Jetzt biegen Fische richtig ab

Stormarner Tageblatt  17.11.2021

Hochwasser zerstört in Teilen Arbeit an neuer Sohlgleite – Projekt trotzdem drei Monate früher fertig

Die neue Sohlgleite im Herbstlicht. Patrick Niemeier
Die neue Sohlgleite im Herbstlicht. Patrick Niemeier

Patrick Niemeier

Die Baumaschinen sind schon seit einigen Wochen wieder abgereist, während die Enten genau wie zahlreiche Passanten in der Mittagspause ihre Plätze wieder eingenommen haben. Die neue Sohlgleite und der umgestaltete Uferbereich am Zusammenfluss von Trave und Beste hinter dem Heiligengeist und dem historischen „Blauen Haus“ ist fertiggestellt worden. Jetzt wurde das Projekt ganz offiziell von der Stadtverwaltung präsentiert.

Steine und Beton ins Wasser eingelassen
Dadurch, dass Steine und Betonteile in das Wasser eingelassen wurden, während das Flussbett verbreitert wurde, konnte die Strömung so verändert werden, dass Fische und andere Wassertiere nicht mehr „falsch abbiegen“, wie es Bürgermeister Jörg Lembke beschreibt. Denn leider sei es so gewesen, dass diese in der Vergangenheit in Richtung Mühlradplatz schwammen und dann „an der Schleuse nicht mehr weiterwussten“. Es fehlte ihnen die richtige Lockströmung.
Im Wasser ist gut zu sehen, dass die Strömung nun eindeutig den Weg weist. Gleichzeitig ist die Umgebung deutlich aufgewertet worden. „Das war tatsächlich nur ein Nebeneffekt, der natürlich auch schön ist“, sagt Ulrike Külper, die bei der Stadt für Verkehr- und Grünflächen zuständig.
Das Projekt lag Kurt Soeffing besonders am Herzen, der zuletzt als Bauamtsleiter eingesprungen war, während nach einem Nachfolger für Thilo Scheuber gesucht wurde. Er ist mittlerweile im Ruhestand.

Projekt wurde komplett gefördert
Knapp eine halbe Million Euro habe das Projekt gekostet, das in der geplanten Bauzeit von drei Monaten abgeschlossen werden konnte, obwohl ein Hochwasser Teile der Arbeiten zwischenzeitlich wieder vernichtete. Die gesamten Kosten seien gefördert worden, kann Külper berichten.
Die neue Bauamtsleiterin Ute Obel lobt das Projekt, dass sie quasi fertiggestellt von ihren Vorgängern erbte. Es sei sicherlich gar nicht so einfach ein solches Projekt mitten in der Kreisstadt in der vorgegebenen Zeit umzusetzen. Bürgermeister Jörg Lembke betonte, dass die Attraktivierung des Uferbereichs noch nicht abgeschlossen sein muss. Der Zugang zu den Flüssen und der Wasserlage der Kreisstadt solle noch weiter verbessert werden.

Neue Bänke sollen noch installiert werden
Definitiv sollen neue Bänke angebracht werden. Diese gab es früher schon, doch es sei aktuell nicht einfach Ersatz zu beschaffen.
„Auf den Steinen sitzt es sich dann auch doch etwas kühl“, weiß Külper. Daher werde man in diesem Bereich noch tätig werden.

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