Betrachtungen zum Wochenausklang: Für Fachkräfte gibt es keine App

Stormarner Tageblatt   15.12.2018

Stormarner Wochenschau

Für Fachkräfte gibt es keine App

„Ich war schon drin, da gibt es auch keine Bewerber!“Megi Balzer
„Ich war schon drin, da gibt es auch keine Bewerber!“Megi Balzer

Stephan Poost Mitarbeiterjagd Überall in den Verwaltungen werden neue Stellen geschaffen. In der Kreisstadt, in Bargteheide und auch im Kreis. Doch der Arbeitsmarkt hält kaum noch ausgebildete Bewerber bereit. Es ist schwer, die Stellen zu besetzen. Da hilft auch der Gang zur Arbeitsagentur wenig. Zumindest hier scheint der viel zitierte Fachkräftemangel durchzuschlagen. Möglicherweise ist das Problem allerdings auch hausgemacht. Oder haben alle Kommunen in der Vergangenheit bedarfsgerecht ausgebildet? Schließlich war die Altersstruktur der Mitarbeiter in den Verwaltungen kein Geheimnis. Fatal allerdings, wenn sich jetzt Kreis und Kommunen nun die besten Mitarbeiter gegenseitig abjagen müssen.

mangelhaft Das Entscheidungen in der Vergangenheit bis weit in die Zukunft wirken, zeigt auch das Schulzentrum in Reinbek. 1974 wurde der erste Bauabschnitt des Zentrums gebaut. Heute weiß man, dass damals gesundheitsgefährdende Baustoffe verbaut wurden, wie Asbest. Jetzt stellt sich die Frage: Vollsanierung oder Abriss und Neubau? Solche Schulzentren aus Beton, viel Glas mit vielen Ecken und Kanten entstanden Anfang der 1970er Jahre überall in Deutschland. Schon 25 Jahre später mussten einige der Gebäude umfangreich saniert werden. So stellen sich zwei Fragen: Zum einen, wie kann es sein, dass eine Asbestbelastung der Atemluft in dem Schulzentrum solange unentdeckt bleibt? Zum anderen, warum haben Architekten, Bauingenieure und Baufirmen damals so einen schlechten Job gemacht? Schließlich gibt es einige Schulgebäude im Land, die noch aus der Kaiserzeit stammen. Klar, auch diese Gebäude müssen modernisiert werden, aber diese Probleme gab es mit den alten Gebäuden nicht.

App-Hilfe Mit einer neuen App wollen die Kreise Stormarn, Ostholstein und Herzogtum Lauenburg dafür sorgen, dass noch schneller Hilfe bei Menschen mit Herz-Kreislauf-Problemen eintrifft. Grundsätzlich erst einmal eine gute Idee. Nur sollte man darauf achten, dass hier nicht wieder Aufgaben an Ehrenamtliche ausgelagert werden. „Es ist kein Ersatz für Notarzt und Rettungswagen“, so Ostholsteins Landrat Sager bei der Vorstellung der App. Wir werden das beobachten.

Weihnachtsfreude Eine schöne Idee, die immer öfter Schule macht. Unternehmen verzichten auf Weihnachtsgeschenke und spenden dafür einen namhaften Betrag ein soziale oder kulturelle Institutionen. Wie die WAS, die in dieser Woche 1200 Euro der Beratungsstelle Frau & Beruf Stormarn zur Verfügung stellte. So liegen in diesem Jahr eben einige Weinflaschen weniger unter den Tannenbäumen, die Beratungsstelle kann sich jedoch über einen neuen Computer samt Drucker freuen. Zur Nachahmung empfohlen.

Weihnachtspause Müssen wir uns Sorgen um Bargteheide machen? Schon zum wiederholten Male hat Dr. Ruth Kastner, vorgeschlagen von den Grünen, keine Mehrheit für ihre Kandidatur zur stellvertretenden Bürgermeisterin bekommen. Daraufhin nahmen die Grünen nach der Sitzung nicht am traditionellen Weihnachtsessen teil. Hoffentlich nutzen die Parteien die Weihnachtspause in Bargteheide, besinnen sich und kommen zu klärenden Gesprächen zusammen. Schließlich gibt es weit größere Aufgaben in der Stadt, als das Rad am Personalkarussell zu drehen.

 
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