Stadt lässt Blumen sprechen

Stormarner Tageblatt   05.06.2019

Aktion soll Bad Oldesloe optisch aufwerten / Sanierung der Fußgängerzone auf Eis gelegt

Bürgermeister Jörg Lembke hängte die erste Blumenampel persönlich auf. ST
Bürgermeister Jörg Lembke hängte die erste Blumenampel persönlich auf. ST

Patrick Niemeier Bad Oldesloe Das Ergebnis einer aktuellen Umfrage zur Situation der Oldesloer Innenstadt hatte viele Bürger und Geschäftsleute erschreckt. Im Rahmen der wissenschaftlichen Analyse „Vitale Innenstädte“ durch das Institut für Handelsforschung Köln (IHF) war herausgekommen, dass die Kreisstadt nicht nur nicht besonders gut abgeschnitten hat, sondern im Vergleich zu anderen Städten derselben oder ähnlichen Größenordnung auch deutlich ins Hintertreffen geraten ist.

Während bundesweit im Schnitt immerhin über 47 Prozent zu Protokoll gaben, dass ihre jeweilige Innenstadt einen hohen Unterhaltungswert habe, waren es in Bad Oldesloe nur dramatisch niedrige 16 Prozent. Während Events an sich und Dienstleistung für die Belebung der Stadt positiv gewertet wurden, kam die Gestaltung und der alltägliche Aufenthalt nicht gut weg.

Das ist ein Punkt, den unlängst auch Maik Neudek, Inhaber des Fachgeschäfts „Neudek“, kritisierte. Es werde zu wenig für eine Aufwertung der Fußgängerzone getan. Über Jahre sei es verschlafen worden, aus dem Potenzial etwas zu machen, das Bad Oldesloe eigentlich habe. Doch sich darauf auszuruhen, dass man Potenzial habe, sei im Endeffekt zu wenig. Daher werde er Ende des Jahres die Stadt verlassen.

Seine Aussagen wurden auf Seiten der Stadt sehr kritisch und bedauernd aufgenommen. „Wir machen ständig Dinge in unserem Rahmen. Natürlich bemüht sich die Stadt um die Aufwertung der Innenstadt“, betonte Agnes Heesch. Ein Beispiel dafür seien zahlreiche Blumenampeln, die jetzt mit Verspätung gehängt wurden. Eigentlich sollten sie bereits im Mai die Innenstadt verschönern, doch zu dem Zeitpunkt nahmen die Europawahlplakate die eigentlich angedachten Plätze ein. Gestern hängte Bürgermeister Jörg Lembke persönlich die erste Blumenampel auf.

„Auch wenn die Sanierung der Fußgängerzone kurzfristig nicht erfolgen kann, freuen wir uns, einen kleinen Beitrag zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität leisten zu können“, so Lembke.

Die ausführende Firma stammt aus Kleve. Sollte die Blumendekoration gut ankommen und sich die Zusammenarbeit bewähren, kann sich Lembke eine Fortsetzung in den nächsten Jahren vorstellen.

 
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