Keine weiteren Pfandringe mehr

Stormarner Tageblatt   17.06.2019

264 neue Mülleimer werden in der Kreisstadt angeschafft

Patrick Niemeier Bad Oldesloe Dass es sie gibt, lässt sich nicht leugnen oder wegdiskutieren: Mitmenschen, die sich ihren dünnen Geldbeutel damit aufbessern, dass sie Pfandflaschen aus Mülleimern fischen. Das ist oft auch in der Oldesloer Innenstadt vor allem in den späten Abendstunden zu sehen. Schlimm genug, dass offensichtlich so viele Menschen durch das soziale Netz fallen, aber um ihnen ein wenig Restwürde zu lassen, gibt es die Möglichkeit der Pfandringe. Diese werden am herkömmlichen innerstädtischen Mülleimer installiert und darin sollen und können Bürger dann ihre Pfandflaschen entsorgen und ein Sammler kann diese entnehmen.

In der Kreisstadt sorgten Berufsschüler dafür, dass solche Ringe installiert wurden. Das Ergebnis ihrer Nutzung ist allerdings ernüchternd. Die Ringe würden zu oft zweckentfremdet und gleichzeitig würden Sammler auch trotzdem noch im Müll wühlen, heißt es nach einer Evaluation. Bei der Installation hatte es noch geheißen, man wolle auch an weiteren öffentlichen Mülleimern noch weitere Pfandringe installieren.

Doch das Thema ist jetzt vom Tisch, mit Blick auf 264 neue Müllsammelbehälter, der Installation ausgeschrieben werden soll. Die in Oldesloe hängenden Mülleimer gibt es sowieso nicht direkt in der Anschaffung mit einem Pfandringsystem. Allerdings einigte sich der Wirtschafts- und Planungsausschuss darauf, dass im Rahmen der europaweiten Ausschreibung versucht werden soll die 20 vorhandenen Ringe auch an den neuen Mülleimer befestigen zu dürfen. Das sei ohne Genehmigung der Hersteller nicht einfach so möglich. Doch schließlich sei die Grundidee gut und es darüber hinaus seien die Ringe, die von einem Künstler entworfen wurden, nicht gerade billig gewesen.

Wie die zukünftigen neuen Abfallentsorgungsbehälter im öffentlichen Raum aussehen könnten, steht derweil generell noch nicht fest. Wünschenswert sei es aus Sicht des Bauhofs, dass die Eimer nicht so einfach mit einem Sechskantschlüssel geöffnet werden könnten, was den Vandalismus aktuell noch begünstige. Damit die Entsorgung auch später oder in größeren Intervallen geschehen könne, sind auch Unterbodensysteme geplant.

Die Grünen wünschen sich außerdem solarbetriebene, größere Entsorgungseinheiten, die den Müll schon automatisch pressen. Preislich liegen diese aber bei ungefähr 6000 Euro laut Kämmerin Mandy Treetzen deutlich über den „normalen“ Mülleimern. Hier hat sich Bad Oldesloe bisher mit eher günstigen Modellen zufriedengegeben. Es bestehen außerdem erheblich Bedenken, dass die „Solarmülleimer“ zu groß für die Oldesloer Fußgängerzone sein könnten und es Kaufleuten und Veranstaltern noch schwerer machen könnten. Die Frage , wie die Müllentsorgung in der Fußgängerzone klappen soll, konnte auch konzeptionell nicht final geklärt werden.

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