Der Abriss des „Schandflecks“

Stormarner Tageblatt  04.11.2021

Zehn Jahre wurde in Bad Oldesloe auf den Abriss des ehemaligen Kaufhauses Nickel gewartet

https://www.e-pages.dk/stormarnertageblatt/2843/assets/a415036118i0004_max1024x.jpg
https://www.e-pages.dk/stormarnertageblatt/2843/assets/a415036118i0009_max1024x.jpg
https://www.e-pages.dk/stormarnertageblatt/2843/assets/a415036118i0034_max1024x.jpg
https://www.e-pages.dk/stormarnertageblatt/2843/assets/a415036118i0024_max1024x.jpg
https://www.e-pages.dk/stormarnertageblatt/2843/assets/a415036118i0029_max1024x.jpg
https://www.e-pages.dk/stormarnertageblatt/2843/assets/a415036118i0014_max1024x.jpg
Das Haupthaus ist am 1. November Geschichte. Freie Sicht über die Trave zur Lübecker Straße. Guido Behsen (5), Patrick Niemeier (2)

Patrick Niemeier

Jeden Tag fressen sich die Baumaschinen seit über zwei Wochen ein Stück weiter durch das ehemalige Nickel-Gebäude in der Lübecker Straße 8 bis 12 in Bad Oldesloe, das im vergangenen Jahrzehnt nur noch als „Schandfleck der Stadt“ bekannt war.
Nach 14 Tagen Abrissarbeiten war das Haupthaus mit den leerstehenden Wohnungen schon so gut wie verschwunden. Es folgt jetzt noch der Rückbau der Verbindung zum vorderen Teil des Kaufhauses. Dabei funktioniert der Abriss des Baus aus den 60er-Jahren nicht so, wie sich manche das vielleicht vorstellten, nämlich nicht mit einem großen Knall und einer Abrisskugel, sondern konzentriert Stück für Stück.
Der Grund dafür ist, dass das Material noch direkt vor Ort so getrennt wird, dass es sortenrein – ob nun Metalle, Stein, Holz oder Glas – recycelt werden kann. Eine mobile Brechanlage kommt dafür vor Ort zum Einsatz. Die Abrissexperten der Firma Freimuth erwarten, dass es sich um rund 5000 bis 6000 Kubikmeter Schutt handeln wird, der am Ende durch den Rückbau des Gebäudes entstanden sein wird.
Der enorm verkleinerte Gebäudeschutt soll aber nicht abtransportiert werden, sondern wird für die Oberfläche der entstehenden Baulücke genutzt werden. In den nächsten Jahren soll dieser Bereich laut Bürgermeister Jörg Lembke zunächst als Parkfläche genutzt werden, bevor die weiteren Planungen voranschreiten. Es ist bereits ein städtebaulicher Realisierungswettbewerb auf den Weg gebracht worden.

Rückbau schon Wochen vorher begonnen
Vor dem eigentlichen Abriss, waren in dem ehemaligen Wohn- und Kaufhaus bereits Infrastruktur-Einrichtungen wie Heizungen, Leitungen, Toiletten, Sprinkleranlage oder Waschbecken zurückgebaut worden. Dabei fand man auch noch all das, was in den vor über zehn Jahren geräumten Wohnungen zurückgelassen worden war.

Brücke soll erhalten bleiben
Die ehemaligen Wohnungen sind mittlerweile schon komplett verschwunden. Der Gebäudeteil mit dem Anbau in Richtung des vorderen Kaufhauses – in dem sich mittlerweile „dm“ und „C&A“ befinden – folgt in den nächsten Wochen. Dabei wartet auch die größte Herausforderung der Arbeiten auf die Experten. Denn der Übergang soll entfernt werden, ohne dass die darunter liegende Brücke beschädigt oder gar zerstört wird.
Laut Aussagen der engagierten Abbruchfirma sei das aber tatsächlich noch immer „eine Standardaufgabe“. Der gesamte Abriss der Gebäude soll bis Weihnachten abgeschlossen sein, hieß es zu Beginn der Abrissarbeiten.
nie

Dieser Beitrag wurde unter Presseartikel veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.