Grundstück für die geplanten neuen Sportplätze einem CDU-Mitglied gehören soll, das den Grund sicherlich nicht kostenlos zur Verfügung stellt – geschenkt, auch wenn es ein „G’schmäckle“ hat.

Dass Reinfelder, die ihr Häuser erst gebaut haben, als die Sportplätze lange in Betrieb waren, nun angeblich aber vom Lärm der Sportler belästigt werden – geschenkt, weil wenig glaubhaft. Dass aber die Reinfelder CDU nicht den Mumm hatte, sich den Bürgern zu stellen, um mit ihnen ins Gespräch zu kommen, sich zu erklären, das ist armselig. „Wir haben einen klaren Beschluss, dass der Platz bleibt, wo er ist“, führte der Bürgermeister aus. Vernommen haben es die Demonstranten wohl. Ob aber auch die CDU die Nachricht gehört hat, die von der Demo ausging?

Vergeigt? Die Oldesloer Festhalle ist in die Jahre gekommen. Einst Prunkstück der Kreisstadt, werden schon seit einigen Monaten keine Gastspiele von auswärtigen Veranstaltern mehr durchgeführt. Dabei wird eine große Veranstaltungshalle in der Kreisstadt dringend gebraucht. Und weil das Kub mit der Festhalle im Hinterkopf geplant wurde, gibt es im Kub-Saal auch nur 200 Plätze. „Wer mehr Gäste erwartet, kann in die Festhalle gehen“, so war die Idee. Wie immer hängt alles am Geld. Darauf hat auch Bürgermeister Lembke hingewiesen. So wird wohl die Politik endlich mal ihre Hausaufgaben machen und ein Gesamtkonzept erarbeiten müssen. Da die Räumlichkeiten – wenn es sie denn erst gibt – nicht nur in den Abendstunden genutzt werden können, sollte sicherlich die gesamte Schulsituation betrachtet werden. Die Alternative wäre einer Kreisstadt nicht würdig: Keine Veranstaltungen mehr mit mehr als 200 Besuchern.

Gespielt Eigentlich nur eine kleine Nachricht, die uns diese Woche aus der Kreisstadt erreichte: Es gibt ein Benefizkonzert für die Oldesloer Bühne. Im Dezember des Vorjahres mussten alle Aufführungen des Weihnachtsmärchens abgesagt werden, ein tragischer Todesfall überschattete damals die Arbeit des Amateurtheaters. Nun soll am Sonnabend, 13. Oktober, um 20 Uhr ein Benefizkonert im „Old Esloe“ stattfinden. Wie gesagt, eigentlich nur ein kleine Nachricht, die uns aus der Kreisstadt erreichte. Aber doch essentiell. Macht es doch ein funktionierendes Gemeinwesen aus, sich gegenseitig unter die Arme zu greifen und in der Not zu helfen. In diesem Sinne kann man der Veranstaltung am 13. Oktober nur viele Konzertbesucher wünschen.

Verfrüht Das regt schon zum Nachdenken an, die Berufliche Schule in Ahrensburg hat die Auszeichnung „Schule ohne Rassismus“ bekommen. „Jetzt müssen Sie das aber auch so leben“, hießt in der Laudation des Kreises, der die Auszeichnung vergeben hat. Hmm, ohne der Schule zu nahe treten zu wollen und ohne den guten Willen der Schülerinnen und Schüler, der Lehrerinnen und Lehrer, anzuzweifeln, aber bisher gab es Auszeichnungen immer erst, wenn man sie sich verdient hat. Eine sicherlich sinnvolle Reihenfolge, wie ich finde.

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