Ein Mülltag für Bad Oldesloe

Stormarner Tageblatt   01.12.2018

Am 23. März 2019 sollen Vereine, Verbände und Privatpersonen gemeinsam in der Kreisstadt Unrat sammeln

Überfüllte Mülleimer gehören zu den Punkten, die viele Passanten in Oldesloe kritisieren. Nie
Überfüllte Mülleimer gehören zu den Punkten, die viele Passanten in Oldesloe kritisieren. Nie

Patrick Niemeier Bad Oldesloe Viele Jahre lang war es eine gute Tradition in Bad Oldesloe, dass Schulen, Vereine und Privatleute in einer speziellen Woche oder einem speziellen Tag Müll sammeln. Im Verlauf des letzten Jahrzehnts ist diese Tradition eingeschlafen.

Das lag allerdings nicht daran, dass es plötzlich in der Kreisstadt keinen Müll mehr gibt oder alle Mitbürger plötzlich umsichtig geworden sind. Im Gegenteil: Überfüllte und kaputte Mülleimer, Unrat in der Landschaft, verdreckte Treffpunkte und Spielplätze bleiben präsent – die Liste der Beschwerden über unschöne Ecken in der Kreisstadt ist eher länger geworden.

Doch die Lokalpolitik hat das Thema nun verstärkt ins Auge genommen. Während sich die Linke vor allem mit verfallenen Grundstücken und Gebäuden beschäftigt und die CDU ein Schwarzbuch über Schandflecke in der Stadt veröffentlicht hat (wir berichteten), kämpfen die Grünen um die Reaktivierung eines gemeinsamen Müllsammeltages und erfahren viel Unterstützung.

Bereits vor einigen Wochen hatten sich die Mitglieder des Umwelt- und Energieausschusses geeinigt, dass sie generell einen Umwelttag im Frühjahr durchführen wollen. Jetzt wurde die Idee konkretisiert und auf den Weg gebracht. „Der Kreis würde die Entsorgung bei der AWSH mit 50 Prozent der Kosten bezuschussen“, so Sarina Adrion (Die Grünen). Zusätzlich würden Müllsäcke und Handschuhe kostenlos zur Verfügung gestellt.

„Ich hatte – wie angekündigt – nach weiterer Unterstützung beim Kreis nachgefragt, leider bestand da offenbar kein Interesse“, so Jens Wieck (CDU). „Normalerweise müssten wir da deutlicher werden, denn der Müll – darauf legt man dort ja sogar Wert – gehört eigentlich dem Kreis. Der müsste sich kümmern“, so Bürgermeister Jörg Lembke. Kritisch äußerte sich der Verwaltungschef zu einigen Punkten des Plans der Lokalpolitiker. „Sie haben einen Sonntag anvisiert. Da wäre jede Unterstützung durch Bauhof oder Mitarbeiter der Stadtinfo im Kub nicht möglich“, so Lembke. Außerdem sprach er sich gegen eine Belohnung der Müllsammler mit Geschenken aus. „Die Menschen wollen gar nicht unbedingt eine Belohnung, sondern die machen das für sich und für die Stadt – da braucht es keine Erbsensuppe oder Gutscheine“, so Lembke. Trotzdem wäre er bereit, mit dem Kub ins Gespräche zu kommen, um mögliche Gutscheinpreise zu organisieren, wenn die Politik das so wünsche. Und natürlich werde man auch einen Aufruf per Pressemitteilung herausgeben. „Viel mehr können wir dann als Stadt aber auch nicht übernehmen“, so Lembke.

An fünf Stellen könnten Container für die Entsorgung aufgestellt werden. Die 5000 Euro dafür seien im Haushalt bereits eingestellt. Der Wir-Verein prüft, ob er ein kleines Rahmenprogramm organisieren kann. Mehrheitlich einigte man sich auf den Schleswig-Holsteinischen Müllsammeltag, 23. März, für die Durchführung anzuvisieren.

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