Ein historisches Kleinod

Stormarner Tageblatt   28.02.2019

Alter Friedhof wird saniert, „Heiligen-Geist“-Treppe fällt weg, Trampelpfad bleibt

Patrick Niemeier Bad Oldesloe Was lange dauerte, wird bald umgesetzt. Bad Oldesloes Bürgermeister Jörg Lembke freut sich, dass die Sanierung des alten Friedhofs auf den Weg gebracht wurde, auch wenn es Abstriche durch die Lokalpolitik gab.

„Es ist ein Prozess, der vor 14 oder 15 Jahren angestoßen wurde, als das Städtebauförderprogramm seinen Anfang nahm. Da ist es ganz natürlich, dass Ideen langsam verwässern oder mit anderen Protagonisten anders diskutiert wird“, so Lembke. Er erlebe es auch bei anderen Projekten – wie dem Kreisel an der Mommsenstraße – dass Teile aus Städtebauförderprojekten vor dem Abschluss noch einige Male auf den Schreibtisch kommen.

Beim Friedhof sei es jetzt soweit, dass das finale Konzept durchgestimmt sei. Zum Opfer gefallen ist in quasi letzter Minute der eigentlich angedachte Steg auf der Trave. Die FDP hatte kritisiert, dass dieser im Schatten liege und sicherlich nicht stark frequentiert werde. Die Grünen bezweifelten, dass die Idee, dass man dort als Kanufahrer anlegen könne, in der Praxis so gelebt werden würde.

„Im Endeffekt war es ein Vorschlag, von dem wir dachten, dass er die Aufenthaltsqualität erhöhen wird. Die Politik hat sich dagegen entschieden. Allerdings war dieser Bereich auch nicht förderfähig und wir hätten es als Stadt bezahlen müssen. Daher verstehe ich den Hinweis auf die Kosten. Ansonsten ist ja alles, was im Konzeptplan war, so geblieben. Es bleiben Details, wo welche Lampe steht“, sagt Oldesloes Verwaltungschef.

Wegfallen wird die Treppe, die jetzt noch in Richtung „Heiliger Geist“ führt. Erhalten bleiben soll der entstandene Trampelpfad aus Richtung Berliner Ring, der historisch nicht so gewollt war und zunächst entfernt werden sollte. „Wir wollen da natürlich bürgernah sein“, erklärt der Bürgermeister.

Entstehen soll auch das zuletzt in der Kritik stehende Plateau mit Blick in Richtung Beste und Kirchberg. „Eigentlich war dort eine Treppe runter zu einem gedachten Wanderweg geplant. Aber das ist ja länger verworfen. Geblieben ist das Plateau. Die Ängste der Grünen, dass wir dort in den Hang eingreifen oder Bäume fällen, konnten wir – denke ich – nehmen“, so Lembke. „Wir werden ein in der Region einmaliges historisches Kleinod aufwerten. Darüber freue ich mich“, so Lembke.

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