Oldesloer Radfahrer müssen noch geduldig sein

Stormarner Tageblatt  14.12.2019

„Radhaus“ am Bahnhof entsteht bis Ende 2020 / Bestehende Radboxen müssen entfernt werden

Die alten Fahrradboxen  können doch nicht als Übergangslösung bestehen bleiben. Die Nutzer müssen sie räumen. nie
Die alten Fahrradboxen können doch nicht als Übergangslösung bestehen bleiben. Die Nutzer müssen sie räumen. nie

Patrick Niemeier Bad Oldesloe Viele Oldesloer zweifeln mittlerweile daran, doch das „Radhaus“ am Bahnhof wird gebaut werden. Nach jahrelangen Diskussionen hatte man sich 2018 schließlich darauf einigen können, dass das moderne „Radhaus“ als Unterstellmöglichkeit für Fahrräder am Bahnhof gebaut werden soll. Eine gute Möglichkeit für Pendler ihre Räder unterzustellen.

Im April 2018 war man dann so weit, dass man sich optimistisch zeigte, dass der Bau bald beginnen könne. „Es ist jetzt alles soweit vorbereitet, dass nur noch Formalitäten fehlen und wir dann im Herbst oder gegen Ende des Jahres fertig sein könnten, wenn alles glatt geht“, so Roland Neumann von BahnStadt damals, die das Projekt vorgestellt hatten. Der damalige Bauamtsleiter Thilo Scheuber, der mittlerweile zum Kreis gewechselt ist, sagte, dass es nur noch „ein paar Formalitäten seien“. Zusammen mit Nah.Sh ging man von einer Eröffnung im Winter 2018 oder spätestens Frühjahr 2019 aus. Doch es passierte bis heute am Bahnhof nichts, weshalb im Verlauf des Jahres unter anderem auch der ADFC Kritik daran äußerte, dass man keinen aktuellen Planungsstand bekomme und die Fahrradabstellmöglichkeiten am Bahnhof sich eher verschlechtert als verbessert hätten. Waren die abschließbaren, überdachten Stellplätze womöglich heimlich doch noch zu den Akten gelegt worden?

Nein, sagt Bürgermeister Jörg Lembke. Im Gegenteil. Es komme jetzt Bewegung in die ganze Sache. „Es ist nie leicht, wenn man Verträge mit der Deutschen Bahn macht oder auf Grundstücken der Bahn bauen möchte“, so der Oldesloer Verwaltungschef. Die Verhandlungen haben sich sehr lange hingezogen und insgesamt habe alles länger gedauert. „Man muss aber auch fair sein und sagen, dass wir auch massive Probleme mit Personal hatten in der Bauabteilung, was natürlich auch dazu beigetragen hat“, so Lembke weiter.

Es sei aber so, dass es nun losgehen könne. „Ich denke bis Ende 2020 steht dann das Radhaus am Bahnhof. Es werden noch einige Vorbereitungen notwendig sein“, erklärt der Bürgermeister. Unter anderem muss man den Untergrund genau untersuchen. Denn kurz vor dem Ende des zweiten Weltkriegs wurde der Bereich um den Oldesloer Bahnhof von den Alliierten in Grund und Boden gebombt. Es war einer der schrecklichsten Tage der Oldesloer Stadtgeschichte und einer, der vermutlich auch noch mehrere Blindgänger im Boden hinterlassen haben wird. „Es wäre nicht überraschend, wenn wir mehrfach Dinge finden, die entschärft werden müssen“, kündigt der Bürgermeister mögliche Evakuierungen an.

Außerdem müssen jetzt die bisher bestehenden Boxen doch geleert und komplett abgebaut werden. Diese können nicht – wie zuerst gedacht – auch während der Bauphase noch genutzt werden. „Wir haben sie alle gekündigt und schauen ob wir sie später an anderer Stelle wieder aufbauen können“, erklärt Lembke. Weil die Verhältnisse unübersichtlich waren, wurden auch alle Boxen im Parkhaus gekündigt und müssen zum 31.12. geräumt werden.

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