Kein Kind ohne Geschenke

Stormarner Tageblatt  18.11.2021

Nadine und Patrick Reiher von „Pareibo“ starten auch in diesem Jahr wieder ihre Wunschsternaktion

Nadine und Patrick Reiher mit einigen der Wunschsterne in ihrem Geschäft in der Hindenburgstraße.  Patrick Niemeier
Nadine und Patrick Reiher mit einigen der Wunschsterne in ihrem Geschäft in der Hindenburgstraße. Patrick Niemeier

Patrick Niemeier

Die in Kinderschrift notierten Wünsche sind so unterschiedlich wie die Sterne bunt: ein Make-Up-Pinsel, ein Puzzle, ein Kuscheltier, ein Fußball oder auch Sticker.
Auf Papier-Sternen haben Kinder und Jugendliche aus Bad Oldesloe sie aufgeschrieben. Ihre Eltern oder Sorgeberechtigten könnten Probleme haben, ihnen diese Wünsche zu erfüllen – finanzielle Probleme vor allem.
Immer mehr Kinder leben in Stormarn in Familien, die in finanzielle Not geraten, wie der Kinderschutzbund jedes Jahr wieder mit neuen erschreckenden Zahlen belegt. Aber genau das soll kein Grund dafür sein, dass junge Oldesloer ein Weihnachten ohne Geschenke erleben müssen, während manche ihre Altersgenossen damit quasi im Überfluss zugeworfen werden. Seit Jahren ist ihr Wunschstern-Projekt für Nadine und Patrick Reiher vom Geschäfte „Pareibo“ in der Oldesloer Hindenburgstraße daher nach eigener Aussage eine Herzensangelegenheit. Und das auf keinen Fall, weil es ihr Geschäft in der Vorweihnachtszeit anheizen könnte. „Im Vorjahr waren es nur ein oder zwei Sachen, die bei uns zu bekommen gewesen wären, die auf den Wunschsternen vermerkt waren“, berichten das Ehepaar Reiher. Dieser Faktor spiele keine Rolle bei der Motivation für die Spendenaktion.
In diesem Jahr können sie einen neuen Rekord vermelden. 210 Wunschsterne sind bei ihnen eingegangen. Mittlerweile sind nur noch wenige da. Denn direkt am ersten Tagen gingen sie „weg wie warme Semmeln“. Ein deutliches Zeichen für funktionierenden Zusammenhalt in der Kreisstadt.
Und so funktioniert das Konzept: die 210 Sterne liegen im Geschäft zur Abholung bereit und warten auf die Schenkenden. Die Wünsche sind nicht teurer als 20 Euro. Der oder die Schenkende erfüllt den Wunsch, packt diesen als Geschenk ein und kann auch ein paar Zeilen an das Kind mit anfügen.

Kooperation mit Kinderheim/Kinderschutzbund
Die Übergabe erfolgt durch Helfer zu Weihnachten. „Die Namen der Kinder erhalten wir über das Kinderhaus Blauer Elefant und aus dem Kinderheim St. Josef in Bad Oldesloe“, erklärt Nadine Reiher. So sei auch gesichert, dass die Geschenke an der richtigen Stelle ankommen.
Dass 210 Kinder und Jugendliche diese Hilfe benötigen, sei traurig. Dass sich jedes Jahr genug Schenkende finden, aber die schöne Seite der Geschichte, erklären die beiden Initiatoren. Sollten Sterne keine Abnehmer finden, werden sie dafür sorgen, dass die Geschenke besorgt werden.
nie

Dieser Beitrag wurde unter Presseartikel veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.