Impfstart an Bad Oldesloer Schulen

Stormarner Tageblatt  23.08.2021

Über 200 Schüler angemeldet: Mobile Impfteams sind in Schleswig-Holstein unterwegs

 

Patrick Niemeier

Deutlich weniger dramatisch als gedacht, sei der Anti-Corona-Piks, berichtet eine Bad Oldesloer Schülerin, die sich zum Ende der Woche an der Schule am Masurenweg gegen Corona impfen lassen konnte. Im Vorwege habe sie manche Schauergeschichte über die Impfreaktionen gehört, doch auch 24 Stunden später gehe es ihr relativ gut. Etwas müde und wie minimal erkältet, fühle sie sich.

Weniger Zurückhaltung seit Stiko-Empfehlung
Doch längst nicht alle ihre Freundinnen hätten das Impfangebot angenommen, berichtet sie. Das liege auch daran, dass in vielen Familien eine Menge Desinformation herrsche und seltsame Informationen aus einschlägigen Portalen kursieren. Für ihre Eltern sei es spätestens klar gewesen, der Impfung zuzustimmen, als die ständige Impfkommission (Stiko) kürzlich die Impfung für Kinder ab 12 empfahl.
Diesen Effekt hat auch das Bildungsministerium des Landes erkannt. „Schülerinnen und Schüler, die sich bisher noch nicht angemeldet haben, das aber zum Beispiel wegen der geänderten Impfempfehlung der Stiko noch tun wollen, können sich jederzeit noch über ihre Schulen anmelden“, sagt Bildungsministerin Karin Prien.
„Bei Bedarf können sie auch am Tag selbst noch fragen, ob sie eine Impfung bekommen. Die Ärztinnen und Ärzte der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein versuchen, jedem ein Impfangebot zu machen“, so die Bildungsministerin.
Seit Donnerstag sind mobile Impfteams in Schleswig-Holstein unterwegs und führen Impfungen an Schulen durch. Im gesamten Bundesland haben sich laut Bildungsministerium schon über 10.500 junge Mitbürger angemeldet. In Stormarn waren es laut Tageblatt-Informationen knapp über 1000, davon ungefähr ein Viertel in der Kreisstadt.

Landesweit nahmen etwa 11 Prozent Angebot an
Insgesamt seien das landesweit ungefähr elf Prozent der noch ungeimpften Schülerinnen und Schüler. Allerdings müsse laut Bildungsministerium dabei auch bedacht werden, dass knapp 31 Prozent aller Jugendlichen zwischen 12 und 17 auch vor dem Impfangebot in den Schulen schon geimpft seien.

40 TSS-Schüler ließen sich impfen
Auch an der Theodor-Storm-Schule in Bad Oldesloe ließen sich knapp über 40 Schülerinnen und Schüler mit dem Impfstoff von BionTech-Pfizer impfen. „Die Aktion kam gut an“, sagt Schulleiter Martin Nirsberger. Für etwas Aufregung sorgte, dass sich das Impfteam etwas verspätete. Dann sei aber alles gut durchgezogen worden.
„Das war dann alles von meinem Büroteam hervorragend organisiert und das ist alles gut über die Bühne gegangen“, führt der Schulleiter der TSS aus. „Ich hatte den Eindruck, die Schüler waren auch ganz glücklich, dass das alles geklappt hat“, sagt er. Insgesamt ziehe er ein positives Fazit.
Es habe bis auf ein Elternpaar gar keine Probleme gegeben. Dieses habe auch schon bei der Maskenpflicht scharfe Kritik an dem Umgang mit der Pandemie geäußert. Sie kritisiert, dass das Impfen in der Schule stattfinden dürfe. Sie fürchten offenbar, dass auch ihr Sohn geimpft werde. „Das Impfen ist keine schulische Veranstaltung, sondern ein freiwilliges Angebot. Das haben wir klar gemacht und dann war es auch soweit gut“, erklärt Nirsberger.
An den beruflichen Schulen des Kreises in Bad Oldesloe sind bereits knapp 100 Schüler geimpft worden. Dort wurde das Impfangebot nicht über die mobilen Impfteams hergestellt, sondern – wie berichtet – über freie Zeitslots im Oldesloer Impfzentrum.

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