Vogelschießen: Ausfall mit Zuschuss verhindert

Stormarner Tageblatt   01.11.2018

Bad Oldesloer Bildungs-, Sozial- und Kulturausschuss stimmt für Unterstützung einer 450-Euro-Stelle

Auch nächstes Jahr geplant: Der Vogelschießerumzug.Nie
Auch nächstes Jahr geplant: Der Vogelschießerumzug.Nie

Patrick Niemeier Bad Oldesloe Es gibt wenige Feste in Stormarn, die so beliebt sind, wie das Oldesloer Vogelschießen. Neben dem Stadtfest ist es die größte Veranstaltung der Kreisstadt und wird bisher rein ehrenamtlich von den Schulen – mit Unterstützung aus Eltern- und Vereinskreisen – organisiert. Vor einigen Jahren gründete sich ein eigener „Vogelschießerverein“, um rechtlich abgesichert zu sein, wenn es um die Durchführung geht.

Fünf Jahre lang hatte nun die Leiterin der Stadtschule, Sabine Prinz, den sprichwörtlichen „Hut“ auf. 2017 schlug sie bereits Alarm, dass die Herausforderung neben den gewachsenen Aufgaben im Bereich ihrer eigentlichen Arbeit als Direktorin nicht mehr zu bewerkstelligen sei. Doch für 2017 und 2018 ließ sie sich trotzdem nochmal überreden, die Organisation von ihrem Schreibtisch aus durchzuführen. Unmissverständlich macht sie jetzt aber klar, dass das für 2019 nicht mehr der Fall sein wird. „Ich habe es gerne gemacht. Ich würde es auch durchaus gerne weitermachen, aber es geht einfach nicht – kein einziges Mal“,so Prinz im BSKA.

Die Veranstaltung sei zu groß: Sicherheitsauflagen und -konzepte haben sich verschärft und auch das Fest selbst bietet – zum Beispiel mit der Etablierung eines Nachmittagsprogramms auf dem Exer – immer neue Herausforderungen. „Das können wir nicht mehr als Lehrer und Direktoren ehrenamtlich alleine nebenbei machen“, legt sich Prinz fest. Entweder es gebe eine Unterstützung durch eine 450 Euro Kraft oder es werde wohl 2019 kein Vogelschießen mehr geben.

„Wir sollten dem Verein einfach die finanziellen Mittel zur Verfügung stellen, dass er eine 450 Euro Kraft einstellen kann. Wir brauchen dann aber keine detaillierte Auflistung , was da genau passiert. Wir haben ja selbst keine Erfahrung mit der Durchführung dieses Fests. Wir sollten nur den Rahmen dafür schaffen“, so Jörn Lucas (CDU). Das sah die FDP etwas anders. „Wir finden, dass der Kulturbereich der Stadt die Arbeit übernehmen könnte. Das sind die Veranstaltungsprofis ,für die das Alltagsgeschäft ist. Dafür müssten dann andere Veranstaltungen halt im Zweifel fallen gelassen werden, die eine niedriger Priorität für die Stadt haben“, so Philip Bubel (FPD). Dem widersprach Bürgermeister Jörg Lembke aus verschiedenen Gründen. „Es lebt vom Ehrenamt. Übernimmt die Verwaltung, wird man sich da weiter zurückziehen und sagen: ´lass die mal machen´Das würde den Charakter des Fests verändern“, so Lembke. Außerdem seien die Kapazitäten im Kulturbüro nicht vorhanden. Der Verein sei bereit, für die 450 Euro Stelle einen Eigenanteil zu übernehmen. Mehrheitlich wurde beschlossen, dass die Stadt ab sofort jährlich 5400 Euro für diese Stelle hinzugibt, damit das Fest auch 2019 und 2020 gesichert sei.

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