Brandstiftung in den Toiletten

Stormarner Tageblatt   20.04.2019

Zweites Feuer in einer Woche im Oldesloer Kub

Das Kultur- und Bildungszentrum  in Bad Oldesloe. nie
Das Kultur- und Bildungszentrum in Bad Oldesloe. nie
Kulturmanagerin Inken Kautter

Kulturmanagerin Inken Kautter

Bad Oldesloe Zum zweiten Mal innerhalb einer Woche hat es im Oldesloer Kultur- und Bildungszentrum gebrannt. Erneut kam es in den Toiletten im Kellerbereich zu einer Brandstiftung.

Dieses Mal brannte ein Mülleimer in so einer Ausdehnung, dass die Feuerwehr anrücken musste. Erneut wurden kurz zuvor Jugendliche im Bereich der Toiletten beobachtet. Die Hoffnung des Bürgermeisters, dass es sich bei der Brandstiftung in der Vorwoche nur um einen „Einzelfall“ gehandelt haben könnte, hat sich damit zerschlagen. „Ich denke es war ein einmaliger Vorfall. Wenn das nicht so ist, muss man andere Maßnahmen ergreifen. Die Sorgenfalten auf meiner Stirn sind da. Das ist kein kleiner Streich“, hatte Verwaltungschef Jörg Lembke erklärt. „Das ist im Endeffekt nicht einfach nur ein kleine Brandstiftung, sondern weil Personen im Haus sind, könnte man darüber nachdenken, das als versuchten Totschlag zu werten, wenn das wieder vorkommt“, so Lembke vor dem zweiten Vorfall. Auch Kub-Nutzer sprachen davon, Anzeige wegen versuchter Körperverletzung stellen zu wollen.

Das Problem mit im Foyer herumlungernden Jugendlichen ist in den vergangenen Wochen wieder verstärkt aufgetreten. Seitdem 2017 einem Hausmeister durch einen Jugendlichen eine schwere Verletzung zugefügt wurde und eine kurze Zeit daher ein Sicherheitsdienst eingesetzt worden war, hatte sich die Situation zunächst entspannt. Mittlerweile herrscht allerdings unter vielen Nutzern und Besuchern Frust. Denn stark auffällige Jugendliche halten sich wieder vermehrt im Kub auf. Das Fehlen einer aufsuchenden Jugendarbeit oder eines Streetworkers in der Stadt wird durch die Vorfälle immer deutlicher. Gerade in den Ferien zeigt sich, dass es für die Altersgruppe 14 bis 20 Jahre offenbar keine interessanten Angebote gibt. Die Jugendfreizeitstätte wird von vielen Jugendlichen nicht als angemessener Aufenthaltsort gesehen. Sobald sie das Teenager-Alter erreichen, verliert die Juze ihren Reiz.

Das Angebot ist trotz der immer wiederkehrenden Vorfälle von Vandalismus in der Stadt durch Jugendliche nicht grundlegend überarbeitet oder überdacht worden. Auch daher ist aus dem Kub Frust zu vernehmen. Denn niemand fühlt sich wirklich zuständig. Hausverbote gegen gewalttätige und aggressive Jugendliche können kaum kontrolliert oder überhaupt erst ausgesprochen werden. Es fehlt an Zuständigkeiten und Handhabe. Wenn die Polizei vor Ort ist, sind die Jugendlichen meistens schon weg. Kub-Leiterin Inken Kautter (kl. Foto) hat angekündigt, wegen der jüngsten Vorfälle das Gespräch mit dem Bürgermeister suchen zu müssen. nie

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